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Kleine Katze

Die Pupillen von Katzen passen sich sehr schnell an die Umgebungshelligkeit an. Wenn so wie hier, viel Licht scheint, werden die Augen zu schmalen Schlitzen.

 

In dieser bereits ziemlich von Microprozessoren durchdrungenen Welt können nur noch Wenige mit Licht-Messgeräten umgehen. Und erst recht nicht, wenn diese in LUX messen. Nein, die Artverwandschaft mit dem Luchs ist es nicht, weshalb Katzen einiges mit Lichtmessung zu tun haben.

Selbst erfahrene Kameraleute zucken manchmal zusammen, wenn irgendein älterer Beleuchter mit LUX-Werten um sich wirft. Bevor wir nun vor Ehrfurcht erstarren, wollen wir uns lieber näher anschauen, was es damit auf sich hat. In den frühen Tagen des Films gab es übrigens keine Art von Messgeräten für das Licht. Und als dann endlich analoge Messgeräte eingeführt wurden, konnte man damit die Beluchtungsstärke messen und die Messeinhait war selbstverständlich LUX.

 

Kleine Katze

Bei weniger Licht werden die Augen der Katze immer mehr zu runden und immer größeren Pupillen.

 

Geniales Messverfahren ohne Technik

Um in der Frühzeit des Films ohne Messgeräte trotzdem ordentlich belichten zu können, führten die Kameraassistenten, die übrigens wie die Kameraleute stets in weißen Kitteln herumliefen, stets eine Katze mit. Man hielt sie dort hin, wo die Hauptdarsteller stehen würden und schaute ihnen tief in die Augen. Anhand der Pupillenöffnung in den Augen der Katze wählte man die Blende am Objektiv der Kamera aus. Katzen waren also so etwas wie die ersten Belichtungsmesser der Welt.

 

Wie stark ist das Licht?

Luxmeter

Handlicher und genauer als Katzen sind Luxmeter

 

LUX ist die Einheit für die „Beleuchtungsstärke". Damit wird erfasst, wieviel Licht auf einer bestimmten Fläche in einem bestimmten Abstand von der Lichtquelle ankommt. In der Industrie und Innenarchitektur wird die Helligkeit bestimmter Raumsituationen in LUX erfasst. Arbeitsrechtler wissen, dass es für Schreibtischarbeitsplätze eine Festlegung gibt, dass hier mindestens 500 LUX auf der Arbeitsplatte des Schreibtisches zur Verfügung stehen müssen.

 

Die Welt in LUX

An einem sonnigen Tag im Sommer kann es draußen durchaus 100,000 LUX erreichen, während wolkige Wintertage vielleicht nur 4000 LUX an Beleuchtungsstärke bieten. Dabei wird die Empfindlichkeit der Messgeräte, der sogenannten LUX-Meter an der Sensibilität des menschlichen Auges orientiert. Da der Mensch besonders im Gelb/Grün Bereich empfindlich ist, wird das entsprechend in den LUX-Metern berücksichtigt.

Moderne LUX-Meter arbeiten mit Siliziumzellen zur Messung und einer Kalotte zur gleichmäßigen Aufnahme des einfallenden Lichts. Die altern weniger als die früher verwendeten Selenzellen, eine Entdeckung des 19 ten Jahrhunderts.

Tatsächlich ist jeder Belichtungsmesser, den wir verwenden, eigentlich ein LUX-Meter mit Umrechnung der LUX-Werte in Licht/Blendenwerte und Belichtungszeiten. Bei analogen Belichtungsmessern mit ihren Einstellscheiben kann man das ganz gut erkennen, es sind eigentlich Umrechnungs-Rechenschieber.

 

Rechenspiele

Die Formel, um aus LUX-Werten zur Blende oder zur Belichtungszeit zu gelangen, ist aber recht komplex. Schließlich müssen die Belichtungszeit (t), der Blendenwert (K), die Empfindlichkeit des Kamerasensors oder Filmmaterials (S) und die in LUX gemessene Beleuchtungsstärke in ein Verhältnis zueinander gesetzt werden. Außerdem müssen auch noch bestimmte, Hersteller- spezifische Faktoren mit berücksichtigt werden (CL)


Für diejenigen, die es interessiert,- hier die vollständige Formel:

 

 

Aus diesen Zusammenhängen kann man übrigens auch rückschließen, dass man, mit gewissen Ungenauigkeiten, auch mit jedem Fotoapparat oder Belichtungsmesser den LUX-Wert ausrechnen kann. Das ist recht ungenau, weil Luxmeter eine eigene Kalotte oder Messfläche besitzen, während man beim Fotoapparat ja nur das Licht, was durch die Optik auf das Messsystem eintrifft, berücksichtigen kann. Dies muss man parallel zur Lichtquelle halten, damit die Messung auch das richtige Ergebnis liefert.

 

Belichtungsmesser

Belichtungsmesser rechnen für uns Lux-Werte in Licht & Blendenwerte um

Eine vom Fotoapparat gemessene Blende 4,0 bei einer Sensor/Film Empfindlichkeit von 200 Iso und unserer in Europa üblichen 1/50 Sek. Belichtungszeit bei Video & Film, ergibt rechnerisch etwa 1080 LUX.

 

Apps for everything?

Apps, mit denen man angeblich LUX messen kann, sind übrigens ähnlich ungenau, wenn nicht sogar ungenauer. Sie schwanken von Handy zu Handy und Software zu Software in den Ergebnissen und können niemals ein LUX-Meter ersetzen.

Und auch bei den LUX-Metern selbst gibt es große Qualitätsunterschiede. Wie so oft, entscheidet die Messgenauigkeit oder die geringe Toleranzgrenze darüber, ob es sich um ein präzises Messgerät oder eines für die grobe Orientierung handelt. Aber wer nicht wirklich darauf versessen ist, mit Hilfe der komplexen Formel seine Blende auszurechnen, darf getrost beim klassischen Belichtungsmesser oder Spotmeter bleiben. Der misst auch LUX und nimmt uns die mühsame Umrechnung ab.

 

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