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Filmsets sind oft gar nicht so gemütlich wie es im Bild aussieht. Besonders hart sind Drehs in der kalten Jahreszeit für die Schauspieler-innen. Denn während das ganze Team in wuchtigen Winterjacken und warmen Stiefeln am Set herumlaufen kann, sind die Filmfiguren oft viel leichter bekleidet oder sogar nur in Unterwäsche. Weil das so im Drehbuch steht und weil sich bei der Auswahl der Kostüme niemand so recht Gedanken darüber gemacht hat, wie die Realität des Drehortes aussehen wird.

 

Auch dreht man oft andere Jahreszeiten, als es tatsächlich in der Drehzeit der Fall ist. Und vielleicht auch, weil man keine Kostümbildner dabei hat, die sich schon eher Gedanken darüber machen, wie man etwa durch Merino-Unterwäsche etc. den Schauspieler-inne-n helfen kann, auch an kalten Sets Frühling,- oder Sommer zu spielen. Warme Getränke können ebenfalls helfen, die unangenehmen Temperaturen besser zu überstehen. Weitere Tipps, wie man sich Filmsets optimaler gestalten kann, findet Ihr hier.

 

Und das geschieht nicht selten an Filmsets, die in leerstehende Wohnungen oder schlecht beheizte Studiohallen gebaut wurden. Leerstehende Wohnungen, in denen länger niemand gewohnt hat, sind oft so kalt wie Kühlschränke.

 

 

Alle Teammitglieder sind in der Regel dick eingepackt,- nur nicht die Schauspieler. Um hier sinnvoll drehen zu können, müssen die Arbeitsbedingungen für die Schauspieler-innen zwingend optimiert werden. Das beginnt bei ausreichender Beheizung der Räume mit Baustrahlern etc. und endet bei warmen Jacken, Decken und wärmenden Stiefeln, die stets sobald ein Take abgedreht ist, die Schauspieler wärmen. Und diese warme Kleidung sollte auch die ganzen Proben, Wartenzeiten über die Schauspieler schützen und er kurz vor der Aufnahme ausgezogen werden.

 

Keine gute Lösung sind elektrische Lüfter mit Heizspiralen, Heizdecken oder Ölradiatoren. Diese Geräte verbrauchen viel Strom, sie bewegen sich in Leistungsbereichen ab 1000 Watt. Da man an Filmsets den vorhandenen Strom stets für das Licht benötigt und bei deratrigen Leistungsansprüchen elektrischer Heizungen schnell die Sicherungen fliegen würden, bieten sich für die Heizung gasbetriebene Heizstrahler an. Dies können Baustrahler sein oder auch die von Außenbereichen mancher Lokale bekannten Stand-Heizstrahler. Sie werden recht schnell heiß und haben in der Regel hohe Wärmeleistung.

 

Die einfacheren Heizstrahler kriegt man bereits ab 25 Euro, sie werden oben auf die entsprechenden Gasflaschen geschraubt. Die Gasflaschen selber muss man gegen Pfand ausleihen und dann für die Füllung mit Butan/Propan-Gas bezahlen. Bessere Ausführungen kosten zwischen 50,- € und 100,- €. Will man es noch komfortabler, so gibt es Standheizer (Terrassenheizer), bei denen die Gasflaschen in einem einfachen, runden oder Eckigen Gehäuse verschwinden und die Wärme eher von oben kommt. Bei diesen Standgeräten ist die Gefahr, das man versehentlich an die Heizbrenner kommt, geringer. In jedem Fall müssen diese Heizstrahler einen vormontierten und geprüften Anschlusschlauch besitzen.

 

Sicherheit

 

Die Heizstrahler besitzen, um unbeabsichtigtes Ausströhmen von Gas aus der Gasflasche zu verhindern, ein Thermoelement, welches die Gaszufuhr nur dann zulässt, wenn eine bestimmte Temperatur,- sprich mindestens eine Zündflamme festgestellt wird. Erlischt die Flamme, wird auch die Gaszufuhr durch diese automatische Zündsicherung gestoppt.

 

Zunächst einmal sollte Jedem klar sein, dass beim Verbrennen von Gas Sauerstoff benötigt wird und auch Abgase entstehen. Aus diesem Grund dürfen solche Heizstrahler nur im Außenbereich oder in "gut belüfteten" Innenräumen verwendet werden. Die Räume sollten also größer sein und belüftet.

 

Die Strahler sollten auf einem geraden, sicheren Grund kippsicher aufgestellt werden. Man darf keinesfalls heiße Teile der Öfen berühren. Der Mindestabstand zu brennbaren Materialien, wie Textilien, Möbeln etc. beträgt 2 Meter.

 

Die Strahler sollten nicht in Kellerräumen oder Wohnwägen, Wohnmobilen etc. verwendet werden. Bei Gasgeruch, darf man die Heizstrahler nicht anzünden und auch keine elektrischen Geräte betreiben.

 

In jedem Fall muss man darauf achten, dass niemand sich an diesen Geräten verbrennt, im Idelafall wird Jemand vom Stab damit beauftragt, darauf zu achten, dass die notwendige Sicherheitsabstände eingehalten werden. Verwendet man einen Standheizstrahler (Heizpilz), so ist die Gefahr, dass man sich beim unachtsamen Berühren, verbrennt, geringer.

 

So ausgerüstet, steht einem Dreh in kalten Gebäuden, nichts mehr im Wege.

 

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