
Zooms neuer 6 Spur Handheld Recorder hat das Zeug zum portablen Location-Sound Universalgerät. Zoom hat offenbar auf seine User gehört und dem neuen H6 Studio vieles von dem zurückgegeben was beim H6 Essential gegenüber dem H6 Vorgänger weggelassen wurde und anderes neu hinzugefügt, was sich Anwender von dieser Gerätereihe gewünscht haben. Es spricht definitiv ambitionierte Anwender an, die für kleines Geld professionelle Audiotechnik suchen.
So gibt es wieder abnehmbare XY Stereophonie Mikrofonkapseln, die diesmal sogar einen integrierten Shock-Mount haben, also besser gegen Körperschallgeräusche isoliert sind. 32 Bit Recording sowie Ultra Low Noise Mikrofonverstärker ermöglichen hochwertige Aufnahmen auf sechs Spuren. Zwei weitere Spuren stehen für einen Vormix zur Verfügung. Wie schon bei früheren Modellen der H6 Reihe gibt es vier XLR Eingänge (Kombibuchsen die auch Klinkenstecker aufnehmen können) mit Phantomspeisung die auch mit hohem Studiopegel zurecht kommen.
Zubehör
Wenn man das XY Mikrofon abnimmt und einen optionalen Adapter aufsteckt können zwei weitere XLR Eingänge mit Phantomspeisung hinzugefügt werden. Man kann aber auch das Zoom-eigene Wireless System verwenden, welches statt der Mikrofonkapseln aufgesteckt wird, welches 2 Funkkanäle für Tonübertragung ohne Verbindungskabel direkt an den Recorder weitergibt. Das nennt sich WLM-1* und hat wie vergleichbare Konkurrenzprodukte zwei Kanäle und eingebaute Mikrofonkapseln in den Sendern. Auch externe Lavaliers können an die Sender angeschlossen werden.
Als Zubehör kann man einen Blutooth Sender zur Kommunikation mit dem Smartphone sowie die schon erwähnte Wireless Option für Timecode sowie für Funkstrecken erwerben. Für Letzteres ist der TCA-1 Timecode-Adapter erforderlich, der Timecode generiert und ausgibt oder sich mit externen Quellen synchronisiert.
Es gibt auch wieder wie bei frühen H6 Modellen ein aufsteckbares MS-Stereo-Richtmikrofon, das SSH-6e. Inwieweit das Sinn macht, ist diskussionswürdig, schließlich braucht man Richtmikrofone eher an der Mikrofonangel als am Recorder selbst. Aber für MS-Stereoatmos könnte es durchaus nützlich sein.
Innere Werte

Der Recorder unterstützt individuelle Abtastraten von 44,1 bis 192 kHz. Seine Vorverstärker entstammen der teureren und professionelleren F-Serie und liefern starke 127 dBu für außergewöhnlich sauberen, rauscharmen Ton, während duale A/D-Wandler einen Dynamikbereich von bis zu 132 dB bieten. Zusätzlich sorgen hochwertige „Advanced Look-Ahead“-Limiter, dafür, potenzielle Übersteuerungen vorherzusehen und aufzufangen, bevor sie auf der Spur aufgenommen werden. Aufgezeichnet wird auf MicroSD Karten.
Wie gewohnt bieten sechs individuell einstellbare Regler eine präzise Voreinstellung des Pegels und dank 32-Bit-Float- als auch 24-Bit-Aufnahme mit minimalen Verzerrungen und hoher Sicherheit vor Übersteuerungen. Über die Qualität der Regler selbst,- ein Langzeit-Schwachpunkt bei früheren H6 Modellen, lässt sich noch nichts sagen. Das Gerät lässt sich sicherlich in der Robustheit und Langlebigkeit nicht mit hochwertigen professionellen Recordern vergleichen,- doch es kostet auch nur einen Bruchteil dessen, was professionelle Konkurrenzgeräte am Markt kosten.
Wie immer gibt es einen eingebauten Mini-Lautsprecher zum Abhören von Spuren sowie ein gutes Display zur Pegelkontrolle und Menüsteuerung. Die Anzeige kann per Tastendruck zwischen Waveform und Pegel umgeschaltet werden. Wie immer, sind die Zooms auch als Wandler für Streaming-Zwecke verwendbar.
Die Ausgabe eines Aufnahme-Starttons soll die Synchronisation mit einem Video erleichtern.
Der H6 Studio liegt preislich bei 450,- Euro. Ein optionlaes Zubehörpaket mit USB-Kabel, einem Netzteil, einem Fellwindschutz sowie einem Softcase kann dazugekauft werden.
Bilder: Pressefotos Zoom

