The Last Mimzy
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The Last Mimzy REGIE: Robert Shaye DARSTELLER: Joely Richardson, Timothy Huttom, Chris O'Neill |
Mimzy - Meine Freundin aus der Zukunft
Regie: Robert Shaye
Kinostart: 9. August 2007
Noah (12) und seine kleine Schwester Emma (9), er Durchschnittsschüler und Außenseiter, sie in ihrer Klasse wegen ihrer Intelligenz gehänselt, finden am Strand nahe des Ferienhauses der Eltern eine kleine Box mit seltsamen Spielzeug. Je länger sie sich mit den kleinen Kristallen und dem Stofftier aus der Box beschäftigen, umso intelligenter werden sie. Schon bald sind sie der Überzeugung, dass sie handeln müssen, um die Welt zu retten.
Robert Shaye, Produzent und Regisseur, erzählt mit wunderbarer Liebe zum Detail eine Geschichte, die von der ersten Minute durch ihre Bilder überzeugt und fesselt. Als Gründer von New Line Cinema konnte Bob Shaye eine beachtliche Crew zusammenstellen, die viele bekannte Gesichter beinhaltet. Phantastische Arbeit leistete Sounddesigner Donald D. Brown, der es schaffte, der doch recht dezenten Zukunftsvision des Films eine eigene unverwechselbare Geräuschkulisse zu geben. Ebenso beeindruckend ist die Arbeit von Howard Shore, der die Filmmusik für den Film lieferte, die, obwohl sie sehr an Herr der Ringe erinnert, sich doch sehr gut und dezent in den Film einfügt und wichtige Momente akustisch untermalt. Gewöhnungsbedürftig war jedoch die Arbeit von Kameramann J. Michael Muro. Trotz einer soliden Arbeit wirken viele Bilder einfach unruhig und wackelig.
Ganz klarer Star dieses Films ist die 7jährige Darstellerin Rhiannon Leigh Wryn. Am Anfang eher unauffällig und zurückhaltend wächst ihre schauspielerische Leistung mit der Entwicklung ihres Charakters. Wryn spielt mit einer Intensität und Hingabe, von der viele erwachsene Darsteller kaum träumen.
Regisseur Robert Shaye hat es mit diesem Film kunstvoll geschafft, einen Kinderfilm im Science Fiction Genre anzusiedeln und trotzdem auch das erwachsene Publikum anzusprechen. Shaye zeigt mit diesen Bildern eine erschreckend reale Vision der Zukunft, in der die Kinder schon in den Generalverdacht des Terrorismus fallen und die Menschheit beginnt sich selbst zu zerstören. Insgesamt aber trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb ein Film für Jung und Alt, der definitiv ein Kassenschlager wird.
Gesehen von Hendrik Lührsen

Yorgos Lanthimos ist nicht zum ersten Mal in Cannes, diesmal bringt er im Cast Léa Seydoux mit, was ihm sicher Punkte bei den Franzosen einbringen wird.
The Lookout
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The Lookout USA 2007 REGIE: Scott Frank KAMERA: Alar Kivilo SCHNITT: Jill Savitt MUSIK: James Newton Howard |
Internationales Programm
Regie: Scott Frank
„The Lookout" wirkt wie eine Ansammlung aus Versatzstücken jener Filme, die durch ihre Coolness und Einzigartigkeit im Gedächtnis geblieben sind: ein lässig-dickhäutiger Blinder (Jeff Daniels) erinnert in seiner lakonischen Sicht der Dinge an "The Big Lebowski". Auch Gangster „Bone", der aussieht wie der leibhaftige Tod mit Sonnenbrille, könnt so von den Coen-Brüdern stammen. Das Motiv des Filmhelden, der Probleme mit seiner Erinnerung hat und sich mit Hilfe von Notizzetteln durch diesen Thriller schummeln muss, wurde in „Memento" brilliant vorgemacht. Zusätzlich geistern weitere Motive durch die Story: die übermütigen Teenager, deren Leben sich nach einem tragischen Unfall komplett verändert, die Geschichte des ehemaligen Sportstars, der jetzt mit seiner Behinderung klar kommen muss...
Keine Frage: dieser Film ist cool. Man zweifelt nicht wirklich daran, dass sich Unfallopfer Chris Bratt aus der ausweglosen Lage manövriert, in die ihn eine Gruppe Bankräuber gebracht haben. Bis dahin pflastern natürlich einige Leichen den Weg- und man muss sich schon fragen, warum es in dieser Sorte Film immer einen zwar geistig bisschen schlichten, ansonsten aber herzensguten Menschen geben muss (in diesem Fall ein Cop), der extra ausdrücklich erschossen wird. Eigentlich unnötig.
Ansonsten: der scheinbar perfekte Coup, der gehandicapte Anti-Held, coole Sprüche, ein bisschen Sex (und eine Art Beziehung, deren Verwicklung auch am Schluss nicht aufgeklärt wird), Freundschaft, Gewalt, Schuld. Von allem etwas, das gut durchgemischt und mit einem lässig erzählten Rahmen versehen. Ganz nett, aber nicht annähernd eigenständig wie die offensichtlichen Vorbilder. Und wenn der Blinde noch eine weitere Funktion hätte, als Sprüche zu klopfen, hätte es auch nicht geschadet.
Gesehen von Johannes Prokop



