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Sony Alpha 7 R 

Die Autofokus Funktionen werden ständig verbessert und man kann durchaus viele professionelle Aufnahmen auch mit Hilfe der Schärfeautomatiken drehen. Das erlaubt es einem, mit einem kleineren Kameraaufbau (ohne Follow-Fokus, Kontrollbildschirm etc.) sich voll auf die Bildgestaltung und das Motiv zu konzentrieren. Der Autofokus der neueren Mirrorless Kameras ist in der Regel durchaus sehr intuitiv, allerdings gibt es eine Reihe von Einstellungen und man sollte sie kennen um die optimalen Presets zu wählen.

Die Kameras der Alpha 7 Familie, können eine ganze Menge, auch in Sachen Autofokus. Im Grunde genommen haben die Entwickler dieser Kameras versucht, alle nur denkbaren Wünsche zu erfüllen. Allerdings bedeutet das auch viele Menüoptionen und es ist schwierig, sich durch den Dschungel der Settings zu kämpfen. Hier die besten Tipps:

 

Schärfeautomatiken

Gerade bei Videoaufnahmen von sich bewegenden Objekten ohne Kameraassistenten, welche manuell die Schärfe mitziehen, sind die Autofocuseinstellungen besonders wichtig. Die Kameras bieten hierfür eine ganze Reihe von Hilfsmitteln, die man allerdings auch richtig auswählen muss, um sich keine Unschärfen einzuhandeln. Schließlich darf man nicht vergessen, dass die Kameras in erster Linie Fotoapparate sind und man sie für Video hier und da erst optimieren muss. Bevor wir optimale Einstellungen für den Autofokus vorschlagen, ein kurzer Überblick über die technischen Hintergründe:

Die Alphas sind Hybride, sie nutzen zwei Verfahren gleichzeitig, um die Schärfe zu ermitteln: Den klassischen Kontrastautofocus (erkennt die Schärfe da wo der Kontrast maximal ist) und zusätzlich die Phasendetektion, (erkennt, in welche Richtung Objekte sich bewegen).

Generell sind das zwei unterschiedliche Ansätze. Beim Phasen-Autofokus wird das Bild durch mehrere versetzte Sensoren registriert, die Automatik bringt diese zur Deckung,- dann ist das Bild scharfgestellt. Diese Methode hat den Vorteil, dass auch die Richtung und der Grad der Fokussierung berechnet werden. Deshalb gibt es beim Phasen Autofokus kein Suchen der Schärfe und das Einstellen geht sehr schnell.

Der Kontrast Autofokus misst den Kontrast des Motivs und justiert den Autofokus so lange, bis der maximale Kontrast erreicht ist. Dann ist das Bild in einer idealen Welt theoretisch scharf.

Die Kamera muss eine Reihe von Messungen vornehmen, bis sie den perfekten Kontrast ermittelt hat. Im Bild wird das Suchen der Schärfe durch das berüchtigte Schärfepumpen sichtbar.

 

Sony Alpha Kamera 1 4000 

Empfohlene AF Einstellungen

1. Am Stellrad (oben an Gehäuserückseite) bei AF "AF-C" einstellen- die Kontinuierliche Schärfemitführung.

2. Autofocus Feld einstellen- FN Taste drücken, Fokusfeld wählen und drücken und "Flexible Spot", besser ist aber "AF Verriegelung Flexible Spot" (Man sieht da mehrere grüne Felder die auf dem Objekt, welches scharf sein soll, bleiben) Die grünen Kästchen wandern mit den Objekten mit.

3. Da kann man auch Messfeldgröße (Focus Area) einstellen: Small, Medium Large. Wenn sich die Personen oder Objekte in einem begrenzten Bereich bewegen, also bei einfachen Situationen "Medium" oder "Large", bei komplizierteren, z.B vielen unterschiedlichen Personen nebeneinander, welche die Automatik von der bildwichtigsten Person ablenken könnnten, "Small". Also je mehr von den eigentlich gewünschten Schärfepunkten ablenken könnte, desto enger, schmaler sollte man die Messfeldgröße wählen.

 

Sony Alpha Menue 2 4000

 

Bei Portraits empfielt sich die „Flexible Spot“ Einstellung mit drei wählbaren Messfeldgrößen (S, M, L) und einem frei verschiebbarem Messpunkt. Sollte das fokussierte Objekt sich aus dem eingestellten Messbereich heraus bewegen, kann der „Erweit. Flexible Spot“ die Situation am besten korrigieren. Denn dann werden in einer solchen Situation auch die benachbarten Messpunkte hinzugezogen um die Schärfe zu halten. Andere Priorisierungen wie Eye,- oder Face gelten dann nur innerhalb des gewählten Messbereichs. 

Mit dem Klassiker, dem „Mitte“-AF, kann man dank der Fokusspeicherfunktion ebenfalls recht gut arbeiten. Bei den neueren Sony Alphas mit Touchscreen kann man durch tippen auf den gewünschten Bereich den Spot genaun auf die Person legen, welche man in der Schärfe halten möchte.

 

Sony Alpha Menue 1 4000

 

Weitere Automatiken für die Schärfe:

Augenautofocus- Menü 1 / Seite 6  Gesichtserkennung / Autofocus Einstellungen kann man im Prinzip alles auf "Ein" stellen. Dann sieht man im Display ein kleines Quadrat, welches konstant auf dem Auge bleibt. Im Grunde genommen ist der Echtzeit-Augenautofokus immer dann zu empfehlen, wenn nur eine Person im Bild ist oder nur von einer der Personen im Bild das Gesicht zu sehen ist. Ganz gleich wie gering der Schärfentiefebereich auch ist, die Augen bleiben scharf. Man kann das auch im Sucher gut überwachen, so lange das kleine Quadrat über den Augen der Person eingeblendet ist, ist diese auch scharf abgebildet.

Bei der Motiverkennung stellt man in der Regel auf "Mensch". Allerdings funktioniert das am Besten, wenn man nur eine Person im Bild hat. Ist Gesichtserkennung aktiviert (Face Priority AF auf On), lässt sich der Autofokus auch nicht irritieren, falls Objekte oder Personen im Vordergrund durch das Bild wischen. Man kann auch die Funktion "Focus Hold" auf eine Funktionstatste legen. Diese sollte möglichst so gewählt sein, dass man sie in der normalen Handhaltung in der man filmt, leicht erreicht werden kann. Dieses Einfrieren der Schärfe kann man nicht nur nutzen, um Irritationen der Schärfe zu verhindern, sondern auch, wenn man etwa Personen aus der Schärfe gehen lassen will, indem diese weggehen.

Man kann für bestimmte Situationen auch mit  dem Menü "AF-Feld-Registr.: Ein"  manuell einen Bereich des Autofokus Feldes speichern und mit einer Funktionstaste verknüpfen. Dann wird immer dann, wenn man diese Funktionstaste gedrückt wird, auf das scharfgestellt, was sich in diesem definierten Feld befindet.

Dieses definierte Autofokus Feld kann man mit "Reg. AF-Feld löschen" wieder aufheben.

 

Autofokus Hold

Sehr nützlich ist auch die Funktion "Hold Autofokus". Diese ist zum Beispiel sinnvoll, wenn die Person oder das Objekt, welches man aufnimmt, im gleichen Abstand bleibt, während davor und dahinter Personen vorbeigehen, welche den Autofokus irritieren könnten. Diese Funktion sollte man sich auf eine der frei definierbaren Funktionstasten legen, am besten eine, die man auch beim Drehen aus der Hand gut erreichen kann. Drückt man die Taste, färbt sich die Autofokus-Markierung im Sucher grün,- so lange sie das tut bleibt die Schärfe unverändert. Lässt man die Taste wieder los, arbeitet der Autofokus normal weiter. Auf diese Weise kann man natürlich auch Personen aus der Schärfe in die Unschärfe gehen lassen.

Alternativ kann man auch einfach auf ein der Funktionstasten das Ein,- und Ausschalten des Autofokus, also die Wahl zwischen Manuell und Auto legen.

Bei neueren Alpha Modellen kann man auch die Zeit eingeben, welche der Autofokus für das Verschieben der Schärfe von einem auf den andern Punkt benötigen soll. (AF Transition Speed).Es versteht sich von selbst, dass man bei Zeitlupe den Autofokus schnell reagieren lassen muss, denn hier werden ja die Reaktionszeiten bereits durch die höhere Bildfrequenz verlängert.

 

Touch

Auch die Option Touch Operation ist spannend, hier kann man per Berührung auf dem Touchscreen festlegen, wo die Schärfe liegen bzw. wohin sie verschoben werden soll. Doch um sie wirklich optimal einzusetzen, wäre es toll, wenn auf dem Display auch angezeigt würde, wo man genau hingetippt hat, als worauf die Kamera versucht, scharf zu stellen. Und tatsächlich bietet Sony auch diese Möglichkeit an. Wenn man im Menü "Metering" unter "Spot Metering Point"  "Fokus Spot Link anwählt, dann wird immer dort wo man auf dem Display per Touch einen Schärfeort ausgewählt hat, ein kleiner schwarzer Kreis eingeblendet.

 

Welche Einstellungen für Euch optimal sind, lässt sich am besten durch eigene Erfahrungen herausfinden. Wenn man ohne Schärfeassistenz dreht, helfen einem die intelligenten Autofokus Funktionen dabei, sich auf die Bildgestaltung und das Motiv zu konzentrieren. Mit den vorgenannten Einstellungen haben wir bei dokumentarischen Aufnahmen die besten Ergebnisse erzielt.

 

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