Standards
Im ersten Jahrhundert des Films und seiner Technik sah es auf Grund glücklicher Fügung und so mancher Monopole so aus, als wenn dem Kino etwas in der Industrie recht seltenes, nämlich ein weltweiter Standard gelungen wäre.
Sieht man einmal von den ersten paar Jahren ab, in denen es unterschiedlichste Filmbreiten, Bildfrequenzen und sowohl runde als auch eckige Perforationen gab, so hat sich recht schnell jener Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger, den Edison George Eastman, dem Erfinder des Zelloloidfilms als Breite vorgab, etabliert, nämlich genau 35mm. Sogar die Fotografie und nicht zuletzt die legendäre Leica Kleinbild-Sucherkamera übernahm dieses Format um damit kompakte Fotoapparate produzieren zu können.
Filme die in diesem Format (damals noch mit breiterem Bild weil "old silent frame" ohne Lichttonspur), irgendwo auf der Welt gedreht wurden, konnte man in allen Kinos weltweit auch wieder abspielen, ein großer Vorteil wenn nicht gar die Voraussetzung für die Verbreitung dieses Mediums. Und selbst heute noch werden teure Kinoproduktionen zu Archivzwecken auf 35 mm Film kopiert, auch wenn die Filme in den Kinos längst digital gebeamt werden.
Neue Zeiten
Mit der Digitalisierung und dem langsamen Aussterben des Analogen Films ist dieser Hauptvorteil des Films verloren gegangen, die digitale Distribution kennt viele Unterformate und Kodierungen, kennt unterschiedlichste Kopierschutzmechanismen und Auflösungen. Die verschiedenen Hersteller wollen ihre Produkte möglichst durch eigene Codecs unterscheidbar und untereinander inkompatibel machen.
DCP (Digital Cinema Package) ist nicht gleich DCP, das wissen erfahrene Filmvorführer schon lange. 2K, 4K oder gar 8K, zweidimensional oder in 3D, mit unterschiedlichsten Schlüsseln zum Abspielen auf einem Kinobeamer.
Noch komplizierter als die Wiedergabe ist jedoch die Aufnahmeseite, hier gibt es eine Vielzahl von Auflösungen, Chipgrößen, Codecs, Farbtiefen und Bildseitenformaten. Um sich in diesem Dschungel zurecht zu finden, ist schon eine ganze Menge Grundlagenwissen notwendig, welches wir auf den Seiten zur Kameratechnik vermitteln.
Da kann man fast von goldenen Zeiten sprechen, als man noch analog gedreht hat, und die Filmrolle 16 oder 36 mm in nahezu jede Kamera einlegen konnte. Lediglich die Kameras in den kommunistischen Ländern arbeiteten mit einer anderen Perforation, ein Versuch zu verhindern, dass kapitalistisch produziertes Rohfilmmaterial durch sozialistische Kameras laufen könnte...
Kapitel im Bereich Kameratechnik
Zu diesem Thema finden Sie natürlich wichtige Kapitel auch in den Bereichen Licht, Filmgestaltung und Berufsbilder.
Kamera studieren kann man an zahlreichen Filmhochschulen.
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