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67. Filmfestspiele von Cannes

Eröffnung

Ab dem 14. Mai ist es wieder soweit, und die 67. Filmfestspiele von Cannes beginnen. 55 von über 1800 eingereichten Filmen wurden in die sogenannte "Sélection Officielle" aufgenommen und werden zwischen dem 14. und 25. Mai im Rahmen des Festivals zu sehen sein. Wir vom Movie-College sind dieses Jahr live an der Croisette und werden euch stets auf dem aktuellsten Stand halten. 

Als kleiner Vorgeschmack sind hier schon mal einige Informationen, sowie das komplette Programm des Festivals:

Der Eröffnungsfilm des Hauptwettbewerbs ist Grace de Monaco von dem französischem Regisseur Olivier Dahan, welcher das Leben von Grace Kelly, gespielt von Nicole Kidman, als First Lady des kleinen Fürstentums darstellt; ein glamouröses Debüt. In dem Hauptwettbewerb sind heuer auffallend viele Altmeister der Filmkunst vertreten. 

Regisseure wie Jean-Luc Godard mit Adieu au Langage, die Dardenne Brüder mit Deux Jours, une Nuit, Mike Leigh mit Mr.Turner oder Ken Loach mit Jimmy's Hall können dieses Jahr auf die Goldene Palme hoffen.

 

Kein deutscher Wettbewerbsbeitrag

Ein deutscher Film hat es, wie schon letztes Jahr, leider nicht in den Wettbewerb geschafft. An der Spitze der Jury des Hauptwettbewerbs steht Jane Campion, eine neuseeländische Regisseurin, die bisher als einzige Frau die "Goldenen Palme" der Filmfestspiele von Cannes einbrachte. Sie löst somit Blockbuster-Regisseur Steven Spielberg, welcher letztes Jahr die Jury leitete, ab. Andere Jurymitglieder sind namhafte Filmschaffende wie Sofia Coppola, Willem Dafoe oder Nicolas Wending Refn. 

Die Sektion "Un Certain Regard" wird ebenfalls von einem französischen Film eröffnet: "Party Girl" ist der erste Film von Marie Amachoukeli, Claire Burger und Samuel Theis und erzählt die Geschichte einer alt werdenden Nachtclub-Besitzerin, die beschließt sich niederzulassen und zu heiraten.

 

Wenders in Nebenreihe

In der Nebenauswahl befindet sich auch Wim Wenders mit dem Dokumentarfilm "The Salt of the Earth", Ryan Gosling mit seinem Regiedebüt "Lost River" oder die österreichische Filmemacherin Jessica Hausner mit "Amour Fou". Jurypräsident der Sektion ist der argentinische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, Pablo Trapero. 

In der Reihe "Cinéfondation" wurden sechzehn Filme, darunter vierzehn fiktionale und zwei animierte, von 1631 Einreichungen von Filmhochschulen aus aller Welt auserwählt. Viele neue Hochschulen sind dieses Jahr neu dabei und neun der sechszehn Filme wurden von Regisseurinnen ins Leben gerufen. 

Die GewinnerInnen der "Cinéfondation" werden am 22. Mai bekannt gegeben. Wir freuen uns auf die kommenden Tage und sind gespannt, was die 67. Filmfestspiele von Cannes zu bieten haben. Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Website: http://www.festival-cannes.com.

 

Gesehen- "CAPTIVES":

Plakatmotiv von Captives

Plakatmotiv von Captives

Cannes - Palais du Festival - 8 Uhr morgens: Geschätzte 1000 Menschen drängeln sich in das "Grand Théâtre de Lumière", den größten Kinosaal der Filmfestspiele. Alle erzählen von ihren Eskapaden der gestrigen Nacht, wen sie alles getroffen haben und dass sie gerade mal zwei Stunden schlafen konnten. 

Trotzdem sind die Gäste der 67. Internationalen Filmfestspiele von Cannes wohlauf und warten gespannt auf den Psycho-Thriller CAPTIVES von Atom Egoyan. Für den in Ägypten geborenen Kanadier ist es nicht das erste Mal in Cannes: Schon mehrere seiner früheren Filme haben es in die "Compétition" geschafft, 1997 erhielt er sogar den Großen Preis der Jury für DAS SÜSSE JENSEITS. 

Als die Security die Türen zum Saal öffnet, quetscht sich die Menschenmasse durch den Eingang und stürmt in das Kino. Es wird gedrängelt und jeder kämpft, um einen guten Sitz zu ergattern. Gut eine Stunde später haben alle Platz genommen und die Vorstellung beginnt. 

Ein "Winterfilm", so hat ihn Thierry Frémaux, der künstlerische Leiter des Festivals, beschrieben, vielleicht, weil die Geschichte im schneebedeckten Kanada spielt... Wegen aufwendigen Zeitsprüngen braucht man gut 20 Minuten, bis man den Plot versteht. Matthews (gespielt von Ryan Reynolds) und Tinas (gespielt von Mireille Enos) gemeinsame Tochter Cass wurde vor acht Jahren entführt. Acht Jahre verzweifelte Suche und niedergeschlagene Hoffnung. Plötzlich tauchen Hinweise auf, welche beweisen, dass das Mädchen noch am Leben ist. 

Der Psychopath Mika (sehr gut gespielt von Kevin Durand) hält Cass seit der Entführung in einem kleinen Zimmer bei sich zuhause gefangen. Polizei und Eltern versuchen alles, um Cass zu befreien und dem Übeltäter auf die Spuren zu kommen. Letztendlich ist es jedoch Cass selbst, die es schafft, ihre eigene Flucht zu organisieren und auszubrechen. Von der Handlung her ist der Film nichts Bahnbrechendes, ein solches Schema hat man schon oft gesehen. Allerdings ist er vom dramaturgischen Aufbau sehr gut konzipiert. 

Der Film erzeugt eine sich bis zum Ende steigende und anhaltende Spannung. Der Rhythmus ist sehr packend und auch wenn man etwas Zeit braucht, um sich in die Darsteller einzufühlen, fiebert man spätestens nach einer halben Stunde mit. Am Ende jedoch gerät der Film für meinen Geschmack etwas zu sehr in die dramatische Schiene. Vielleicht hätte Atom Egoyan die Schlussklappe ein, zwei Szenen früher schlagen sollen. Dennoch ist CAPTIVES alles in allem ein spannender Psycho-Thriller, der sich lohnt. Ob mit Gedränge im Kinosaal oder ohne... Kaum ist der erste Name des Abspanns zu sehen, schon rennen die Leute wieder aus dem Saal, um das nächste Interview zu halten oder zur nächsten Pressekonferenz zu gelangen. Das Festival geht weiter.

Luis Schubert aus Cannes

 

FIN DE CANNES - Die Preisträger 2014:

Die Jurys der 67. Filmfestspiele von Cannes haben dieses Wochenende die Preisträger des Festivals bekannt gegeben. Uma Thurman und Quentin Tarantino übergaben die Preise. Nach der Preisübergabe wurde Sergio Leones Meisterwerk „Für eine Handvoll Dollar“ vorgeführt.

 

Wettbewerbspreise

Goldene Palme

Goldene Palme © FDC

 

PALME D'OR 

Die Palme d'Or gewinnt der türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan für sein neuestes Werk WINTER SLEEP. Ein schöner Triumph, da der türkische Film dieses Jahr seinen Hundertjährigen feiert. Der Film war, wie auch der Gewinner letzten Jahres ("Blau ist eine warme Farbe"), der längste in der diesjährigen Selection. Hier zum Trailer

 

GRAND PRIX 

Der Grand Prix geht an die italienische Regisseurin Alice Rohrwacher für LE MERAVIGLIE.

 

JURY PREIS 

Den Jury-Preis teilen sich dieses Jahr der 25jährige Xavier Dolan (mit MOMMY) und der 83jährige Jean Luc Godard (mit ADIEU AU LANGAGE). Das junge Regie-Wunderkind Dolan und den Altmeister Godard den selben Preis gewinnen zu lassen, ist natürlich eine sehr schöne Symbolik.

 

REGIE-PREIS 

Der Regie-Preis wurde an Bennett Miller für FOXCATCHER verliehen. Schon während des Festivals zählte der Film des New Yorkers zu den Favoriten.

 

DREHBUCH-PREIS 

Der Preis für das beste Drehbuch geht an die Russen Andrej Swjaginzew und Oleg Negin für das Sozialdrama LEVIATHAN. Ein Trailer ist bis dato noch nicht veröffentlicht worden.

 

BESTER DARSTELLER 

Als bester Darsteller wurde Timothy Spall für seine Rolle in MR.TURNER von Mike Leigh geehrt. In dem Film spielt er den alt gewordenen britischen Maler J. M. W. Turner.

 

BESTE DARSTELLERIN

Den Preis für die beste Darstellerin erhielt die amerikanische Schauspielerin Julianne Moore für ihre Rolle in Cronenbergs neuestem Film MAPS TO THE STARS. In diesem spielt sie eine alt werdende Schauspielerin, die verzweifelt versucht, eine Rolle in einer Hollywood-Produktion zu ergattern.

 

Kurzfilm-Preise

Die Kurzfilm-Preise, verliehen durch die Jurys Abbas Kiarostami (Präsident der Jury), Daniela Thomas, Noémie Lvovsky, Joachim Trier und Mahamat Saleh Haroun, gingen an:

Goldene Palme für den besten Kurzfilm: LEIDI Directed von Simón MESA SOTO 

Lobende Erwähnung: AÏSSA Directed von Clément TREHIN-LALANNE 

und JA VI ELSKER (YES WE LOVE) von Hallvar WITZØ 

 

Preise der Un-Certain-Regard-Reihe

Die Preise der Un-Certain-Regard-Reihe, verliehen durch die Jurys Pablo Trapero (Präsident der Jury), Peter Becker, Maria Bonnevie, Géraldine Pailhas und Moussa Touré, gingen an:

Hauptpreis: FEHÉR ISTEN (WHITE GOD) von Kornél MUNDRUCZÓ 

Preis der Jury: TURIST von Ruben ÖSTLUND 

Ensemble-Preis: PARTY GIRL von Claire BURGER, Samuel THEIS und Marie AMACHOUKELI

Bester Darsteller: David GULPILIL in CHARLIE'S COUNTRY von Rolf DE HEER

SPECIAL PRIZE UN CERTAIN REGARD

Auch Wim Wenders darf sich dieses Jahr über einen Preis freuen. Für den Dokumentarfilm THE SALT OF THE EARTH, welchen Wenders mit dem Spanier Juliano Ribeiro Salgado gedreht hat, erhält er der Sonderpreis der Wettbewerbsreihe „Un Certain Regard“. Auch hier ist leider noch kein Trailer vorhanden.

 

Cinefondation - Preise

Die Cinefondation-Preise, verliehen durch die Jurys Abbas Kiarostami (Präsident der Jury), Daniela Thomas, Noémie Lvovsky, Joachim Trier und Mahamat Saleh Haroun, gingen an:

1. Preis: SKUNK Directed von Annie SILVERSTEIN 

2. Preis: OH LUCY! Directed von Atsuko HIRAYANAGI 

3. Preis: LIEVITO MADRE (SOURDOUGH) von Fulvio RISLULEO und gleichermaßen an

THE BIGGER PICTURE von DAISY JACOBS

 

Goldene Kamera

Der Preis für die beste Kameraführung ging an PARTY GIRL. Es war der Eröffnungsfilm der diesjährigen „Un Certain Regard“-Reihe. Regie führten drei ehemalige Studenten der Pariser Filmhochschule La Femis. 

 

Alle Filme im Überblick

 

Official Selection - 

Olivier ASSAYAS mit Sils Maria - Bertrand BONELLO mit Saint Laurent - Nuri Bilge CEYLAN mit Winter Sleep - David CRONENBERG mit Maps to the Stars - Jean Pierre und Luc DARDENNE mit Deux Jours, Une Nuit - Xavier DOLAN mit Mommy - Atom EGOYAN mit Captives - Jean-Luc GODARD mit Adieu au Langage - Michel HAZANAVICIUS mit The Search - Tommy Lee JONES mit The Homesman - Naomi KAWASE mit Futatsume no Mado - Mike LEIGH mit Mr. Turner - Ken LOACH mit Jimmy's Hall - Bennett MILLER mit Foxcather - Alice ROHRWACHER mit Le Meraviglie - Abderrahmane SISSAKO mit Timbuktu - Andrey ZVYAGINTSEV mit Leviathan

 

Out-of-Competition - 

Olivier DAHAN mit Grace de Monaco - Dean DEBLOIS mit Dragons 2 - André TÉCHINÉ mit L'Homme qu'on aimait trop - Zhang YIMOU mit Gui Lai

 

Un certain regard - 

Marie AMACHOUKELI, Claire BURGER und Samuel THEIS mit Party Girl - Lisandro ALONSO mit Jauja - Mathieu ALMARIC mit La Chambre Bleue - Asia ARGENTO mit Incompresa - Kanu BEHL mit Titli - Ned BENSON mit Eleanor Rigby - Psacale FERRAN mit Bird People - Ryan GOSLING mit Lost River - Jessica HAUSNER mit Amour Fou - Rolf de HEER mit Charlie's Country - Andrew HULME mit Snow in Paradise - July JUNG mit Dohee-Ya - Panos KOUTRAS mit Xenia - Philippe LACÔTE mit Run - Kornél MUNDRUCZÓ mit Fehér Isten - Ruben ÖSTLUND mit Turist - Jaime ROSALES mit Hermosa Juventud - Chao WANG mit Fantasia - Wim WENDERS und Juliano RIBEIRO SALGADO mit The Salt of the Earth - Keren YEDAYA mit Loin de son Anbsence

 

Luis Schubert berichtet für das Movie-College aus Cannes

 

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