Zeilenverteilung
Früher waren Schutzzonen im Bild aus technischen Gründen nötig,- braucht man sie heute wirklich noch? Wie man weiß, hatte das bei uns früher übliche Fernsehsystem (Standard Definition) PAL 625 Zeilen. Weniger bekannt ist dagegen die Tatsache, dass wir davon lediglich 575 Zeilen tatsächlich sehen konnten. Die verbleibenden 50 Zeilen wurden für die Synchronisation des Elektronenstrahls (Bildröhre im Röhrenfernseher) bei Videosignalen, VITC (Timecode) oder bei Videotext verwendet.
Underscan-Modus
Unsere Standard-Fernsehgeräte stellten nur die 575 Zeilen optisch dar und unterdrückten die Zusatzinformationen. Professionelle Studiomonitore haben in der Regel eine Zusatzeinstellung, mit der das Fernsehbild im so genannten „Underscan-Modus“ sämtliche Zeilen des Signals abbilden kann.
Das sieht dann so aus, dass das Fernsehbild etwas verkleinert wird und von einem schwarzen Rand umgeben ist. Zusätzlich sind dann in den oberen und unteren schwarzen Bereichen Bestandteile des Fernsehsignals in der so genannten vertikalen Austastlücke sowie der VITC sichtbar.
HD Bildsignale
Heutige Fernsehgeräte arbeiten anders, sie zeigen Full HD , das sind 1920 X 1080 Pixel und die sollten auch von den meisten Bildschirmen so wiedergegeben werden. Die ursprünglich Aufgabe der Safe Area Bereiche hatte also ihren Ursprung in den alten Fernsehsystemen und auch den damaligen Röhrenfernsehern. Dennoch kann man auch bei heutigen LED bzw. OLED Fernsehern eine leichte Vergrößerung des Bildes feststellen, weshalb eine kleine Sicherheitszone eben doch von Bedeutung ist.
Grenzen für die Bildgestaltung
Nun sind nicht alle Consumer-Geräte absolut gleich eingestellt, gewisse Toleranzen wollen auch bei der Bildgestaltung berücksichtigt sein. Man sollte das Bildformat deshalb nicht bis in den letzten Winkel hinein nutzen. Zu leicht könnten Bildinformationen oder gar Schriften unvollständig dargestellt werden. Die Fernsehanstalten haben aus diesem Grund Standards festgelegt, in welchen Grenzen sich die Gestaltung des Bildinhalts bewegen sollte.
Man unterscheidet
In der Welt von Standard Definition
Sichtbarer Bereich (Action-Safe Area): Dieser umfasst in der Regel 90% des Bildes.
Zulässiger Titelbereich (Title-Safe Area/Graphics-Safe Area): Dieser umfasst in der Regel 80% des Bildes.
Bei High Definition
Sichtbarer Bereich (Action Safe Area) Hier umfasst er in der Regel 96,5 %, also 3,5 % werden als Sicherheitszone vorgesehen
Zulässiger Titelbereich (Titel-Safe Area) ist bei HD 95% der Bildfläche, man verwendet also 5% des Bildrandes nicht für Titel, Senderlogos oder sonstige Informationseinblendungen
Die Einhaltung dieser Vorschriften wird bei der technischen Abnahme von Produktionen durch die Fernsehanstalten akribisch überwacht. Die bildwichtige Handlung muss sich im sichtbaren Bereich abspielen, die Titel müssen auf den noch engeren zulässigen Titelbereich beschränkt bleiben. Es kommt häufiger vor, dass diese Richtlinien sich mit künstlerischen Erwägungen auf Kollisionskurs befinden. Dennoch sollte man sich weitgehend daran halten.
Zusatzgeräte, so genannte Safe Area-Generatoren blenden zu diesem Zweck Hilfslinien auf dem Bildschirm ein, um die Einhaltung der Richtlinien kontrollieren zu können. Sie helfen auch zu erkennen, welche Bildbestandteile etwa bei einer Formatwandlung verloren gehen. Auch Kamera-Kontrollmonitore können häufig diese Rahmen als Information einblenden.
Die selben Generatoren helfen natürlich auch schon bei der Produktion, etwa von Titeln oder dem Einblenden von Senderlogos, diese optimal zu positionieren.
Relevanz
Auch wenn man bei Flatscreens heutzutage keine großen Toleranzen mehr kennt, was die Randabdeckung angeht, so darf man nicht ganz die Sehgewohnheiten der Menschen außer Acht lassen. Der Rand gehört seit Alters her zur Schrift dazu. Bücher, Zeitschriften, Schilder, sie alle haben einen Rand um die Schrift herum, nirgendwo grenzen Buchstaben direkt an den Rand. Allein schon deshalb haben die Safe Area Bereiche nach wie vor eine grundlegende Bedeutung.