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Grauwerte Karte 3000

 

Wer kontinuierlich neutrale Ergebnisse erzielen möchte, braucht hier und da klassische Testtafeln. Dabei sind die Einsatzzwecke recht unterschiedlich. Als Dateien können entsprechende Testbilder helfen, Bildschirme und Beamer möglichst optimal zu kalibrieren. Historisch gesehen, waren sie notwendig, um Röhrenbildschirme sauber einzustellen. Dafür besaßen sie Teile in Schwarz/Weiß und Teile in Farbe Grafische Elemente für Helligkeit, Kontrast und Geometrie. Die meisten kennen sie noch irgendwie, die alten Testbilder der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten mit Gitter, Kreis, farbigen und schwarz/weißen Balken. Natürlich gibt es moderne Varianten, welche für Flatscreens und höhere Auflösung optimiert sind.

Testtafeln hingegen, also die physischen Pendents, haben andere Aufgaben, sie haben mit der Aufnahmeseite zu tun, also mit Kameras, Licht, Objektiven etc.

 

Objektive testen

Es kommt natürlich sehr darauf an, was man beurteilen möchte. Geht es beispielsweise um den Schärfeabfall von Objektiven zu den Rändern, dann müsste man, um ein Weitwinkel richtig beurteilen zu können, eine riesige Testtafel besitzen oder wie einige schlaue Händler es vorschlagen, gleich neun Testausdrucke kaufen und nebeneinander kleben. Das kann man sich gut sparen, es reicht, die Seiten einer Tageszeitung nebeneinander zu kleben um die erforderliche Fläche zu erzielen. Die Schriften dienen hervorragend zur Beurteilung der Schärfe und des Schärfeabfalls zu den Bildrändern.

Wenn es darum geht, die Vignettierung, also Abdunkelung zu den Bildrändern zu beurteilen, so kann man mit einer sauberen weißen Wand recht gut beurteilen, wie sich die Helligkeit zu den Bildrändern verändert.

Für eine saubere Beurteilung ist es zwingend notwendig, dass sowohl die Testtafeln gut fixiert sind, als auch die Kamera sich auf einem Stativ befindet. Eine möglichst gleichmäßige Beleuchtung ist ebenfalls sehr wichtig. Um die Verzeichnung eines Objektivs testen zu können, sind präzise Raster und Linien notwendig, welche leicht erkennen lassen, wenn ein Objektiv, speziell im Weitwinkelbereich Senkrechte Linien bogenförmig verzerrt.

Auch die Farbrichtung eines Objektivs kann durch die verwendeten Glassorten und die Vergütungen die Farben des Motivs deutlich verändern. Wenn man beispielsweise in der Farbkorrektur mit Presets für einen bestimmten Kamerasensor arbeitet, dann wir dabei noch nicht berücksichtigt, was die Objektive dem Bild an Farbcharakter hinzufügen.

 

Sensor, Ausschnitt & Format

Je nachdem, wie präzise bei der Aufnahme bereits kadreirt wird, kann es wichtig sein, den Overscan / das Bildformat genau zu ermitteln. Einerseits bilden die Kamerasucher bzw. Displays oft nicht genau das ab, was der Sensor dann auch tatsächlich aufnimmt. Hierfür sind parallele Linien zum Bildrand hin wichtig, welche mit Prozentangaben versehen, helfen einzuschätzen, wie weit die Abweichung geht. Sicherlich ist es bei 4K Aufnahmen keine Tragödie, wenn man ein wenig in ein Bild hineinzoomen muss, falls etwas störend in das Bild hineinragt, was man nicht auf dem Display gesehen hat.

Wenn der äußerste Rand der Testchart nicht vollständig auf dem Monitor angezeigt wird, obwohl er in der Aufnahme vorhanden ist, dann hat der Monitor einen Overscan. Er beschneidet das tatsächliche Bild.

Mehr zu dieser Art von Testtafeln findet sich in unserem Artikel über die Kamera-Monitore. Ein Movie-College Testbild im Download findet sich hier.

 

Farbe, Farbtrennung

Farbkarte 1 3000

 

Diese Farbtafeln sind vor allem für die Postproduktion wichtig. Wenn man sie in dem jeweiligen Licht einer Szene aufnimmt, so sind sie eine gute Hilfe, um im Colorgrading neutrale Farben sicher zu stellen. Allerdings sind Farben sehr sensibel, denn je nachdem, auf welchem Medium sie ausgegeben werden, können sie sich sehr verändern. Außerdem können sie altern, können ausbleichen etc.Deshalb sollen Farbtafeln auch nicht offen aufbewahrt werden, sie sollten vor Licht geschützt in einem Umschalg oder Karton gelagert werden.

Testtafeln für die Beurteilung von Farben kann man deshalb auch nicht einfach selber mit dem Farblaser oder Tintenstrahler ausdrucken oder im Fotogeschäft vom Printer ausdrucken. Beide Vorgänge bringen bereits deutliche Farbverschiebungen mit sich. Deshalb werden professionelle Farbtafeln mit genormten Druckfarben gedruckt und nach sehr strengen Richtlinien kontrolliert.

Moderne Farbkarten haben, neben den Primär,- und Sekundärfarben auch allerlei Farbflächen, welche Hauttöne simulieren. Das ist besonders wichtig, wenn man mit Leuchten arbeitet, die kein kontinuierliches Farbspektrum erzeugen, wie beispielsweise LED oder Fluoreszenzlicht.

 

Kodak testtafeln 1 3000 

 

Einige wichtige Testtafeln gibt es kostenlos im Download

 

Testtafeln

Testtafeln für Farbe, Grauwerte und Bildausschnitt:

https://vcc.zih.tu-dresden.de/files/vc/tests/testbilder/anleitung.pdf

Einfache Testtafeln für Schärfetest:

http://www.just-a-photo.com/misc/FocusTest2.jpg

https://fotografische.de/wp-content/objektiv-testtafel.jpg

Aufwändige Testtafel für Schärfe, Ausschnitt:

http://www.graphics.cornell.edu/~westin/misc/ISO_12233-reschart.pdf

Siemensstern:

http://dyonisos.gmxhome.de/images/siemensstern.pdf

Siemensstern für Schärfe, Backfokus und Auflösung:

http://diy-community.de/attachment.php?s=127af1931fe5dc8264879130ad2c1bb2&attachmentid=38373&d=1094374038

Selbstbau Anleitung für Testpyramide um Mittelposition der AF-Schärfe Frontfokus/Backfokus zu ermitteln:

http://www.traumflieger.de/desktop/fokusdetektor/fokusdetektor_ls.pdf 

 

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