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Netflix Bildschirm 2 4000 

 

Erst Tests, dann Sperre

Es kam gar nicht selten vor, dass mehrere Personen, etwa innerhalb einer Familie, aber an verschiedenen Orten, den gleichen Netflix-Zugang benutzten, das hat sich geändert. 2021 experimentierte Netflix bereits mit einer Funktion, die offenbar die Weitergabe von Passwörtern zwischen Benutzern verhindern soll, die nicht im gleichen Haushalts leben. Das war eine Maßnahme, die Netflix wegen anhaltender Kostenprobleme ergriffen hat. 2019 etwa stürzte der Aktienwert des Unternehmens nach vielen erfolgreichen Jahren merklich ein.

Vereinzelt sollen bei Usern Aufforderungen am Bildschirm aufgepoppt sein, sich für „Ihr eigenes Netflix heute kostenlos“ anzumelden und dass sie falls Sie nicht "mit dem Eigentümer dieses Kontos zusammenleben, Ihr eigenes Konto benötigen, um weiterzusehen".

Diesen Nutzern wurden, obwohl Netflix schon seit längerem keine Testversionen mehr anbietet, 30-tägige kostenlose Testabos vorgeschlagen. Zahlreiche User, die genau diese Freizügigkeit als Vorteil von Netflix betrachtet haben, waren deshalb alarmiert und das Thema zog Kreise in Online-Foren.

 

Bewusste Lücke

Als Netflix 2014 in Europa eingeführt wurde, hat man bestimmte Freiräume bewusst möglich gemacht. Dass mehrere Nutzer den gleichen Zugang benutzen, war offenbar nicht unüblich, man geht von etwa 30-40% Personen aus, die den Account einer anderen Person, z.B. Verwandten, Freunden etc. verwendeten. Genauso oft kam es aber auch vor, dass Personen des gleichen Haushalts sich vorübergehend an verschiedenen Orten befinden, etwa auf Dienstreise, Verwandtenbesuch oder Urlaubsreise. Es gehörte zu den selbstverständlichen Annehmlichkeiten, auch von unterwegs aus seine Programme streamen zu können.

Nun gehört es häufig zu den Verbreitungsstrategien von Unternehmen, solche Schlupflöcher bewusst offen zu halten, um eine gewisse Marktmacht zu generieren. Man kennt das auch von Softwareriesen, wo teilweise bewusst der Kopierschutz nur sehr schwach angelegt wurde. Fachleute gehen davon aus, dass sich beispielsweise Windows niemals so weit verbreitet hätte, wenn es striktere Kopiersperren gegeben hätte. Erst als Microsoft den Markt der Betriebssysteme beherrschte, wurden die Aktivierungs,- und Kontrollmechanismen verschärft.

 

Das neue Normal

Im Fall von Netflix ist das neue Tool aus seiner Testphase raus und längst nicht alle Dinge, die Netflix ausprobiert, fanden dann auch Eingang in den tatsächlichen Massenmarkt. Starke Restriktionen bei Passwörtern könnten auch die gegenteilige Wirkung haben und User zu anderen Streaming Anbietern wechseln lassen.

Seit Anfang 2023 poppen in Europa jedenfalls zunächst Warnhinweise auf, dass man weitere Accounts dazukaufen müsse, falls ein weiterer Haushalt ebenfalls Netflix schauen möchte. Nachdem sich diese Bildschirme mehrmals wiederholt haben und man diese noch wegklicken kann, taucht dann irgendwann ein Bildschirm auf, der sich nicht mehr wegklicken lässt und bei dem man nur die Option hat, für 5,95,- € einen weiteren Zugang bzw. Profil hinzuzubuchen.

 

Geräte ausloggen

Spätestens dann ist man gezwungen, auf Netflix in die Kontoeinstellungen (Oben rechts auf dem Startbildschirm) zu gehen. Dort findet man einen Menüpunkt "Geräte verwalten" und sieht dort sämtliche Geräte, die sich über den Account eingeloggt haben. Das ist häufig die gesamte Historie, also auch der oder die früheren Flatscreens oder das Tablett, das Notebook etc. mit denen man geschaut hat. Aber vielleicht auch der Account, den die eigenen Kinder mitbenutzen etc.

Um nun die Sperre auf dem eigenen Bildschirm wieder loszuwerden, muss man alle Accounts außer dem, den man selber verwendet, ausloggen. Das sollte einfach zu identifizieren sein, denn auf der Seite werden die Herstellernamen, Betriebssysteme etc. genau aufgelistet. Nach dem Ausloggen der Geräte kann man, um sicher zu gehen, dass niemand von den Haushalten, mit denen man den Account geteilt hat, sich wieder selbst einloggt, noch sein Passwort ändern.

Danach sollte man wieder auf den eigenen Account zugreifen können. Mit den neuen Maßnahmen geht auch ein wichtiger Komfortfaktor des Streaminganbieters verloren: Bisher konnte man, wenn man im Urlaub, Hotel etc. war mit dem eigenen Zugang weiterschauen. Das ist theoretisch noch möglich, allerdings muss man dafür einen "temporären Zugang" anfordern. Man erhält dann von Netflix einen Code. Angeblich scheinen die neuen Restriktionen für Netflix finanziell aufzugehen, die Zahl derer, die bereit sind, für einen weiteren Zugang mehr zu bezahlen, ist höher, als die Zahl der Kündigungen verärgerter Kund*Innen.

 

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