Die Bambi-Verleihungen haben mit dem Ausstieg der ARD die wichtigste Plattform öffentlicher Wahrnehmung verloren. Die Preisverleihungen standen immer schon im Ruf, vornehmlich Weihrauch in eigener Sache rund um teilweise beliebig ausgezeichnete Promis sowie den Hubert Burda Verlag zu verbreiten.
Für Autorenfilmer oder kritisch kreative Filmemacher waren die Bambiverleihungen stets reine Mainstream-Fernseh-Werbeveranstaltungen, diese hielten sich, was Fernsehpreise angeht, doch eher an die Adolf Grimme Preise. Und auch in den Medien hagelte es immer wieder Kritik: Preisvergaben waren angeblich auch an jeweilige Promotiontouren von Weltstars gekoppelt oder sehr umstritten, wie etwa 2011 der "Integrationsbambi" für Bushido. Diverse Preisträger früherer Bambis wollten daraufhin aus Protest ihre Preise wieder zurück geben. Kaum verständlich für viele Kritiker war auch 2007 die Auszeichnung für Tom Cruise mit dem Courage-Bambi an einen bekennenden Scientologen.
Nur sehr selten waren bei Bambi-Verleihungen Selbstkritik oder gar Ironie spürbar. Wie etwa bei Stefan Raabs Dankesrede 2008, wo er erklärte, dass er diesen Preis einer Frau besonders zu verdanken habe: "Uschi Glas,- Danke Mama".
24 Jahre lang hat die ARD die Bambiverleihungen begleitet, nun ist der ausgelaufene Vertrag nicht weiter verlängert worden. Das bedeutet vermutlich nicht, dass der Preis aufgegeben wird, der Verlag wird sich neu orientieren müssen, wie man die Verleihung medial weider verbreiten wird. Sonst droht der Bambi-Verleihung ein ähnliches Schicksal wie dem "Deutschen Fernsehpreis".