MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

Werbung Medien 4000

 

Klicks sind bares Geld wert, wenn Bots so tun, als gäbe es Millionen Zuschauer, die fernsehen, profitieren davon digitale Betrüger. Ein jüngst aufgedeckter Skandal erschüttert Fernsehanbieter wie Werbeindustrie gleichermaßen. Dabei ist das Prinzip, welches dahinter steht, gar nicht so neu. Es gab schon vor Jahren Software mit Bots, die automatisch Links im Internet angeklickt haben. Unternehmen bezahlen für Klicks auf ihre Werbeschaltungen oder für die Anzahl an Zuschauern während ihrer Werbeclips. Die Kosten für die Werbetreibenden steigen mit der Anzahl der Zuschauer, schließlich versprechen mehr größere Mengen an potenziellen Kunden auch höhere Verkaufsraten. Ein Mechanismus, der im Internet große Geldströme bewegt.

Ein israelisches Software Unternehmen  aus Tel Aviv soll angeblich ein recht kompliziertes System entwickelt haben, welches Fernsehzuschauer künstlich simuliert hat und damit viel Geld von der Werbeindustrie verdient haben. Die Firma bietet eigentlich Software an, die Werbetreibenden hilft, Echtzeitoptimierungen vornehmen zu können und Benutzerprofile zu erstellen. Also eigentlich Software, welche helfen soll, die Gewinne der Unternehmen, die Werbung schalten, zu erhöhen. Und genau mit dieser angeblichen "Optimierung" der Werbemaßnahmen verdient das Software Unternehmen Geld.

 

Apps als Trojaner

Das Unternehmen hat jedoch sein Knowhow so ganz nebenbei auch genutzt, um fast 30 korrupte Android Apps zu programmieren und in diverse App-Stores wie Google Play einzuspeisen. Dabei waren die Apps oft nicht mal Eigenentwicklungen, sondern vorhandene Open-Source Apps, die sie anders benannt und aufbereitet und mit ihrer Malware verknüpft haben. User, die diese Apps kostenlos auf ihre Geräte heruntergeladen hatten, erhielten damit neben irgendwelchen banalen Funktionen wie Handy Taschenlampen, vor allem Malware, die im Hintergrund Verbindungen zu Streaming-TV-Plattformen aus der ganzen Welt simulierte und damit  Werbeeinnahmen generierte. Streaming-Apps verdienen Geld damit, dass auf ihren Plattformen Anzeigen geschaltet werden.

Die versteckten Funktionen der Apps taten so als wären es Streaming-Apps, die auf Smart-TVs von Apple, Amazon, Google und anderen aktiv sind. Die Malware Apps generierten so mehrere hundert Millionen Nutzerinteraktionen täglich (Views oder Klicks) und ließen damit die Vermittlungskosten der Werbeplätze künstlich ansteigen. Und genau an diesen Werbeplätzen verdiente das Israelische Unternehmen kräftig mit.

Die betreffenden Apps sind angeblich inzwischen im Play Store gelöscht worden. Die Entdeckung dieses großangelegten Betrugs erschüttert nicht nur die Werbeindustrie, sondern auch viele Streaming-Portale, weil ihre bisher angenommenen Zuschauerzahlen möglicherweise gar nicht so hoch sind, wie sie dachten. Außerdem beleuchtet er einmal mehr die merkwürdigen Mechanismen der digitalen Werbeindustrie.

 

Weitere neue Artikel

Wie Animatronics die phantastische Nähe bei Aufnahmen von Wildtieren erst möglich machen

Der Film hatte mehrere Erfinder. Das was im November 1895 im Berliner Wintergarten passierte, war der Beginn der Deutschen Filmgeschichte.

Die ersten Filmscheinwerfer waren furchtbar, doch die Schauspieler*Innen ließen sich nichts anmerken

Handys sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, wie finden sie Eingang in Filme und Serien?

Wenn man über Schauspiel-Ikonen spricht, fällt ihr Name sofort. Was war das Erfolgsgeheimnis der beliebten Schauspielerin?

Worauf muss man bei Handgriffen (Handles) achten, um sauber aus der Hand drehen zu können?

Zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag und dem 6. Januar liegen zwölf Nächte, welche die Fantasie auch von Filmemacher*Innen anregen...

Nicht allein die Kunst und die Kreativität haben den Fortschritt in den Medien voran getrieben. Es waren auch moralische Tabubrüche