• Amazon Video Direct

    Die Self-Publishing Plattform für unabhängige Filmemacher zeigt unter Anderem 15 Sundance Filme der offiziellen Auswahl 2017. Für wen lohnt sich das Angebot?

  • Box Office

    Die Einspielergebnisse von Kinofilmen sind eine harte Währung und entscheiden über Wohl und Wehe von Verleihern, Produzenten, Regisseuren und vielen Anderen

  • Filmverleiher

    Kinosaal 4 1000Wenn Filme in Kinos gestartet werden, dann stecken da in aller Regel Filmverleiher dahinter, welche die Vermarktung in den Kinos organisieren.

  • Flyer

    Den Film nur nicht gleich vergessen...

    Ihr Film ist in der Planung oder auch fertig und Sie beginnen, sich um die Verwertung zu kümmern. Um das Interesse der Presse, der Verleiher, Einkäufer etc. zu gewinnen, benötigt man aussagekräftige Materialien, die man zuschicken, im Kino auslegen oder auch einfach jemand in die Hand drücken kann.

    Als Standard hat sich hier die in drei Teile gefaltete A4-Seite quer eliert, die leicht in einen Umschlag passt und zugleich auch gut zum Aufklappen, Wenden und Lesen geeignet ist.

    Flyer werden in die Hand genommen, daher bitte nicht mit Tintenstrahlern ausdrucken. Laser oder noch besser: Offsetdruck oder Fotokopien sind wischfest. Vergessen Sie nicht, auf Ihrem Ausdruck zwei winzige, kaum sichtbare Falzmarkierungen einzufügen. Dazu einfach die Seitenbreite A4 Quer durch 3 teilen, und die Marken entsprechend setzen. Falls Sie die Seiten selbst ausdrucken und falzen müssen, werden Sie dankbar sein für diese hilfreichen Markierungen.

    Rechts: Die 1.Seite des Flyers zu „Midsommar Stories“.
    Unten: Vorder- und Rückseite des Flyers „Liebe, Leben, Tod“.

     

    Was gehört alles hinein in Ihren Flyer?

    • Auf die Oberseite sollte idealerweise so etwas wie ein Mini-Plakat mit dem Titel des Films und der Nennung der wichtigsten Kreativen.
    • Im Innenteil sollten Kurzinhalt und einige Standfotos zu sehen sein. Unter die Standfotos schreiben Sie bitte die Namen der abgebildeten Darsteller.
    • Innen oder auf der Rückseite können technische Details wie Länge, Farbe/SW, Format etc. stehen. Auch bereits erfolgreiche Festivalaufführungen oder Preise könnten hier genannt werden.

     

    Hat Ihr Film bereits Pressekritiken bekommen, können diese in Kurzform (vorausgesetzt, sie sind gut ausgefallen) im Innenbereich zitiert werden.

    Dabei sollten zwar die Zeitung und der Kritiker, nicht aber das Erscheinungsdatum genannt werden. Wer weiß, wie lange Sie den Flyer nutzen möchten, so etwas wirkt schnell veraltet.

    Auf die Rückseite kann man die Stabliste, evtl. Coproduzenten und beteiligte Förderungen und die Anschrift der Produktion setzen.

    Beachten Sie bitte, dass viele Förderungen vertraglich die genaue Form und Position von Nennungen vorschreiben. Die meisten Vorschriften dieser Art gehen von einer Nennung überall da aus, wo auch die Produktionsfirma genannt ist. Dies gilt übrigens auch für die Filmtitel.

     

    Aufwand

    Treiben Sie für die Flyer nur begrenzten Aufwand. Die gängigen Grafikprogramme erleichtern Ihnen den Job mit Sicherheit. Falls der Film einen Verleih findet, wird dieser ohnehin einen eigenen Flyer entwerfen und drucken lassen. Denken Sie auch daran, evtl. auch eine englische Fassung zu erstellen. Besonders bei Festivalanmeldungen ist dies sehr nützlich.

    Für das Layout muss man ein wenig um die Ecke denken, da durch das Falzen ja ganz andere Vorder- und Rückseiten entstehen. Vergessen Sie nicht, zwischen den einzelnen Seitenteilen genügend freie Fläche zu lassen, damit Ihre Einzelseiten auch einen Rand zu allen Seiten haben. Diese Einstellungen sind: 3 Spalten á 86,75 mm. Abstand zwischen den Spalten: 12,29 mm.

    Der abgebildete Flyer würde folgendermaßen gefalzt: 1. Linke Seite nach hinten falzen. 2. Rechte Seite ebenfalls nach hinten über die bereits gefalzte linke Seite.

     

    Vorlage

    Übrigens können Sie sich das Muster als Datei im Corel-Draw Format (Version 7 und höher) downloaden und Ihre eigenen Bilder und Texte einbauen. Das spart eine Menge Arbeit und gibt Ihrem Flyer professionelles Aussehen.

     

     

     

  • Rechtekauf

    Rechtekauf

    Als Produzent können Sie die Verwertungsrechte an Ihrem produzierten Film an Fernsehanstalten, Filmverleiher, Videovertriebe etc. weiterverkaufen.

     

    Allerdings müssen Sie andererseits vorab eine Vielzahl von Rechten diverser Kreativer, die den Film mitgestaltet haben, erwerben. Vor allem sollten Sie wachsam sein, wenn Leistungen Dritter, auch in Ausschnitten, bewusst oder zufällig in ihrem Film auftauchen.

     

    Die meisten Irrtümer tauchen allerdings bei der Verwertung von Drittrechten auf. Gemeint sind Fernsehausschnitte, Hörfunkmitschnitte, gesungene Lieder etc.

     

    Besonders häufig begegnen einem Nachlässigkeiten in diesem Zusammenhang bei Amateurfilmen; aber man möchte nicht glauben, wieviel Unbedarftheit in dieser Hinsicht selbst manche Filmhochschul-Absolventen mitbringen. Dies kann für den Produzenten äußerst schmerzliche und kostenintensive Folgen haben! Nachträgliche Forderungen von Rechteinhabern sind nicht selten ruinös.

    Nur Ausschnitte
    • Irrtum 1
      In einer Filmszene läuft im Hintergrund der Fernseher. Die Tatsache, dass während man gedreht hat, dieses Programm ja tatsächlich im Fernsehen lief, wird gerne als Legitimation genommen, dieses einfach mit zu verwenden. Ist aber falsch, man benötigt auf jeden Fall die Rechte an dem gezeigten Programm.

     

      • Irrtum 2
        Der Produzent kommt an den Drehort. Drei Schauspieler singen in der Szene eine Strophe einer TV-Serien-Titelmelodie aus den 60er Jahren. Irritiert fragt er die Regisseurin: „Hast du die Rechte an der Musik erworben?“ Antwort: „Nein, wieso, die singen das doch selber!“...
        Dass die der Musik zugrunde liegende Komposition oder der Liedtext mit Sicherheit einen Urheber sowie einen Verlag haben, deren Rechte damit verletzt werden, wurde der Regisseurin während ihrer Ausbildung wohl nie vermittelt.
      • Irrtum 3
        Die Hauptfigur der Geschichte gibt sich literarisch gebildet und zitiert einige Zeilen aus einem unlängst erschienenen Roman. Nun, auch in diesem Fall gibt es einen Urheber und einen Verlag, der die Nutzungsrechte jedweder Art besitzt.
    • Irrtum 4
      Wir drehen auf einem Jahrmarkt. Die Achterbahn lässt die Schauspieler durch die Lüfte sausen, und die letzten Diskothekenhitsdröhnen dazu aus den Lautsprechern. „Die Musikrechte hat der Achterbahnbetreiber ja bereits erworben, darum müssen wir uns nicht kümmern“ gehört zu den Lieblingsantworten, die leiderfahrene Produzenten von ihren Regisseuren zu hören bekommen. Dabei muss der Schausteller gar keine Musikrechte erwerben, sondern nur die Verwendung der Gema melden und dafür Gebühren bezahlen.

       

      Anders aber der Produzent, der sich fragt, warum für die Dialogteile der Szene beim Aussteigen aus der Achterbahn nicht die Musik vorübergehend abgestellt wurde. So muss er entweder die Musikrechte erwerben, was locker 30.000 DM kosten kann, oder die komplette Szene nachsynchronisieren lassen. Auch nicht ganz billig!

       

      Tja, und dann sind da noch die Markenrechte. Darf man die Darsteller im Dialog sagen lassen: „Du siehst aus wie Supermann?“ oder „Der ist reich wie Onkel Dagobert“?

      Allein an diesen wenigen Beispielen zeigt es sich, dass die frühzeitige Klärung und Berücksichtigung der verschiedenen Nutzungs- und Markenrechte sehr wichtig ist.

       

  • Verleihsituation

    Dem deutschen Film geht’s gut

     So schallte es mal wieder Mitte Mai in Cannes. Das letzte Jahr war doch prima, der Anteil der Zuschauer, die deutsche Filme besucht haben war recht hoch. Gewiss, der eine oder andere hat vom Start 2001 bis Mitte 2002 ansehnliche (Das Sams: 1,6 Mio. Zuschauer, Nirgendwo in Afrika: 1,1 Mio. Zuschauer, Lammbock: 930.000 Zuschauer) oder sogar überwältigende (Der Schuh des Manitu: 11 Mio. Zuschauer) Zahlen erzielt.

    Doch wer dem deutschen Film pauschal im Kino Erfolge attestiert sollte nicht betriebsblind sein. Seit Jahren zeichnet es sich ab, dass jenseits der Qualitätsdiskussion nur ganz wenige, mit hohem Werbebudget gestartete (ca. 1-1,5 Millionen Euro) Filme überhaupt eine Chance haben. Auch im Jahr 2000 waren es nur ein paar wenige Titel (Anatomie, Harte Jungs, Crazy 2000), die halbwegs erfolgreich waren.

    Von den zum Teil hochfinanzierten Kinoflops, die trotz ebenso hoher Werbebudgets nur wenige Zuschauer hatten, spricht man kaum. Marlene (Vilsmeier): 400.000 Zuschauer, Die Unberührbare (Roehler): 200.000 Zuschauer, Gripsholm (Koller): 130.000 Zuschauer, Liebesluder (Buck): 157.000 Zuschauer.

     

    Zahlenspiele

    Ein aufwändig gestarteter Film muss mindestens 400-450.000 Zuschauer haben, damit beim Produzenten überhaupt ein einziger Euro Erlös landet. Das hat unter anderem mit den Vorkosten der Verleiher zu tun. Damit ist der Verwaltungsaufwand, die Kosten für Plakate, Pressematerial, Filmkopien, Reisespesen und Anzeigen des Verleihers gemeint, inzwischen ca. 1-1,5 Millionen Euro.

     

    Geht man von einem durchschnittlichen Kinoticketpreis von 6-7 Euro aus, so erhält davon der Verleih ca. 47 %  also ca. 3,2 Euro. Man kann sich ausrechnen, wann die Verleihvorkosten erst bezahlt sind und der Verleih erste Gewinne macht, die wiederum mit dem Produzenten oder Rechteinhaber aufgeteilt werden.

    Selbst wenn manche deutschsprachige Filme das Potential haben, entsprechende Zuschauerzahlen in die Kinos zu locken, so werden nur ganz wenige von ihnen Gelegenheit bekommen, dieses unter Beweis zu stellen. Nicht selten müssen deutschsprachige Filme ihre Qualität erst auf internationalen Filmfestivals oder durch Verkäufe ins Ausland belegen, bevor sich ein inländischer Verleih die Finger daran verbrennen will. “Bella Martha” etwa, fand erst einen deutschen Verleih, nachdem der Film im Ausland Erfolg hatte.

     

    Ursachen

    Die Probleme fangen bei den Leinwänden an. Die Zahl der Filme die beworben, gestartet, und in Kinosälen gespielt werden nimmt stetig zu. Pro Jahr werden 400-500 verschiedene Filmtitel in die Säle gepumpt, wobei diverse amerikanische Blockbuster von Harry Potter bis Herr der Ringe in den Multiplexen oft in mehreren Sälen parallel gezeigt werden.

    Es ist nur logisch, dass immer weniger Zeit für einzelne Filme bleibt, höhere Zuschauerzahlen zu erreichen. Die Großverleiher kompensieren die kürzeren Spielzeiten durch intensivere und aufwändigere Werbekampagnen. Dieser Weg bleibt für die meisten deutschsprachigen Filme verschlossen. Noch bevor es sich bei den Zuschauern rumgesprochen hat, dass ein kleiner Film sehenswert ist, hat dieser schon längst wieder den Projektorraum verlassen. Verleiher lehnen deshalb die meisten inländischen Produktionen von vornherein ab. Sie würden thematisch nicht in das Konzept des Verleihs passen, lautet die häufigste Standardantwort.

    Tatsächlich aber ist den Verleihern das Risiko einfach zu hoch, in eine Ware zu investieren, die in den Kinos ohnehin benachteiligt ist. Die US-Ware kann wenigstens mit Weltstars und millionenschweren Werbekampagnen in sämtlichen Medien bis hin zu Burger-Kette und Getränkeflaschen aufwarten.

     

    Woher nehmen?

    Bleibt die bange Frage: Wie finden deutschsprachige Filme überhaupt einen Verleih? Die Antwort ist ernüchternd. Die Handvoll Verleihe, die auch deutsche Filme verleihen, zeigen vorzugsweise Eigenproduktionen, wen wundert es.

    Beispiele: Schuh des Manitu (Produktion+Verleih: Constantin), Liebesluder (Produktion: BojeBuck, Verleih: Delphi, gehört BojeBuck), Was tun, wenns brennt? (Koproduktion Claussen & Wöbke mit dem Verleih Columbia Pictures), Anatomie (Claussen & Wöbke für Columbia, gleichzeitig Verleih).

    Umso schwieriger ist es für Produktionsfirmen, die nicht zu Verleihfirmen gehören, bereits in der Finanzierungsphase ihrer Filme, Verleihverträge, wie die Filmförderungen sie einfordern, zu bekommen.

    Kein Wunder also, dass die meisten Produzenten nur noch TV-Movies herstellen.

     

     

  • Vertriebsfallen

    Berlin IFM 1000So toll es sich auch anfühlen mag, endlich einen Sales Agent für seinen Film gefunden zu haben, so schwierig kann die Erfahrung werden...

  • Weltvertrieb

    Filmbazar

    Stand auf Filmmarkt Berlin

    Weltvertriebs-Stände auf dem internationalen Filmmarkt Berlin

    Äpfel, Birnen und Trauben werden auf dem Viktualienmarkt gehandelt, doch wo verkauft der erfolgreiche Produzent seine Filme? Zunächst einmal gibt es, wie auch beim Obst, die Unterscheidung zwischen dem Erzeuger (Landwirt) und dem Händler (Großmarkt und Obststand).

     

    Für den Verkauf von Filmen gibt es so genannte Weltvertriebe (World Sales Agents), die eine ganzes Sortiment an Filmen anbieten. Sie bieten diese für die Verwertungsländer (Territorien) an, für die jeweils noch die Nutzungsrechte frei sind. Sie handeln die Preise für die Lizenzen aus und bekommen dann vom Produzenten nach Abzug von so genannten Vertriebsvorkosten eine Provision von 15 bis 30 %.

     

    Diverse deutsche Weltvertriebe haben sich in einem Verband zusammengeschlossen. Die Adressliste finden Sie hier:

     

    http://www.vdfe.de/mitglieder.html

     

    Das Bild des Obsthandels hat noch weitere Parallelen: Denn auch für die Sales Agents gibt es Marktplätze, die Filmmärkte. Diese finden an verschiedensten Orten in der Welt statt und die Vertriebe mieten sich dort Standplätze. Dieser finanzieren sich, wie auch Reise, Hotelkosten, etc. über die erwähnten Vorkosten. Der Stand auf dem Markt wird mit Plakaten der Filme dekoriert und hat meistens neben Telefon und Fax einen Fernseher, um Kaufinteressenten gleich vor Ort Ausschnitte aus Filmen vorzuführen. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass – je nach Vertrieb – von den erzielten Einnahmen nach Abzug der Vorkosten für den Produzenten manchmal nichts mehr bleibt. Speziell kleinere Produzenten haben nämlich weder die Kontrolle noch einen Überblick darüber, wohin der Film denn wirklich verkauft wird, und ob die ausgewiesenen Vorkosten denn wirklich für den eigenen Film angefallen sind, lässt sich kaum überprüfen...

     

    Selbstvertrieb

    Einige Produzenten bieten ihre Filme aber auch direkt auf den diversen Filmmärkten an. Wenn man keinen Stand hat, kann man auf den Märkten Termine für „Marktvorführungen“ (Market-Screenings) buchen und potenzielle Käufer zu diesen einladen. Jeder Markt gibt Listen mit den Teilnehmern heraus, auf denen man die Firmen, Namen, Hotels aller Einkäufer, aber auch der Verkäufer, erfahren kann. Viele Deals und Kontakte bahnen sich auch auf zahlreichen Empfängen (Receptions) oder Gesprächen im Hotelfoyer etc. an. Da die Einkäufer ihr Programm meist schon vor Beginn der Filmmärkte festgelegt haben, bietet es sich an, bereits Wochen vorher vom heimischen Büro aus die Einkäufer per Fax, E-Mail oder auch telefonisch über den Film, den man anbietet, zu informieren. Namen und Anschriften? Wie oben erwähnt finden diese sich in den Katalogen vorangegangener Filmmärkte.

     

    Zusätzlich gibt es diverse Fachpublikationen der großen internationalen Filmzeitschriften (Variety, Hollywood Reporter, Screen International, Moving Pictures etc.), in denen man den Film meist kostenlos in Listen aufnehmen lassen kann. Wer einen reichen Werbeetat hat, kann natürlich auch ganzseitige Anzeigen schalten. In entsprechenden Zeitungen erkennt man sogleich, welche Filmnation weltweit das meiste Geld für Hochglanzanzeigen übrig hat...

     

    Egal wie auch immer Sie es anstellen, halten Sie Ihr Infomaterial kurz, knapp, und prägnant – die Käufer wollen schnell ein Bild von dem Film haben. Stars oder Filmpreise auf Festivals sind willkommene Verkaufsargumente.

     

    Noch eine Liste der Filmmärkten gewünscht? Hier bitte: Liste Filmmärkte (7 KB, RTF-Format – für jede Textverarbeitung)

     

  • Wortlos und still

    Uhr 1000Viele Legenden des Films gehen verloren ohne dass die Welt davon Notiz nimmt...