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Was heute selbstverständlich ist, gestreamte Filme an nahezu jedem Ort, war in den ersten Jahren noch recht beschwerlich...

 

Film im Internet

Längst gestalten gestreamte Programme die Medienwelt erheblich um: Filme bzw. TV-Programme werden über ein weltweites Netz verbreitet, die Zuschauer wählen, was sie wann anschauen möchten, das lineare Fernsehen wirkt da wie ein Auslaufmodell. Doch das war nicht immer so.

Eines der zahlreichen Nadelöhre auf dem Weg zu Internet-TV waren lange Zeit die Übertragungsbandbreiten. Die Verbreitung von DSL- Zugängen hat inzwischen fast alle Internet-Haushalte erfasst. Allerdings sind die maximal möglichen Übertragungsraten sehr relativ. Oft begrenzen die Programmanbieter bereits die Geschwindigkeit, um ihre Leistungsfähigkeit möglichst viele Datenstreams bereit stellen zu können, nicht zu gefährden.

 

Datenschmelze

Videowall

Videowall für Sportübertragung

Um die zu bewältigende Datenmenge Internet-gerecht zu reduzieren, werden verschiedene Techniken angewandt:

 

Reduktion der Auflösung
Je weniger Pixel (Bildpunkte) gespeichert werden, desto unschärfer, aber auch platzsparender wird das Bild

Reduktion der Bildwechselfrequenz

Die Anzahl der Bilder pro Sekunde wird reduziert, um weiter Platz einzusparen. Besonders Webcams, die mit 5 bis 1 Bildern pro Sekunde oder noch weniger die Datenflut begrenzen, arbeiten damit. Film kann man das allerdings kaum noch nennen.

Kompression der Bildinformationen Es gibt zahlreiche Algorithmen (Codecs), die mehr oder weniger erfolgreich versuchen, Bildinformationen, die das menschliche Auge nicht oder kaum wahrnimmt, wegzulassen, um so die Datenmenge weiter zu reduzieren. Wer glaubt, dass mit HD, 2K oder 4K immer mehr Daten durch die Kabel wandern, der täuscht sich, vor allem die Datenkompressionen werden effizienter. Allerdings ist das Dekodieren effizienterer Codecs meist rechenintensiver. Man braucht schnellere Prozessoren.

 

Download-Techniken

Daneben finden auch verschiedene Techniken Anwendung, um den Datenverbrauch des Tons so niedrig wie möglich zu halten.

Noch nichts zu sehen? So langsam und qualitativ schlecht war Streaming Video zu Beginn

Eine Möglichkeit ist, dass der Benutzer Videodateien downloadet, z.B. als MPEG-1, MPEG-2 oder MPEG-4 oder in den verbreiteten AVI- oder QuickTime-Formaten.
Diese Videos können – einmal gedownloadet - mithilfe von Software-Playern von der Festplatte beliebig oft wieder abgespielt werden.

Wo sich vor einigen Jahren noch durch die relativ geringe Übertragungsgeschwindigkeit winzige Datenmengen quälten und trotz starker Datenkompression nur qualitativ schlechte Bilder möglich waren, sind heute Programme in HD Sendequalität zu sehen.

 

Kompressionsverfahren

Es gab und gibt zahlreiche Projekte, speziell für das Web entwickelte Miniserien zu präsentieren. Und alle größeren Softwareentwickler für nichtlineare Computerschnittplätze entwickelten Softwarelösungen, um moderne, qualitativ hochwertige Kompressionsverfahren in ihre Schnittlösungen zu integrieren.

Besonders viel Energie und Geld investieren Programmanbieter in Maßnahmen, die verhindern sollen, dass die Filme auf Festplatte zwischengespeichert werden können. Doch wie bei der Fabel vom Hasen und dem Igel haben Hacker es bisher immer wieder geschafft, Schutzmechanismen zu knacken. Damit wurden all die Investitionen, die letztlich die zahlenden Kunden finanzieren müssen, wieder obsolet.

Besonders die Inhaber der Filmrechte möchten private Kopien verständlicherweise verhindern, Über die grundsätzliche Realisierbarkeit eines „sicheren“ Kopierschutzes bestehen zwar berechtigte Zweifel, aber die Industrie hat es bisher immer verstanden, es den Konsumenten schwer genug zu machen, damit sich die Anzahl illegaler (und auch legaler, privater) Kopien in Grenzen hält.

 

Media-Streaming

Die bisherige Lösung hierfür heißt Streaming Video, oder auch Media-Streaming. Das ist die gleichzeitige Übertragung von Video, Ton und Daten in einem gleichmäßigen Datenstrom, der von einem Server abgegeben und beim User abgespielt wird.

Man unterscheidet hier “Progressive Streaming“ und “Realtime Streaming“. Beim Progressive Streaming werden zunächst Daten auf den Computer downgeloaded. Ab einer bestimmten Datenmenge als Puffer beginnt der Player, das Video abzuspielen. Durch die zeitliche Verzögerung kann man nur Videos auf diese Weise übertragen, Life- Übertragungen sind nicht möglich.

Beim Realtime Streaming haben wir es mit einer Übertragung in Echtzeit zu tun, ohne Vorlauf und Puffer. Hier sind die Ansprüche an den Übertragungsweg höher. ADSL und TDSL sind hier angesagt. Dann sind auch Life-Events (Konzerte, Ereignisse etc.) übertragbar.

Wichtig hierfür sind vor allem Breitband-Netze und hochwertige Kompressionsverfahren, welche die Datenmengen reduzieren, ohne die Qualität sichtbar oder hörbar leiden zu lassen.

Der von der Moving Pictures Expert Group entwickelte MPEG-4-Standard ist ein  Kompressions- und Übertragungs-Verfahren, das Multimedia, besonders aber Video, durch Netze auch geringer Bandbreite schicken soll, aber gleichzeitig auch für künftige Breitband-Anwendungen geeignet ist. Erreicht wird dies, indem die Datenmenge variabel ist. Ein Film etwa kann also, abhängig vom empfangenden Netz, in unterschiedlichen Bandbreiten übertragen werden. Eine zukunftssichere Strategie, der auch andere Hersteller, wie z. B. Real Technologies, durch Eigenentwicklungen Rechnung tragen.

 

Streaming-Pioniere

Der britische Sender Channel 4 sendet seit Ende Juni 2006 sein tägliches Programm auch via Internet, zunächst allerdings nur die Eigenproduktionen und nicht etwaige Serien, die angekauft wurden. Während wir alle die großen Streaming-Anbieter wie Amazon Prime, Netflix etc. kennen, sind viele Streaming-Pioniere der ersten Stunde weit weniger erfolgreich und fristen teilweise ein Nischendasein...

 

Earthship.tv Site vom Bruder (John-David) des Titanic Regisseurs James Cameron
Channel 4 Der britische Sender Channel 4 sendet seit Ende Juni 2006 sein tägliches Programm an Eigenproduktionen auch via Internet.
MyVideo MyVideo beginnt in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 60 Filmen in voller Länge, die durch Werbung unterbrochen werden,
MSN Video Kinofilme. Am Anfang und danach alle 10 Minuten wird Werbung geschaltet.
Joost Zu Beginn läuft Werbung, danach ähnliche Titel wie bei MSN Video und MyVideo
Zattoo Internet Fernsehen mit diversen freien TV-Programmen für Leute ohne Fernseher
Videoload Videoload betreibt neben dem kostenpflichtigen Service auch ein Gratisangebot mit hauptsächlich älteren und unbekannteren Streifen. Zu Beginn des Filmes wird Werbung eingeblendet. Zu einigen Titeln gibt es auch Making-ofs zu sehen.
MYSPASS:de Die Produktionsfirma Brainpool zeigt auf dieser Seite Folgen eigener Fernsehsendungen (z.B. Stromberg, Pastewka, TV Total...)
archive.org Die Seite ist auf Klassiker spezialisiert. Es sind aber auch ältere Interviews und Werbespots zu sehen. Insgesamt stehen mehrere Tausende Titel zur Verfügung
YouTube YouTube zeigt auf seinem offiziellen Filmkanal vorwiegend ältere Spielfilme. Ungewöhnlich für ein legales Streamingportal: Die Auswahl an verfügbaren FSK 18-Titeln ist relativ hoch.
Bild.de Einige wenige unbekanntere Filme finden sich auf der Seite Bild.de. Wie im Fernsehen sind Filme mit höheren Altersfreigaben erst ab 22.00 Uhr zu sehen. Finanziert wird das Angebot durch Werbeeinblendungen zu Beginn des Filmes.
Maxdome Das Gratisangebot von Maxdome wartet mit über 50 Filmen auf. Allerdings ist eine Registrierung beim Portal nötig, auch für das Gratisangebot.
ARD, ZDF, RTL In ihren Mediatheken präsentieren die Sender hauseigene Produktionen gratis.
Netflix Günstiger Pay-TV Kanal über Internet
amazon prime Über 12000 Titel, nahezu alle US Serien usw.
Videoload Für Kunden des Telekom-Angebots "Entertain", über 15000 Titel
Watchever Tausende Filme, meist Archivware

 

Player

Nicht immer sind die von den Betriebssystem-Herstellern mitgelieferten Player, in der Lage, die Codecs abzuspielen. Als besonders vielseitig und zudem offen in der Struktur gilt der M-Player, den man kostenlos downloaden kann. Download unter: M-Player Noch leistungsfähiger und ebenfalls frei ist der VLC Media-Player.

Wenn ein Film nicht abgespielt werden kann, helfen Programme, herauszufinden, welcher Codec fehlt und wo man ihn beschaffen kann. Zu empfehlen ist GSpot. Ebenfalls sehr mächtig und vielseitig: FFDShow.

(Zu allen Links gilt wie immer: MC haftet nicht für den Inhalt externer Seiten)

 

Erfolg kann teuer werden

Wer über das Web Streaming-Angebote vertreibt, bekommt ziemlich rasch ein weiteres Problem des Internets zu spüren: Jeder Kunde stellt eine neue Internet-Verbindung zum Server dar, wenn also 500 Kunden einen Film anschauen, müssen 500 einzelne Verbindungen einzelner Rechner zum Server über das Internet hergestellt werden. Während dies für reine Textseiten noch handhabbar ist, entsteht bei Video und Audiodaten ein erheblicher Datenstrom. Damit das funktioniert muss kostspielige Hardware eingekauft und / oder beim Provider für den entsprechenden "Traffic" kräftig bezahlt werden.

 

Neues Protokoll, neue Möglichkeiten

Ein besonderes Problem für die Übertragung von Filmen via Internet stellt das bisherige Protokoll dar, nach welchem Datenpakete vom Programmanbieter zum Kunden gelangen. Das aktuelle Internet-Protokoll stammt aus dem Jahre 1973 und war nicht ausgelegt auf die Übertragung von Filmen und Tönen.

Die logische, der Bilderfolge eines Filmes entsprechende Datenübertragung kommt darin gar nicht vor. Bisher werden Daten ohne vorgeschriebene Reihenfolge über das Internet transportiert, ein Verfahren, welches man beim Aufbau beliebiger Webseiten beobachten kann. Mal ist der Text schon komplett und die Werbebanner auch, aber die einzelnen Fotos brauchen noch etwas länger. Für Filme oder Audiosignale ist es natürlich verheerend, wenn die Informationen nicht in der richtigen Reihenfolge und mit unterschiedlicher Verzögerung eintreffen. Verspätete Datenpakete sorgen für Verzögerungen, für das gefürchtete Stottern oder Aussetzen des Internetradios oder Videostreams.

Momentan wird an einem neuen Standard gearbeitet, der neben der Erweiterung von möglichen IP-Adressen (begrenzt u.a. die Zahl der Domains) genau diese Probleme lösen soll und den Streaming-Media endgültig zum Durchbruch verhelfen soll. Das Protokoll heißt IPv6 und wird den einzelnen Datenpaketen im so genannten Header Prioritäten zuweisen. Damit erkennen die Router welche Daten bevorzugt transportiert werden müssen.

So werden Streaming-Daten gegenüber normalen Webseiten-Informationen bevorzugt transportiert und die Wartezeiten für das Internet-Kino oder Fernsehen drastisch verringert.

 

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