MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

claymation

 

Entwicklung des „Animierens“

Schattenbild eines TierkopfsBeseelen, beleben, die Übersetzungen für Animation haben beinahe archaische Dimensionen. Während die direkten Vorläufer der Animationsfilme, die Puppentheater, stets den Puppenspieler voraussetzten, scheinen die im Film animierten Puppen, Objekte oder Zeichnungen von allen Fäden, Führungsstangen oder steuernden Händen befreit.

Jahrtausendelang haben die Menschen versucht, die Illusion der sich von allein bewegenden Puppen mehr und mehr zu perfektionieren. Beim chinesischen Schattentheater griffen sie sogar recht früh dem Prinzip der Projektion vor. Die Vorläufer des Films wie etwa das Zoetrop oder das Praxinoskop erzeugten durch rotierende Trommeln, an denen gemalte Einzelbilder mit Bewegungsphasen in rascher Folge gezeigt wurden, den Eindruck fließender Bewegungen - die Vorläufer des Zeichentricks, wenn man so will.

Doch so ganz perfekt gelang die Illusion der sich von allein bewegenden toten Materie eigentlich nie. Bis zur Erfindung des Films. Die Dinge in den Animationsfilmen bewegen sich, weil jemand ihre eigentliche Bewegung zwischen den einzelnen Filmbildern versteckt hat. Sie bewegen sich zwischen den Einzelbildern mit so kleiner Veränderung, dass unser Auge und Gehirn die mit 24 oder 25 Bildern in der Sekunde vorgeführten Bildfolgen zu einer kontinuierlichen Bewegung verschmelzen.

 

Klassische Umsetzungen

Die einzelnen, kleinen Bewegungsveränderungen bei Zeichen-, CGI- oder Puppenfiguren nennt man Phasen. Die Animateure haben die Abläufe an realen Menschen, Tieren und Pflanzen (z. B. Bäume im Wind) studiert, um sie glaubwürdig nachbilden zu können. Viele der großen Tierfilme der Disney-Studios wie z. B. der Klassiker „Die Wüste lebt“ waren Abfallprodukte der zum Studium der Bewegungen aufgezeichneten Naturaufnahmen. Für einen abendfüllenden Zeichentrickfilm sind leicht 250.000 Einzelzeichnungen erforderlich. Solange alle Phasen von Hand skizziert, reingezeichnet und koloriert wurden, waren mehrere hundert Menschen (bei Disney ca. 750) mit der Herstellung beschäftigt. 

 

claymation 2000

 

Inzwischen baut der Disney-Konzern genau diese Abteilungen mit hochspezialisierten Zeichnern ab und wendet sich mehr und mehr den computergenerierten Animationsfilmen zu. Kinoerfolge wie "Toy Story", "Shrek", "Antz", "Findet Nemo" oder "Findet Dory" haben die 3D-Animationen zur massiven Konkurrenz zu den gezeichneten Filmen werden lassen. Das erforderlich Know-How, um mit professioneller Animationssoftware kinotaugliche Filme zu schaffen, ist hoch. Neben den aufwändigen Programmen wollen auch zahllose gestalterische Grundlagen sowie präzises Timing erlernt sein.

 

Ausprobieren!

Trotz der hohen Anstrengungen geht aber von dem Gedanken, dem Unbelebten Leben einzuhauchen und das Undenkbare sichtbar werden zu lassen, nach wie vor eine große Faszination aus. Lassen Sie sich von den großen Teams der Profis nicht abschrecken: Die Beispiele diverser oscarprämierter animierter Kurzfilme belegen, dass man bei einer gewissen Stilisierung auch mit einem ganz kleinen Team oder gar allein beeindruckende Animationen herstellen kann.

 

Weitere Artikel zu Animation:

 

Zu diesem Thema gehörende Artikel finden Sie natürlich auch im Bereich Filmtrick, was die Endfertigung angeht, unter Postproduktion, und was die Tonebene angeht unter Ton.

Wer sich professionell weiterbilden möchte, kann dies auch durch die Grundkurse Location Sound, Kamera oder Filmlicht sowie die Workshops Location-Sound und Sounddesign als „hands on“ tun.

 

Neu im Shop

Kameraworkshop Banner 8 23 4000

Weitere neue Artikel

Eine Beschränkung muss nichts Schlechtes sein,- im Gegenteil,- Filmemacher*Innen haben hervorragende Kinofilme mit nur einem Objektiv gedreht...

Wer hätte gedacht, dass sich nach der BluRay noch ein weiteres physisches Video Format verbreiten würde, doch wer Top Qualität sucht, wird hier glücklich...

So cool die kleinen digitalen Funkstrecken auch sind, fürs Aufladen unterwegs braucht es schlaue Lösungen

Für Schauspieler*Innen sind aktuelle Demo-Videos ein wichtiges Instrument um an neue Jobs zu kommen. Wie entstehen solche Videos?

Dank randloser LED Displays haben sich virtuelle Filmsets grundlegend verändert.

Es wird immer schwieriger, eigentlich ganz normale Dinge, wie zum Beispiel Äpfel, in stilisierter Form im Bild zu verwenden...

ADR ist nicht nur ein Tool um Synchronfassungen in anderen Sprachen aufzunehmen, es kann auch ein gestalterisches Zauberwerkzeug für Filmemacher*Innen sein

Eines der ganz frühen Genres oder Themen des Kinos- die Stories rund um Reisende, Lokomotiven und Wagons...

Es gehört zu den Horrorszenarien von Produzent*Innen,- wenn die kalkulierten Kosten aus dem Ruder laufen. Wie kann es dazu kommen?

Wie berechtigt sind die Sorgen der Autor*Innen und Schauspieler*Innen wegen Artificial Intelligence?

Was machen die Menschen eigentlich, die sich um eine möglichst optimale Besetzung kümmern?

Was wäre das Kino ohne rätselhafte, verborgene Geheimtüren? Wir haben hinter die versteckten Wände geschaut...