Die professionellen Fluoreszenzleuchten des Deutschen Profi-Leuchtenherstellers Nesys vom Typ Nesylite 110 DI (2-Bank), 220 DI (4-Bank), 440 DI (8-Bank) und 660 DI (12-Bank), sind je nach Bauart mit der Möglichkeit zur Dimmung ausgestattet. Die Leuchten sind sehr gut verarbeitet und haben eine lange Lebensdauer. Man kann sie also auch gut gebraucht kaufen, so sie technisch in Ordnung sind. Werden sie in einem Studio fest verbaut, dann kann man sie per DMX von einem Lichtsteuerpult aus dimmen. Anders sieht es aber aus, wenn man die Leuchten an Filmsets verwendet. Da ist es wichtig, die einzelne Leuchte mit einem Handregler zu dimmen. Doch was tun, wenn die Leuchte zwar einen Anschluss für einen solchen Handregler besitzt, aber weit und breit kein Regelteil in Sicht ist. Selbst Online-Verkaufsbörsen lassen einen da meist im Regen stehen...
Häufig wurden sie ohne den passenden Schnur-Dimmer gekauft oder die Dimmer sind verloren gegangen oder waren defekt. Die alten Two, Four, Eight oder Twelve-Banks werden schon länger nicht mehr gebaut. Heute ist es sehr schwierig, an die Dimmer mit den Schiebereglern zu kommen. Über den Ersatzteil-Bezug kosten die Regler, wenn man sie überhaupt noch bekommt, knapp 200,- Euro pro Stück. Diese sind dann mit einem Schieberegler ausgestattet und in einem dafür eigens geformten Metallgehäuse eingearbeitet,- der hohe Preis hat sicherlich auch mit dieser Verarbeitung zu tun.
Eigenbau-Handregler
Doch es gibt die Möglichkeit, diese Regler und die passenden Kabel zum Verbinden mit einer Nesys, selbst zu bauen. Die eigentliche Elektronik zum Dimmen befindet sich in den Leuchten selbst und nicht im Handregelteil mit dem Schieberegler. In den kompakten Gehäusen befinden sich nämlich lediglich ein Potentiometer sowie ein Schalter. Es liegen also keine 240 Volt Netzspannung auf dem Handregler. Wenn man dann noch die passenden Buchsen, Stecker und Kabel auftreibt, steht einem Nachbau nichts mehr im Wege. Bei der hier vorgestellten Eigenbaulösung muss man mit etwa 25-30 Euro Kosten rechnen.
Das Bauprojekt kann man sowohl mit Schiebepotis als auch mit Drehpotis realisieren, Drehpotis sind leichter einzubauen, da muss nur ein einziges Loch gebohrt werden, für Schiebepotis muss man einen entsprechenden Schlitz in das Gehäuse hineinsägen sowie zwei Bohrungen um den Regler festzuschrauben.
Was wird alles benötigt?
Regelteil
Ein passendes Kleingehäuse. Wir haben den Typ BIM2004 gewählt mit den Maßen Länge: 120mm, Breite: 65mm und Höhe: 40mm. Gehäusefarbe Schwarz,- doch was das Design und die Größe angeht, kann man das ja durchaus variieren.
Dieses sollte mindestens 3, besser 4 Zentimeter hohe Seitenwände haben, damit die Buchse zum Anschluss des Steuerkabels dort seitlich eingebaut werden kann. Wenn man ein Kunststoffgehäuse wählt, so ist der Einbau von Schalter Buchse und Regler einfacher, bei Alugehäusen ist das etwas aufwändiger.
Snap-In Schalter On/Off
Für die Buchse, die ins Gehäuse kommt, verwendet man Binder 09-4219-00-07 Rundstecker Stecker, Einbau Serie
2 Metallschrauben und Muttern M2,5 zum Festschrauben der Buchse am Gehäuse.
Etwas isolierten Schaltdraht zum Verbinden von Poti, Schalter und Einbaubuchse im Gerät
Widerstand regelbar
Dreh,- oder Schieberegler Mono (3-Polig) Radiohm oder andere 100 KiloOhm Widerstand, linear (1 K Linear), falls es ein Drehpoti wird, dann benötigt man den passenden Drehknopf für das Potentiometer, Achendurchmessenr 6mm. Wird es ein Schieberegler, so benätigt man einen passenden Aufsteckknopf für den Schieberegler.
Bohrungen
Der Einbau eines Drehpotis ist definitiv leichter, denn für einen Schiebepoti muss man einen sehr präzise ausgesägten, schmalen Schlitz von 6 bis 10 Zentimeter Länge, je nach Schiebeweg des Schiebepotis aus dem Gehäuse sägen. Dafür eignet sich am Besten eine Laubsäge mit feinem Metallsägeblatt.
Einfacher ist es aber, einen Drehregler zu verwenden. Je nach Bauform kann es sein, dass man den Schaft des Drehpotis kürzen muss. Der Drehknopf sollte nur knapp über dem Gehäusedeckel sein, man muss also ausmessen, wie lang der Schaft sein muss. Dies sollte vor dem Einbau passieren und am Besten klemmt man das äußere Ende des Schafts in einen Schraubstock und sägt dann mit einer Metallsäge den Schaft auf die gewünschte Länge ab.
Grundsätzlich muss man in den Deckel des Gehäuses eine Bohrung für den Drehpoti und ein kleines rechteckiges Feld für den Snap-In Schalter aussägen. Außerdem muss man an der schmalen Seite des Gehäuses eine Öffnung für die Buchse bohren. Hierfür gibt es spezielle Bohrer, die auch größere Öffnungen fräsen können. Um die Buchse zu befestigen, muss man zusätzlich zwei kleine Bohrungen durch die Öden der Buchse ins Gehäuse bohren. Hier kommen dann die M 2,5 Schrauben durch, mit denen die Buchse festgeschraubt wird.
Das Drehpotentiometer wird durch die Bohrung gesteckt und mit der passenden Mutter festgeschraubt. Der Snap-In Schalter wird in die Öffnung hineingedrückt bis er einrastet. Ggf. muss man die ausgesägte Öffneung mit einer kleinen Feile noch etwas erweitern, bis der Snap-In funktioniert.
Poti, Schalter und Einbaubuchse werden wie folgt verdrahtet:
Von der Buchse von Pin 1 geht ein Kabel (im Bild blau) zum mittleren Abgriff des Potis sowie von dort weiter auf den inneren Pol des Kippschalters.
Von der Buchse Pin 2 geht ein Kabel (im Bild braun) auf den äußeren Abgriff des Potis sowie von dort auf den äüßeren Pol des Kippschalters
Verbindungskabel
Für die Kabel, welche die Steuerung mit dem Lampengehäuse verbinden, benötigt man:
1 X Weipu 814086 Rundstecker Stecker, gerade, oder auch CA6 Leitungsstecker genannt
1 X Weipu 814058 Rundstecker Buchse, gerade oder auch CA6 Leitungsdose genannt
Ca. 2 Meter zweiadriges Kabel in Kunstoffmantel.
Das Kabel sollte zwei Adern haben, es muss nicht abgeschirmt und auch nicht besonders feinadrig sein. Im Prinzip kann man auch simple Stromkabel dafür verwenden.
Ganz wichtig ist, dass man das Kabel durch die verschiedenen Elemente des Steckers bzw. der Kupplung hindurchfädelt, diese müssen wenn die Kabeladern angelötet sind, samt Zugentlastung festgeschraubt werden.
Die beiden Kabeladern werden auf die Pins 1 und 2 sowohl in der Buchse als auch beim Stecker gelötet. Wenn man sie nebeneinander hält, sieht man, dass Stecker und Kupplung die Pole 1 und 2 genau gespiegelt auf der anderen Seite haben. Alle Stecker fest zusammenschrauben, fertig.
Viel Vergnügen beim Dimmen Eurer professionellen Nesylite-Scheinwerfer!