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Wie sag ich’s meiner Aufnahme?

Tonbandspule

Man möchte gar nicht glauben, wie viel Zeit in Schneideräumen und Tonstudios mit dem Suchen von Aufnahmen und Abklären von technischen Parametern verbracht wird. Archäologisches Gespür, Detektivarbeit, Forscherdrang und Handschriftenkunde gehören eigentlich nicht wirklich in das Aufgabengebiet der Tontechniker/-innen und Cutter/-innen. Abgesehen davon geht kostbare Zeit verloren, die man besser in die Gestaltung des Filmes investieren sollte.

 

Häufig genug reichen die Ursachen für unnötigen Zeitaufwand zurück zu den Dreharbeiten, zur Kennzeichnung der Tonbänder bzw. DAT-Kassetten oder Tonfiles auf Festplatte oder Flash-Kartenspeicher. Dabei ist auch die Art und Genauigkeit der Kennzeichnung von Tonaufnahmen ein wichtiger Teil der Professionalität. Zudem ist es ein auch über die Dreharbeit hinaus für sich sprechendes Aushängeschild für den Tonmeister. Alle für einen Film angefertigten Tonmedien (Band, DAT, Flash, Audio-CD, DVD) sollten äußerlich gut lesbar und klar beschriftet werden. Besonders schwierig sind die filebasierten Aufnahmen, hier überspielt man ja nur die Daten und löscht die Karten dann wieder. Hier muss also eine große Sorgfalt auf das Benennen von Dateiordnern und ggf. Meta- Daten verwendet werden. Sowohl was den Inhalt, als auch was die technischen Parameter angeht. Darüber hinaus sollte man auch stets auf jeder Aufnahme einen technischen Vorspann aufnehmen, der aus einer klaren Ansage und aus einem Messton besteht.

Karton

 

Die Ansage, welche der Tonmeister oder der Tonangler auf jedes Band spricht, sollte beinhalten:

 

Bandrolle/Kassettennummer

 

Produktionsnummer (falls vergeben) und Filmtitel

 

Filmtitel

 

Produktionsfirma

 

Aufnahmedatum

 

Name des Tonmeisters

 

Text: Es folgt ein Pegelton mit minus 10dB (oder anderem Wert), aufgezeichnet mit

bei Tonband: Geschwindigkeit (19 cm/sec, 38 cm/sec)

bei DAT oder Harddisk: Samplingrate (44,1 oder 48)

aufgezeichnet mit Gerät (Nagra, Fostex, Sound Devices, Zoom, Tascam etc.)

Filmgeschwindigkeit (24 oder 25B/sec)

 

Danach: Aufnahme des Pegeltons (etwa 20-30 Sekunden lang, stammt meist aus dem ins Gerät eingebauten Pegeltongenerator und hat eine Frequenz von 800-1000 Hz) mit dem Pegel, den man in der Ansage genannt hat. In diesem Beispiel also mit -10dB. Das ist besonders bei analogem Material sehr wichtig, damit beim Überspielen auf Perfo oder beim Eindigitalisieren mit dem richtigen Pegel gearbeitet werden kann. Bei digitalen Aufnahmen ist der Pegelton notfalls auch verzichtbar, weil bei korrektem Überspielen auch automatisch die Pegelverhältnisse übernommen werden

 

Beschriften

Außen auf der Tonbandbox oder DAT-Kassette sollte stehen:

Aufkleber

 

Nummer der Rolle, Titel, Produktionsfirma, Datum, Tonmeister, Pegel des Messtons (-12, -10 oder -8 dB), Aufnahmeformat, Geschwindigkeit oder Sample-rate, Synchronformat (Timecode oder Pilot), zusätzliche Angaben wie: Atmo, Sound-Effekte, Primärton etc.

 

Auf dem Band selbst:

 

Nummer der Rolle, Produktion, Datum, Tonmeister

 

Die meisten Tonleute verwenden vorbereitete Aufkleber, bei denen die wichtigsten Informationen einfach durch Ankreuzen festgehalten werden. Eine freie Fläche ist für individuelle Eintragungen vorgesehen. Bei professionellen DAT- Kassetten sind auf den mitgelieferten Aufklebern die wichtigsten Eingabefelder ebenfalls bereits vorbereitet.

 

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