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Metadaten 4000

Fast ein wenig, wie Geheimschriften im Mittelalter, verstecken sich die Metadaten hinter kryptischem Programmcode

 

Unter der Oberfläche

Metadaten sind Informationen, die zusätzlich zu dem eigentlichen Inhalt mit einer Datei zusätzlich abgespeichert werden. Im einfachsten Fall sind dort Urheber, Datum der Aufnahme, Ort der Aufnahme, der verwendete Codec und diverse Kamerainformationen abgelegt. Die Metainformationen sind meistens gemeinsam mit der eigentlichen Datei in einem Containerformat verpackt. Werden die Aufnahmen bearbeitet, so wird in die Metadaten möglicherweise auch hinein geschrieben, mit welcher Software bearbeitet wurde. Sie ermöglichen es uns also, mehr zu erfahren. Im Foto-Bereich sind das unter Anderem das Kameramodell, das benutzte Objektiv, die eingestellte Blende, die verwendete Verschlusszeit, die Bildqualität (z.B. "fein", "mittel","niedrig"), der Weißabgleich, der Farbraum und die Farbtiefe. 

Im einfachsten Fall kann man bereits mit seinem Betriebssystem, etwa Windows eine ganze Reihe an Informationen erhalten. Dazu kann man einfach die entsprechende Datei im Exlorer auswählen und per Rechtsklick mit der Maus "Eigenschaften" auswählen. Hier werden einige grundlegende Daten angezeigt, wenn man den Reiter "Details" öffnet, auch Länge und die Bitrate der Aufnahme. Recht ähnlich funktioniert das auf einem MAC, nach dem Markieren der gewünschten Datei kann man per Rechtsklick mit der Maus auf "Informationen" gehen. Selbst wenn man Videos auf YouTube anschaut, kann man einige Zusatzinformationen auslesen. Dazu muss man nur mit der Maus rechts auf den schwarzen Rand neben dem Video gehen und die rechte Maustaste klicken. Danach "Statistiken für Interessierte" auswählen. Doch natürlich ist all das recht rudimentär, hier werden tatsächlich nur die Basics ausgelesen. Weitergehende Möglichkeiten bieten Programme wie GoPro Cineform Studio oder auch Adobe Lightroom.

Manchmal benötigt man noch mehr Informationen zu einem bestimmten Foto,- Musik,- oder Videofile. Oder man möchte eine Information zu einem Bild oder Video hinzufügen, etwa dass es sich um eine 360 Grad oder eine 3D Aufnahme handelt. Das kann überraschend kompliziert werden. Eigentlich sollte man meinen, dass es heutzutage recht einfach sein müsste, wichtige Infos aus den Dateien direkt herauslesen zu können. Doch weit gefehlt, viele Infos kann man nur mit sehr rudimentären, auf Programmcode basierenden Programmzeilen-Tools herausbekommen, die einen recht schnell zur Verzweiflung treiben können.

 

Software

Um es gleich vorweg zu nehmen, diverse sogenannte Exif Tools (Exchangeable Image File Format) sind extrem umständlich in der Anwendung. Sie heißen Exif Tool, Exif Viewer, Exif Pilot oder wenn man die Meta Daten nur löschen will, auch Exif Cleaner. Wie in den Anfangszeiten der Computer müssen Befehle in ein ansonsten schwarzes Fenster auf dem Bildschirm geschrieben werden. Wer hat schon Lust dazu, ganze Kommandozeilen von Hand einzutippen und sich durch endlose Zeilen an Code hindurch zu kämpfen. Der Grund dafür, weshalb es einem so schwer gemacht wird, liegt möglicherweise darin, dass der Zugriff auf Metadaten auch die Möglichkeit zur Manipulation in sich trägt. Wer in die Metadaten hinein kommt, kann beispielsweise das Aufnahmedatum oder die Uhrzeit einer Aufnahme manipulieren.

Andererseits gibt es diverse Dinge, für die man auf diese Daten zugreifen möchte, allein um Informationen zu erhalten. Das beginnt bei Fotokameras oft schon bei den Auslösungen. Die sagen viel über den Zusatn der eigenen Kamera aus und sind natürlich wichtig beim Weiterverkauf oder Kauf eines gebrauchten Gerätes. Viele Kameras zeigen nirgendwo im Menü die Anzahl der Verschlussauslösungen an. So etwas ist bei manchen Kameras (zum Beispiel Fuji) nur in den EXIF-Daten der RAW-Datei unter "Image Count" zu finden. Mit einem Exif Tool kann man aus einer Fotodatei herauslesen, die wievielte Aufnahme es war.

Dass es auch einfacher geht beweist unser Favorit, das "ExifToolGUI". Es bietet quasi eine grafische Oberfläche für die sonst kryptischen Kommandozeilen des Exif Tools. Man benötigt also das eigentliche Tool sowie das grafische Übersetzungstool. Programmiert hat es der Entwickler Bogdan Hrastnik. Es kann kostenlos auf diversen Seiten, aber auch auf der Seite des Programmierers direkt bezogen werden. Hier die vollständige Seitenadresse: https://exiftool.org/gui/

Neben "Exif" gibt es noch ein paar andere Metadaten-Formate wie etwa " IPTC" (International Press Telecommunications Council) und "XMP" (Extensible Metadata Platform). Eigentlich ist es schade, dass die Metadaten für die User weitgehend verschlossen bleiben. Man könnte sie wunderbar nutzen, um Zusatzinformationen zu den Inhalten oder Schlagwörter für eine Archivierung und Suche dort unterzubringen. Leider fehlen da Standards, vermutlich ist das auch im Sinne der Gerätehersteller, dass die Austauschbarkeit sich da in Grenzen hält.

 

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