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Archivmaterial

Historische Dokumentarfilme, Dokudramen und andere Mischformen greifen sehr gerne auf historisches Archivmaterial zu. Das haben die Archive längst erkannt und daraus ein Geschäftsmodell gemacht. Diese Geschäftsmodelle machen es Low Budget Produktionen allerdings immer schwerer, auf historische Filmaufnahmen oder Bilder zurückzugreifen. Wer für Dokumentarfilme historisches Material, Fotos oder Filme benötigt, darf sich auf horrende Kosten gefasst machen. Gerade bei historischen Themen sind alte Originalaufnahmen von großer Bedeutung. Die Archive, in denen solche Aufnahmen aufbewahrt werden, lassen sich für die Recherche sowie die Verwertung solcher Aufnahmen in Film und Video, inzwischen fürstlich entlohnen.

Wer etwa Aufnahmen aus dem Bundesarchiv in Berlin benötigt, wird gleich mit drei verschiedenen Preislisten konfrontiert. Die erste Preisliste bezieht sich auf die reine Recherche, also das Suchen und finden von bestimmten Aufnahmen. Hierfür wird folgende Preisliste veröffentlicht:

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Downloads/Rechtliches/besondere-gebuehrenverordnung-bkm-2021.pdf?__blob=publicationFile

Doch damit kommt man bei einem Film noch nicht wirklich weit. Denn wenn sich tatsächlich interessante Fotos und Filmaufnahmen gefunden haben, muss man einerseits für die Bereitstellung des Materials bezahlen, als auch für die Veröffentlichung. Hier gibt es keine pauschale Überlassung der Rechte, sondern jeweils unterschiedliche Zeiträume, beispielsweise fünf oder 10 Jahre. Das heißt, die Produzenten der Filme müssen eine eigene Datenbank pflegen, in der jeweils festgehalten wird, wann welche Rechte, die man in dem jeweiligen Film benötigt, ablaufen und ggf. wieder neu erworben werden müssen. Damit erzeugen derartige Filme Folgekosten in der Zukunft, die man mit einkalkulieren muss.

 

Kosten

Über die Kosten bei Fotografien gibt folgende Preisliste Auskunft:

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Downloads/Rechtliches/entgeltverzeichnis-bilder-plakate.pdf?__blob=publicationFile

 

Über die Kosten für Filmmaterial / Ausschnitte gibt diese Preisliste Auskunft:

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Downloads/Rechtliches/entgeltverzeichnis-film.pdf?__blob=publicationFile

 

Wenn man da mit Preisen von 50,-€ pro Sekunde Filmausschnitt rechnen muss, wird schnell klar, dass so etwas kein preiswertes Vergnügen wird. Eine ganze Filmszene als Ausschnitt aus einem alten Spielfilm etwa kann schnell mal 3000,- € für eine fünfjährige Nutzungsdauer kosten.

 

Undifferenziert

Natürlich erzeugen solche Film,- und Bildarchive auch gewisse Kosten, doch gerade wenn es sich um staatlich finanzierte Archive handelt, welche im Allgemeininteresse historisch wichtige Aufnahmen für die Nachwelt erhalten, fragt man sich, weshalb dort so hohe Beträge eingefordert werden. Hier sollte doch unterschieden werden, zwischen Millionenschweren internationalen Produktionen und kleinen Independent-Produktionen, die zudem ja häufig auch noch einen wichtigen Bildungsauftrag erfüllen.

 

Open Source Alternativen

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Wer sich die hohen Kosten der Lizensierung nicht leisten kann, könnte vielleicht bei alternativen Archiven und Datenbanken fündig werden. Bei den meisten freien Archiven und Bilddatenbanken stößt man auf die Creative Commons (CC)-Lizenz. Bei der Nutzung kommt es sehr auf die Variante der CC-Lizenz an, manche sind mit gewissen Einschränkungen verbunden, etwa dass man zwingend den/die Urheber*In nennen muss oder das Bild keinesfalls verändern darf.

Deshalb sollte man stets genau nachschauen, was die jeweilige CC Lizenz erlaubt. Einen Überblick über die verschiedenen Lizensierungen findet man auf der Webseite der "Creative Commons": https://creativecommons.org/about/cclicenses/

Doch wo findet man die Bilder und Videos, die unter Creative Commens Lizenzen stehen?

 

Google

Nun dabei hilft einem sogar schon Google, allerdings muss man ein paar Dinge beachten. Wenn man auf Google Images geht (https://images.google.com/) und im Google-Menü auf „Extras“ > „Nutzungsrechte“ dann kann man dort „Creative Commons-Lizenzen“ auswählen.

https://images.google.com/

 

Wikimedia Commons

Wikimedia Commons, eine Unterseite der gemeinnützigen Wikipedia Org. kan sehr hilfreich sein bei der Suche nach kostenfreien Bildern. Auch hier gibt es unterschiedliche Lizenzmodelle. Oben rechts in der Ecke der Seite kann man in einem Auswahlmenü filtern, welche CC Lizenz man wänscht. Dort kann man auswählen, ob man Bilder sucht bei denen die Urheber genannt werden müssen oder nicht oder ob sonstige Einschränkungen bestehen. Im Suchfenster kann man dann Suchbegriffe eingeben.

https://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page

 

Librairy of Congress

Gerade für historische Material ist die Librairy of Congress ein fantastische Quelle. Sie beeinhaltet eine riesige Sammlung kostenloser Fotos, die man verwenden darf. Das beruht auf der Annahme der Librairy, dass diese Aufnahmen „gemeinfrei sind, also keine Urheber Ansprüche erheben. 

Nachdem man die kostenlose Bilddatenbank der Library of Congress geöffnet hat, erhält man einen Überblick über verschiedene Themenbereiche. Mit einem Menü kann man filtern, in welchen Bereichen man suchen möchte. Wenn man ein Bild gefunden hat kann man die gewünschte Auflösung auswählen und das Bild herunterladen. Auch hier gibt es unterschiedliche Arten der CC Lizensierung.

 https://www.loc.gov/free-to-use/

 

New York Publkic Librairy

Ein weiteres amerikanisches Archiv in dem man vor allem historische Aufnahmen finden kann. Da nicht alle Aufnahmen rechtefrei sind, ist es wichtig, die Option "Nur gemeinfreie Materialien" (Search only public domain materials) bei der Suche zu aktivieren.

https://digitalcollections.nypl.org/

 

Viel Erfolg bei der Suche,- es ist wirklich beeindruckend, wie viele historische Aufnahmen dank Internet von fast jedem Ort der Welt aus verfügbar sind.

 

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