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Zoom F6 1 4000

Bedien-Panel und Pegelanzeige des Zoom F6

 

Wunderkiste

Kaum zu glauben, was der Marktführer bei Mini-Recordern in seine Sechs-Kanal Maschine alles reingepackt hat. Das F bei den Zooms steht wohl für "Fieldrecorder" im Gegensatz zu den kleineren Zoom H- Typen, welche wohl für Handheld stehen sollen. Wer den Zoom F 4 und den Zoom F8 kennt, hätte beim Erscheinen des F 6 sicher ein ähnliches Gerät erwartet. Doch weit gefehlt. Der F 6 kommt mit einem ganz eigenen viel kompakteren Gehäusedesign daher und bietet erstmalig in so einem kompakten Gerät 32 Bit Fließkomma Aufnahmen.

Die kompakte Bauform erzwing natürlich auch Kompromisse. Wo der F4 und der F8 viele eigene Tasten für die Bedienung mitbringen, muss man beim F6 doch relativ häufig ins Menü um die gewünschten Funktionen auszuwählen. Im Prinzip gibt es nur die nötigsten Laufwerkstasten. Wenn man weitgehend die gleichen Aufgaben zu erledigen hat, geht das auch in Ordnung, da nimmt man seine Grundeinstellungen vor und kann dann über sechs XLR Eingänge alle nur denkbaren Signale einspeisen und aufnehmen. Wenn man aber regelmäßig Dinge einstellen und ändern möchte, dann geht das nicht immer intuitiv und schnell.

 

Sample-Rates und 32 Bit

Der F 6 bietet alle gängigen Abtastraten, also von 44,1 (CD) bis hin zu 192 kHz. Zumeist arbeitet man mit beim Film mit 48 kHz und 24 Bit. Das allerdings wird beim F6 sicherlich anders, denn er bietet die 32Bit Fließkomma Auflösung, mit welcher große Sound Workstations auch seit geraumer Zeit arbeiten. Was das heißt? Nun die Signalverarbeitung ist so ausgestaltet, dass es so gut wie nie zu Übersteuerungen kommen kann. Das geschieht durch einen entsprechend vergrößerten Bereich der digitalen Messwerte und dadurch, dass das Eingangssignal von zwei Wandlern erfasst wird. Einer digitalisiert das Eingangssignal bei hohem Pegel ab, der andere mit niedrigerem Pegel. Falls also der eine zuviel Pegel abbekommt und clippen würde, hat der andere trotzdem ein ordentliches Signal. Beide Digitalisierungen werden intern zusammengeführt und ein clippingfreies Signal aufgezeichnet.

Für höhere Pegel kann man auf "Line" umschalten, dann ist der entsprechende Mikrofoneingang mit einer Vordämpfung in der Empfindlichkeit reduziert. Was bedeutet, dass auch hochpegelige Mikrofone im Line Modus mit Phantomspeisung versorg werden können.

Natürlich benötigt man für die korrekte Weiterverarbeitung dieser 32 Bit Soundfiles auch Workstations, die diese erkennen und verarbeiten können. Wenn das nicht der Fall ist, kann man auch ganz klassich linear etwa mit 24 Bit aufzeichnen kann. Und man kann, so wie es bei vielen Fotoapparaten möglich ist, JPG und RAW gleichzeitig abzuspeichern, auch parallel klassisch mit 24 Bit und zusätzlich mit 32 Bit aufnehmen, so ist man auf jeden Fall Safe. Die Vorverstärker arbeiten sehr rauscharm und man kann auch leise Signale sauber aufnehmen, ob sie auch klanglich genau so gut sind wie jene in Geräten die das zehnfache kosten, sei dahingestellt. Klingen tun die Aufnahmen jedenfalls sehr gut.

 

Weitere Features

Zoom F6 2 4000

Rechte Seite mit drei XLR-Eingängen (XLR), ein Kopfhörerausgang (Miniklinke 3,5mm) samt Pegelsteller und Timecode-In/Out (3,5mm Miniklinke)

 

Selbstverständlich sind Funktionen wie MS Stereo oder auch Ambisonics eingebaut und alle Eingänge auch mit Phantomspeisung zu betreiben. Das Gerät kann auf unterschiedliche Weisen mit Strom versorgt werden. Batterien haltn im Normalfall einen Drehtag durch, hängt man aber viele Phantom- gespeiste Mikros dran, wie etwa bei Ambisonics-Aufnahmen, dann gehen die Batterien natürlich viel schneller in die Knie, knapp unter drei Stunden hält dann ein Satz durch. Man kann auch Sony L- Akkus verwenden und natürlich auch ein Netzteil. Ein Camera Mount Adapter ist dabei.

Der F6 beherrscht Timecode und kann auch optional per Remote Control oder per Bluetooth (optionaler Dongle noitwendig) über eine App (leider nur für Apple) gesteuert werden. Das Display ist vollgepackt mit Informationen, kann in der Helligkeit gedimmt oder für bessere Lesbarkeit bei Sonne invertiert werden, das nennt sich dann "Outdoor Mode".

 

Anschlüsse

Zoom F6 3 4000

Linke Seite mit drei Mikrofoneingängen (XLR), ein Line-Out (Miniklinke 3,5 mm), ein Slot (Bluetooth-Dongle) und ein USB-Anschluss (USB C)

 

Links befinden sich drei Mikrofoneingänge (XLR), ein Line-Out (Miniklinke 3,5 mm), ein Slot (Bluetooth-Dongle) und ein USB-Anschluss (USB C).
Rechts sind die übrigen drei XLR-Eingänge (XLR), ein Kopfhörerausgang (Miniklinke 3,5mm) samt Pegelsteller und Timecode-In/Out (3,5mm Miniklinke). Hier befindet sich übrigens auch der Einschalter des F6.

Was etwas schade ist,- der Ausgangspegel des Line Ausgangs lässt sich nicht absenken, wer also nicht nur aufzeichnen sondern den Ton auch in seine Mirrorless Kamera durchschleifen möchte, der hat ein Problem. Man müsste den Pegel um etwa - 40 dB absenken können, damit das möglich wäre.

Wer ein preiswertes, ultrakompaktes und zudem übersteuerungsfestes Aufnahmegerät mit sechs Eingängen sucht, sollte sich den F6 unbedingt anschauen. Mit einem Straßenpreis von etwa 600,- € ist das Gerät deutlich günstiger als entsprechende andere Geräte.

 

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