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Manche Grätehersteller wenden allerlei seltsame Methoden an, um zu verhindern, dass ihre Produkte länger leben, als gewünscht. Die Haltung von Herstellern ihren Kunden gegenüber hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Während es einmal zum guten Ton gehörte, ausführliche Manuals samt Service-Informationen gleich mit im Gerätekarton mitzuliefern, wird man heutzutage mit allen möglichen Mitteln davon abgehalten, defekte Geräte wieder reparieren zu können.

Zugleich werden die Geräte heute gerne so gebaut, dass die Hersteller die Lebensdauer vorweg begrenzen, den Verschleiss durch die Wahl minderwertiger Materialien selbst steuern. Damit arbeiten die Geräte deutlich kürzer, als es eigentlich möglich wäre, oft nur so lange, wie die gesetzlich Garantiezeit dauert. Obsoleszenz nennt man das und in Frankreich wurde ein solches Herstellerverhalten sogar 2015 als Straftatbestand gesetzlich festgeschrieben..

Ganz gleich ob Tonbandmaschinen, Mischpulte etc. von Tascam, Fostex & Co, stets lagen dicke Manuals bei, aus denen selbst Schaltpläne und Bestückungslisten zu den erworbenen Geräten zu entnehmen waren. Heute stecken Firmen ihre Energie nicht mehr in die Dokumentation der Reparaturmöglichkeiten, sondern in die Verhinderung von Reparaturen. Man kennt derartig fantasievollen Umgang mit den Kunden auch in Zusammenhang mit den so genannten Antifeatures.

 

Verhinderungsstrategien

So werden Schaltpläne einfach nicht mehr mitgeliefert und auch nicht mehr online gestellt. Gehäuse werden einfach verklebt, statt sie zusammen zu schrauben. Die Firmware der Geräte wird so programmiert, dass Reparaturen bemerkt und in Folge das Gerät unbenutzbar gemacht wird, wenn es vom Hersteller nicht wieder entsperrt wird. Ersatzteile werden gar nicht erst angeboten, Garantieleistungen verweigert, wenn man ein Gerät selbst geöffnet und repariert hat... die Bandbreite der Verhinderungmöglichkeiten ist groß.

Insbesondere Smartphone Hersteller überbieten sich in der Entwickklung von Reparatursperren, selbst wenn es sich lediglich um den Austausch von Akkus außerhalb des eigenen Servicenetzes handelt. Man kennt Vergleichbares aber auch von der Druckerherstellern, die durch intelligente Chips auch Tintenpatronen, die noch zu 25 % gefüllt sind für leer deklarieren und verhindern, dass man leere Patronen einfach nachfüllen kann.

Sinn all dieser Maßnahmen ist es, den Kunden dazu zu zwingen, im Fall von Problemen zum Originalhersteller zu gehen und die Reparatur dort zu häufig übertriebenen Kosten in Auftrag zu geben. Wer die Ersatzteile verwaltet, hat die Macht. Ergebnis dieser zweifelhaften Maßnahmen ist entweder, dass man die Kosten der Reparatur scheut und das Gerät wegwirft (was die Umwelt mehr und mehr belastet) oder die hohen Reparaturkosten investiert, was die Strategie der Orignalhersteller bestätigt.

 

Widerstand regt sich

In den USA gibt es eine wachsende Bewegung gegen diese umwelt,- und kundenfeindliche Haltung der Hersteller, welche sich R2R oder "Right to Repair" nennt. Hierzulande sind wir davon weit entfernt und die Hersteller haben bis auf weiteres alle Fäden in der Hand. Ein denkbares Mittel, diesen Misständen entgegen zu treten, wäre die Verlängerung der Garantiezeiten oder eine gesetzliche Verpflichtung der Hersteller, Spezialwerkzeuge zur Reparatur und Ersatzteile preiswert anzubieten. Grosse Konzerne wie Apple oder Samsung haben ab 2022 deutliche Erleichterungen für die Eigenreparatur ihrer Geräte eingeführt.

 

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