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Werbefilmdreh in Freibad

Werbefilmdreh für die deutsche Kautionskasse / "Moneyfix" (Allary-Film, Tv & Media)

 

Wer heute mit Film sein Geld verdienen möchte und nicht gerade zum Kreis der von Fernsehen, Streamingdiensten und Kino Begünstigten gehört, denkt möglicherweise über Imagefilme als Einnahmequelle nach. Doch wie geeignet ist dieses Segment tatsächlich und wie läuft so etwas heute ab?

Früher, als die Filmwelt noch in Ordnung war und nur Produktionsfirmen einer gewissen Größe und Professionalität in der Lage waren, überhaupt Imagefilme seriös herzustellen, konnte man für Imagefilme je nach Thema und Aufwand durchaus 20-100.000,- damals noch DM aufrufen.

Das alles hat sich gründlich geändert. Mit dem direkten Zugang zu relativ preiswertem Equipment ist die Konkurrenz so groß geworden, dass man für Imagefilme gerne mal zwischen fünf und zehntausend Euro angeboten bekommt.

Dafür können professionelle Teams mit hochwertigem Equipment kaum arbeiten, schließlich müssen die meisten Mieten zahlen und Familien ernähren. Von den Kosten für das Equipment, Fahrzeuge, Sprecher-innen, Musik und die aufwändige Postproduktion ganz zu schweigen.

 

Filme wie vom Discounter

Imagefilmdreh in Großküche

Je nach Unternehmen gelten spezielle Drehbedingungen. In diesem Fall, der Imagefilmdreh für eine Großküche, müssen strenge Hygienevorschriften eingehalten werden. (Allary-Film, Tv & Media)

 

Zahlreiche Selfmade-Produzenten oder auch Hochschulstudenten, die sogar das Equipment ihrer Hochschule kostenlos nutzen können, sind in der Lage zu niedrigsten Tarifen professionell anmutende Filme herzustellen. Diesen Umstand nutzen sowohl Auftraggeber als auch Agenturen, um die Preise deutlich zu drücken. Nicht selten treten Firmen auch direkt an Filmhochschulen heran um dort ihre "Projekte" günstig verwirklicht zu sehen.

Die Preisvorstellungen sind dann recht diffus, oft erwartet man für 2-3000 Euro professionelle Filme. Einer der größten Schwachpunkte solcher Hochschulprojekte ist die Kontinuität. Oftmals werden die Filme zwar noch gedreht, aber die Postproduktion wird quälend weil die Studierenden schon längst ihr Praktikum, Auslandssemester oder schlicht andere Projekte verwirklichen. Hier ist es ganz wichtig, dass es betreuende Lehrkräfte gibt, welche die Fertigstellung auch garantieren.

Konkurrenz machen auch die Agenturen selbst, die oft kleine Produktionsabteilungen haben in denen sie Filme bis zu einem bestimmten Budget selbst herstellen. Letztlich merken die Kunden oft erst durch negative Erfahrungen und mittelmäßige Ergebnisse, dass Qualität und der damit verbundene hohe Aufwand, eben doch etwas kostet. Nicht wenige Firmen machen die Erfahrung, dass der unprofessionell hergestellte Imagefilm dann doch nicht so geeignet ist, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens gut sichtbar zu machen.

 

Briefing und Angebote

Kamerateam filmt wie Auto lackiert wird

Imagefilmdreh "Art-Car" für die BMW AG (Allary-Film, Tv & Media)

 

Meistens muss man die Exposés, Visualisierungen und mehr für etwaige Imagefilme selbst vorfinanzieren und zumeist mehrere davon, um Alternativen anbieten zu können und nicht gleich abgelehnt zu werden. Voraussetzung dafür ist, dass man dem Kunden möglichst gut zuhört. Bei der Vorstellung des Projektes, dem sogenannten Briefing liefern die Auftraggeber viel Input, welche Inhalte wie dargelegt werden sollen. Außerdem nennen sie auch mögliche Empfindlichkeiten und No Gos. Diese sollte man zwingend beachten.

Nicht selten sind sich auch die Auftraggeber uneins, dann kommt den Produzenten (Auftragnehmern) die Aufgabe zu, lenkend das Projekt in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Wichtig ist vor allem, dass man die Ergebnisse dees Briefings zeitnah zusammenschreibt und allen beteiligten zukommen lässt. Das schützt auch vor Streitigkeiten, falls die Auftraggeber später irgendwelche gravierenden Veränderungen wünschen, die so nicht besprochen waren.

Man sollte in seinen Vereinbarungen unbedingt festhalten, wie viele Überarbeitungen im Festpreis enthalten sein werden, sonst muss man in der Postproduktion schier endlos weiter umschneiden ohne dass der Mehraufwand vergütet wird. Auch Fragen, was mit dem gedrehten Restmaterial geschieht, werden manchmal in die Verträge mit aufgenommen. Vertragsmuster für Auftragsproduktionen findet Ihr im Movie-College Shop.

 

Finanzen

Es ist nicht ganz einfach, herauszufinden, wo die gegenseitigen Schmerzgrenzen liegen, also was der Auftraggeber maximal ausgeben, für welches Geld der Produzent als Minimum bereit wäre, den Film herzustellen. Gezahlt wird gerne in Raten, drei oder vier Raten (Projektstart bzw. Vertragsabschluss, Drehbeginn, Endabnahme) wobei es schon einigen Produktionen passiert ist, dass die letzte Rate nach Ablieferung des fertigen Films einfach nicht mehr gezahlt wurde. Um dies zu vermeiden sollte man zur Endabnahme bei Kunden, die vielleicht keine "sichere Bank" zu sein scheinen, kein Video in höchstmöglicher Auflösung ausliefern, sondern erst nach Zahlung der letzten Rate.

Häufig wollen die Auftraggeber auch irgendwelche Sicherheiten, dass man größere Aufträge auch wirklich zuverlässig abwickeln kann und lassen sich Referenzfilme sowie Jahresbilanzen der Produktionsfirma vorlegen. Das Show-Reel ist fast schon Standard oder ein entsprechend bestückter Web-Auftritt,- die Jahresbilanzen allerdings sind schon etwas spezieller und eher die Ausnahme.

 

Accquise

Dreh mit zwei Kameras

Dreharbeiten für das Klinikum Garmisch (Allary-Film, Tv & Media)

 

Ja, die Anzahl der Firmen, die für Messen oder ihre Webseite etc. überzeugende Videos benötigen, wird immer größer, dennoch gilt: Aufträge für Imagefilme flattern nicht von alleine ins Haus. Neben den üblichen Möglichkeiten über das Internet sind auch regelmäßige Anrufaktionen wichtig, um eine gewisse Auslastung durch Aufträge zu bekommen. Viele Image-Filmproduktionen reservieren einen Tag in der Woche nur für die Suche nach neuen Aufträgen. Hier spielen häufig auch PR Agenturen oder Medienberater eine wichtige Rolle.

Potentielle Kunden sind natürlich nicht nur Konzerne, Klein,- und Mittelständische Unternehmen, sondern auch viele Institutionen und auch kommunale Einrichtungen. Oft genug spezialisieren sich die Hersteller von Imagefilmen auch auf bestimmte Schwerpunkte, etwa Umweltthemen, High-tech, Handwerk, Medizin usw.

Gerade die Spezialisierung auf bestimmte Bereiche eröffnet den Produzenten viele Synergieeffekte. Denn wer Imagefilme dreht, muss das Handwerk bzw. Business seines Auftraggebers bestens verstehen. Das kann manchmal recht zeitaufwändig sein und wer hier bereits über ein entsprechendes Vorwissen verfügt, kann unter Umständen bei den Auftraggebern punkten.

Vor allem ist die genaue Vorbereitung und Recherche hilfreich,- um auch wirklich die wichtigsten Besonderheiten des Unternehmens im Bild einzufangen. Oft genug kennen die Auftraggeber ihr Unternehmen so gut, dass sie Dinge, die für Außenstehende wichtig,- oder sogar Highlights wären, schlicht übersehen.

 

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