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Traum vom Filmset

Wie viele Kinder und Jugendliche träumen von einer Karriere als Schauspieler*Innen? Am liebsten möchten sie schon im Kindesalter damit beginnen, ganz gleich ob in einem Kinder,- oder Erwachsenenfilm. Aber ist es wirklich ein Traumberuf? So attraktiv es auch aussehen mag, bereits als Kind in Filmen mitzuwirken, so schwierig kann es auch werden. Das bloße Mitwirken in einem Film macht den meisten Kindern Spaß. Die Behörden etwa in Deutschland haben drakonische Regeln für die Dreharbeiten verhängt, welche den Eindruck vermiteln, dass Dreharbeiten Schwerstarbeit wären. Genau 3 Stunden am Tag dürfen Kinder, begleitet von pädagigisch geschulten Betreuern am Set drehen, dabei macht es ihnen in der Regel einen Riesenspaß. Vergleicht man das mit den vielen Stunden, die Kinder im Zweifel an Ganztagsschulen verbringen müssen, ist das schon ziemlich absurd. Sicherlich sollte man differenzieren, ob Kinder in den Ferien drehen und keine Schule verpassen, ob sie nur in einem Film dabei sind oder in einer lang andauernden Serie,- eben welche Ausfälle die Drehs möglicherweise für den Schulunterricht bedeuten würden. Der Umgang deutscher Kultusministerien mit den Schülern während der Pandemie war so ungleich schlimmer, als es Dreharbeiten je sein könnten. Denn die machen den Kindern in aller Regel Freude.

Schwierig wird es, wenn sie durch den Film oder die Reihe oder Serie prominent werden. Denn der plötzliche Ruhm oder Erfolg macht etwas mit Menschen und selbst Erwachsene, die durchaus gefestigt sind, haben häufig Probleme, damit umzugehen. Für Kinder kann das wirklich hart und schwierig werden, mit dem Hintergrund großer Bekanntheit und Medienerfolgs unbeschadet erwachsen zu werden. Häufig schaffen sie den Sprung vom süßen Kinderstar über den pubertierenden Jugendlichen und schließlich Erwachsenen nicht ohne Krisen, Drogen und soziale Deformationen. Und noch viel seltener ist es, dass Kinderstars es schaffen, auch als Erwachsene eine erfolgreiche Schauspielkarriere aufzubauen. Zu den Kinder-Stars der Vergangenheit gehörten Größen wie Elisabeth Taylor (sie spielte mit 10 in dem Film  „Lassie“- Heimweh) oder Judy Garland (spielte mit 17 die Hauptrolle in "Der Zauberer von OZ"). Oft steckten ehrgeizige Eltern hinter solchen Kinderkarrieren, die ihre Kinder Filmproduzenten geradezu aufdrängten. Der italienische Neorealismus-Klassiker "Bellissima" (Regie: Luchino Visconti, It 1951) schildert sehr eindrücklich, wie eine ehrgeizige Mutter, verkörpert von Anna Magnani, unermüdlich kämpft, ihre Tochter in den Cinecitta Filmstudios unterzubringen. Am Ende des Films erkennt sie ihren Fehler...

Es gibt zahlreiche Geschichten über Kinderstars, deren steile Kindheitskarriere keine Fortsetzung im Erwachsenenalter gefunden hat. Macaulay Culkin etwa, der mit 10 Jahren die Hauptrolle in "Kevin Allein Zuhaus" spielte, konnte trotz größter Popularität keinen wirklichen Platz als erwachsener Schauspieler finden. Und auch von den Olson Zwillingen die bereits als Säuglinge jeweils eine einzelne Person in der US Serie "Full House" spielten (man dreht wegen der Kinderschutzregelungen gerne mit Zwillingen, weil man dadurch nach einem halben erlaubten Drehtag mit dem einen Zwilling die zweite Hälfte des Drehtages mit dem anderen Zwilling weiterdrehen kann) ist bekannt, dass sie als Erwachsene komplett in eine andere Branche gewechselt sind, die Modeindustrie.

Von ehemaligen Kinderstars wie Jodie Sweetin ("Full House"), Edward Furlong (Terminator 2), Lindsay Lohan ("Ein Zwilling kommt selten allein“, und „Girls Club“), Melissa Joan Hart ("Clarissa“ und "Sabrina, total verhext“), Amanda Bynes ("Was Mädchen wollen“ und "She’s the Man“), Zac Efron ("Serie Emergency Room“ und "CSI: Miami“) Demi Levato ("Camp Rock“) weiß man, dass das Ende der Karriere als Kinder,- und Jugendstars extrem schwierig und teilweise mit Drogen und Alkoholproblemen verbunden war.

 

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Diverse Castingagenturen, von denen auch nicht alle zu empfehlen sind, bemühen sich, junge Talente zu vermitteln. Viele Kinder,- und Jugendstars haben später als junge Erwachsene nie eine Schauspielschule besucht und sich einfach auf ihren Bekanntheitsgrad verlassen. Doch während Kinder viele Dinge intuitiv authentisch vor der Kamera tun, bedeutet es für Erwachsene sehr viel Technik um das Unterbewusstsein auszuschalten und in der jeweiligen Rolle zu sein. Dafür sind Einigen Schauspieltechniken extrem hilfreich.

Zu den Ausnahmen unserer Tage gehören etwa Kristen Stewart (sie spielte mit 11 Jahren in "The Safety of Objects" und mit 12 in "Panic Room" ), Scarlett Johansson (sie spielte bereits mit 10 Jahren in Filmen wie "North" "Im Sumpf des Verbrechens", "Wenn Lucy springt" und "Wieder allein zu Haus"), Drew Barrymore (spielte mit 17 Jahren in "ET-Der Außerirdische"), Daniel Radcliffe (spielte mit 10 Jahren in "David Copperfield" und mit 12 die Hauptrolle in den Harry Potter Filmen), Emma Watson (spielte mit 101 die Hermine in "Harry Potter"), Elijah Wood (spielte mit 8 in "Forever Young“), Jessica Alba (spielte mit 13 Jahren in "Ferien total verrückt“) oder Jena Malone (spielte mit 12 Jahren in "Schutzlos – Schatten über Carolina"). Ob es bei diesen Schauspieler*Innen aber tatsächlich alles so rund lief, werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Die Krisen und psychischen Probleme werden praktisch immer vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, nur wenn es wirklich ganz schwierig verläuft, erfährt das Publikum manchmal davon.

Zwei weitere Positivbeispiele, Justin Timberlake und Ryan Gosling waren viele Jahre Kinderstars im US Disney-Club bevor sie dann als es mit dem Disney-Club vorbei war, mit eigenen Solo-Karrieren erst richtig durchstarteten. Von Gosling weiß man, dass er immer wieder zwischen Filmen Auszeiten nimmt, in denen er vorzugsweise in Medienfernen Jobs arbeitet um auf dem Boden zu bleiben. Die grundlegende Erholung nach Dreharbeiten in der Normalität des Lebens scheint eines der Rezepte zu sein, für Schauspielkinder, die ihre Karriere bereits sehr früh begannen. Es ist keine wirklich gute Lebensgrundlage, wenn man an einem Filmset aufwächst. Und der Kontakt mit ganz normalen Kindern und Jugendlichen, mit denen man zur Schule geht und die Freizeit verbringt, ist unendlich wichtig, um als Kind auf dem Boden zu bleiben und ein sozialer Mensch zu werden. Denn wenn man intensiv in Dreharbeiten eingebunden wird, vielleicht sogar in einer Serie mitwirkt, gewinnt man zwar eine Menge ungewöhnlicher Erfahrungen, verliert aber zugleich ein gutes Stück weit seine Kindheit. Und die ist nunmal etwas besonders Kostbares.

 

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