• B-Roll & Second Unit

    Second Unit Liebe Leben Tod 1000Was versteht man eigentlich darunter und was ist zu beachten, wenn man gutes B-Roll Material aufnehmen möchte?

  • Bildgestaltung Horizont

    Mann Meer GD2 500Man hat einige Möglichkeiten, wenn man horizontale Trennlinien kadrieren, framen, eben in seinen Bildausschnitt einpassen will. Was ist zu beachten?

  • Bildhintergrund

    Bildhintergrund 1000Der Hintergrund entscheidet of mit, ob eine Aufnahme hochwertig wirkt oder nicht

  • Bildkomposition

    GemaeldeWie man ein Bild aufbaut, sollte nie dem Zufall überlassen bleiben, Intuition und Gestaltungswille sind entscheidend

  • Bildraum

    Tangotanz Dreh2 1000Welche Kriterien sind wichtig, wenn es um die Kadrage von Personen und Räumen geht?

  • Bluebox-Praxis

    Greenscreen

    Deutlich sieht man am Rig oberhalb des Studios die Scheinwerfer, welche den Hintergrund gleichmäßig ausleuchten

     

    Theoretisch kann man natürlich sämtliche Grundfarben als Key verwenden, doch Blau ist aus verschiedenen Gründen die ideale Key-Farbe. In den meisten Aufnahmen tauchen Menschen und damit die Hautfarben auf.

     

    Die geringsten Key-Probleme hat man, wenn man die Gegenfarbe, also Blau verwendet. Grün kann man verwenden, es hat sogar einen höheren Reflektionsgrad als Blau und senkt damit geringfügig den Lichtaufwand. Leider kommt es in vielen Objekten und Mischfarben vor.

     

    Wie man sein Set gestaltet

    Das Gelingen von Chroma-Key-Tricks hängt ganz maßgeblich von der Einrichtung des Studios bzw. des blauen Hintergrunds ab. Der Hintergrund kann bestehen aus:

    • Spezial-Textil
    • Spezial-Farbe
    • Spezial-Klebeband
    • Hochreflektierende Leinwand, gleichmäßig blau oder grün beleuchtet
    • Transparente Leinwände (diffuse Folie), hinter denen zahlreiche blaue oder grüne Neonröhren für gleichmäßiges Licht sorgen.

    Man kann z. B. den Hintergrund und ggf. den Boden mit Spezialfarbe anstreichen. Die meisten Filterhersteller bieten diese an. Textilhintergrund ist ebenfalls dort erhältlich. Auch Rollhintergründe aus Papier sind erhältlich und eröffnen zugleich die Möglichkeit, fließende Übergänge zwischen Wand und Boden herzustellen.

     

     

    Wie groß muss der Blue Screen sein?

    Tracking 2000

    Die futuristisch anmutenden Stangen mit den weißen Punkten dienen als Tracking-Markierungen für virtuelle Studiohintergründe

     

    Ideal ist natürlich ein komplett blauer Studioboden und Hintergrund. Aber wenn man Kosten minimieren möchte, so genügt es eigentlich, wenn rings um den Darsteller herum alles gleichmäßig mit blauem Hinter- oder Untergrund (bei einer Totalen) versehen ist.

     

    Die meisten Compositing-Anwendungen erlauben es, den Rest des Hintergrunds, bei dem kein Blau oder Grün vorhanden ist, mit einer einfachen Maske wegzustanzen (Garbage Matte).

     

    Das spart viel Fläche und erlaubt es im Zweifelsfall auch außerhalb eines Studios, Außen oder an beliebigen Drehorten Personen oder Objekte auszustanzen. Eine transportable blaue oder grüne Papp- oder Sperrholzplatte oder ein gespannter grüner oder blauer Stoff kann auf diese Weise für Außenshots den Keyhintergrund bilden.

     

    Beleuchtung

    Der Hintergrund muss möglichst gleichmäßig und völlig unabhängig von den Personen davor ausgeleuchtet sein. Warum? Jede Unregelmäßigkeit, also hellere oder dunklere Stellen auf dem Hintergrund, werden von der Keying-Software als unterschiedliche Farben registriert. Die Bandbreite an Blautönen, welche die Software erkennen und filtern muss, steigt damit extrem an. Das Ergebnis wird damit schlechter.

     

    Deshalb sollte man das Licht sehr weich (z. B. Flos 4 Bank) mit Diffusern (Soft Boxes etc.) halten. Der optische Eindruck reicht nicht. Unbedingt mit dem Belichtungsmesser nachmessen, ob die Werte überall gleichmäßig sind. Die Lichtquellen sollten einheitlich sein. Gleiche Farbtemperatur und auf keinen Fall einzelne Lampen dimmen, das verändert die Farbtemperatur! Wenn das Licht durch Dimmen gelblicher oder rötlicher ist, ändert dies den Blauanteil im Hintergrund!

     

    Der Aufwand wird geringer, wenn man Außen dreht. Das Himmelslicht ist sehr gleichmäßig! Wenn man unbedingt auch den Boden ausstanzen muss, kann es zu Problemen kommen, weil das Licht auf den Boden anders auftrifft als auf den Hintergrund und auch anders reflektiert wird. Das wird von der Software als anderes Blau wahrgenommen! Man kann das Problem meistens mit einem Polfilter lösen. Hierfür sollte das Licht für den Boden aus der gleichen Achse kommen wie die Kamera.

     

    Und die Schauspieler?

    Die Schauspieler selbst sollten aber ganz normal und mit den üblichen Kontrastverhältnissen ausgeleuchtet werden. Das ist wichtig, denn manchmal werden auch die Schauspieler irrtümlich sehr flach ausgeleuchtet und sehen dann im Ergebnis etwas kränklich aus.

     

    Aufpassen, dass der Hintergrund nicht auf die Objekte reflektiert! Die Schauspieler daher so weit wie möglich vom blauen Hintergrund entfernt aufstellen. Blaue Reflektionen auf die Schauspieler können das Keying vereiteln. Um dagegen zu steuern, kann man z. B. die Schauspieler mit einem leicht gelben Hinterlicht (Kante) versehen. Das hilft, jeden Rest von blauer Reflektion vom Hintergrund zu entfernen.

     

    Beim Führungslicht des Schauspielers darauf achten, dass es nicht den Hintergrund (Blue Screen) trifft und auch keine Schatten auf den Hintergrund fallen. Manche Kameraleute verwenden für den blauen Hintergrund HMI (Tageslicht-Farbtemperatur) und für die Darsteller Kunstlicht-Farbtemperatur.

     

    Passen Sie die Lichtrichtungen Ihrer Schauspieler an die Lichtrichtungen des Bildes an, das in den Hintergrund gestanzt wird! Es sieht wie ein schwerer Fehler aus, wenn im Hintergrund die Sonne von rechts kommt und auf dem eingestanzten Schauspieler von links! Das gilt auch für die Lichtart (Farbtemperatur) sowie den Charakter (diffus oder hart).

     

    Probleme und Lösungen

    Achten Sie darauf, dass bei der Auswahl der Kleidung/Kostüme die Hintergrundfarbe (Blau) nicht vorkommt! Wenn es aus dramaturgischen Gründen unbedingt ein Darsteller in blauer Jeans mit blauem T-Shirt sein muss, ist als Keyfarbe Grün angesagt!

     

    Ein ständiges Problemthema beim Keying sind Glas- oder Metallelemente, Wasser oder Qualm. Die Gefahr, dass sie das Blau direkt reflektieren und damit von der Keying-Software ebenfalls ausgestanzt (unsichtbar) werden, ist riesig.

     

    Das Aufnahmeformat sollte möglichst hochwertig sein. Je besser die Farbtrennung und Auflösung, desto besser das Ergebnis. Insbesondere Mini DV oder auch HDV sind mit ihrer reduzierten Farbtiefe nicht optimal für Keying.

     

    Eine Farbtiefe von 4:2:2 wie bei Beta SP, DIGI-Beta, Super VHS (veraltet) oder DVCPRO HD ist zu empfehlen. Wird erst nach dem Keyer (z.B. im Bildmischer) auf Mini DV oder HDV aufgenommen, sind die Ergebnisse ebenfalls hochwertig. Eine preiswerte ältere 3-Chip Kamera mit Komponentenausgang kann in einem Studio auf diese Weise in Kombination mit einem Keyer und einer HDV-Kamera mit Komponenteneingang hervorragende Dienste verrichten.

    Gruenklebe 2000

    Lassoband in grüner Key-Farbe

     

    Die Kamera sollte auf einem möglichst stabilen Stativ ruhen. Das Licht fertig einrichten. Dann mit einem weißen Blatt Papier an der Position des Schauspielers einen sauberen, wenn möglich manuellen Weißabgleich machen!

     

    Manche Kameraleute schwören darauf, um etwa eine halbe Blende unterzubelichten. Die Schärfeebene des Schauspielers sollte sauber eingestellt, der blaue oder grüne Hintergrund leicht unscharf (große Blende) sein.

     

    Bezugsquellen

    Einige Quellen, auch preiswerte Alternativen zu den teuren Filterherstellern haben wir in der Knowledge Base gelistet (Rubrik „Bezugsquellen“).

     

     

     

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  • Kamera

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  • Kamerahöhe

    Kameraposition zum Motiv

    Die Position der Kamera in Bezug auf das Motiv, den Darsteller, hat großen Effekt auf die dramatische und psychologische Wertigkeit einer Einstellung.Hier ein paar Grundlagen über mögliche unterschiedliche Signale, die unbewusst durch die Kamerahöhe gegeben werden können.

     

    Vogelperspektive

    Die Vogelperspektive macht die Personen winzig, stellt sie stark in den räumlichen Kontext. Zudem können auch Konstellationen von Personen zueinander, etwa Verfolger und Verfolgte oder Gegner in einem Kampf durch die Vogelperspektive ähnlich wie in einem Strategiespiel analytisch aufgezeigt werden.

    In Bezug auf eine Szene oder einen ganzen Film kann man eine oder mehrere Filmfiguren quasi in der Welt finden und sich ihnen dann in den folgenden, näheren Einstellungen kennen lernen. Umgekehrt kann man sie auch gegen Ende einer Szene oder eines Filmes auch wieder an die Welt und die Zeit verlieren.

     

     

     

    Aufsicht oder Obersicht

     

    Die Aufsicht lässt die Kamera noch immer von oben, aber viel näher auf die Filmfigur schauen. Die Kameraposition liegt deutlich über der Filmfigur und schaut auf sie herab.

    Damit wird die Filmfigur kleiner gemacht, gedrückt. Gleichzeitig wird der Zuschauer oder die Filmfigur deren Subjektive das Bild darstellt, größer, stärker, mächtiger. Wie ein Riese, der auf einen Zwerg schaut, verringert die Aufsicht die Bedeutung der Filmfigur. Die Filmfigur muss zum Betrachter aufschauen.

     

     

    Augenhöhe

    Nun kommen wir zu der am häufigsten anzutreffenden Höhe: Der Augenhöhe. Man orientiert sich mit der Kameraposition an der Augenhöhe der Darsteller, ganz gleich ob diese stehen, sitzen, Erwachsene oder Kinder sind.

    Dadurch wird eine neutrale, die Ebene der Filmfigur einnehmende Wertigkeit erreicht. Es besteht Übereinstimmung mit der uns gewohnten Seherfahrung, die Darsteller werden psychologisch ausgewogen abgebildet. Auch bei der Montage von Schuss/Gegenschuss bekommen zwei oder mehrere Partner im Film optisch eine ähnliche Wertigkeit zugeteilt.

     

     

     

    Untersicht

    Die Untersicht positioniert die Kamera tiefer als die Filmfiguren. Wir schauen aus einer niedrigen Position hinauf zu den Figuren.

    Diese, den Zuschauer oder die Filmfigur, die subjektiv schaut verkleinernde Perspektive wird häufig in Thrillern oder Horrorfilmen verwendet, um die Spannung zu erhöhen. In Gerichtsfilmen schauen Richter gerne auf die Angeklagten herab.

     

    Man kann  die Gefährlichkeit und Macht der aufgenommenen Figur erhöhen. Ganz nebenbei kann diese Position etwa bei Außenaufnahmen den Hintergrund stark verändern. Statt einer realen Welt sieht man nur den Himmel, oder nur weiße Zimmerdecke als Hintergrund. Auch dies bedeutet Stilisierung, kann störende oder irritierende Hintergründe aussparen.

     

     

    Froschperspektive

    Wenn die Kamera direkt vom Boden unmittelbar vor dem Darsteller sehr steil hinauffilmt, sprechen wir von der Froschperspektive. Diese sehr extreme perspektivische Verfremdung wird gerne in Märchen oder Trickfilmen verwendet, wenn z. B. Mäuse oder „geschrumpfte“ Menschen zu „echten“ Menschen, sprich Riesen aufschauen.

     

    In Spionagefilmen wachen die durch Betäubungsmittel paralysierten Helden gerne am Boden liegend auf und sehen zunächst schemenhaft, wie ein feindliches Geheimdienstmitglied auf sie herabschaut.

     

     

    Gestaltung mit der Perspektive

    Natürlich kann man gegen alle hier erwähnten Bewertungen auch inhaltlich gegensteuern also kontrapunktisch arbeiten. Denn natürlich spielen auch andere gestalterische Elemente in die Bildaussage hinein.

     

    Wenn in einer Szene ein frisch verliebtes Paar gezeigt wird und er liegt im Gras und sie kommt zu ihm und spricht zu ihm, so wird die Untersicht von ihr gewiss keine Bedrohlichkeit, sondern eher Nähe und Zärtlichkeit ausdrücken.

  • Kameraleute

    Roll 1000Kamerafrauen und Männner prägen entscheidend den Look der Filme, die sie fotografieren

  • Kampfszenen

    Fight!

    Choreographie ist längst nicht nur bei Tanzszenen gefragt, sondern auch und vor allem bei Szenen, die so gar nicht nach eleganter Bewegung aussehen.

    Jacques Breuer in Liebe, Leben, Tod

    Jacques Breuer in "Liebe, Leben, Tod"

     

    Nichts ist im Kino, wie es wirklich ist. Auch und besonders nicht in Actionfilmen. Das gilt nicht nur für Crashs und Spezialeffekte, sondern auch für die unvermeidlichen Kampfszenen, das Herzstück eines jeden Actionfilms. Die Zuschauer erwarten diese Szenen, fühlen sich sogar betrogen wenn sie fehlen. Neben aller Sorgfalt auf die Figuren, die Geschichte und die Dialoge, lebt dieses Genre eindeutig von den Kämpfen (Fights). Selbst inhaltlich und schauspielerisch schwache Filme wurden in der Vergangenheit Erfolge, wenn die Actionszenen gut gemacht waren. Auch wenn die für diese Aufnahmen engagierten Stuntmen oder Cascadeure vermutlich wissen, wie es gemacht wird, es schadet sicher nichts, wenn wir an dieser Stelle auch ein paar Basics erläutern.

     

    Schläge

    Zunächst einmal werden die meisten Schläge durch geschickte Wahl der Kamera-Perspektive getrickst. Die Kämpfenden tun nur so, als lande der Tritt oder Schlag beim Gegner. Tatsächlich ist aber der Punkt, wo der Schlag auftreffen müsste, verdeckt, etwa von dem Schlagenden, dem Geschlagenen oder umstehenden Komparsen und lässt immer noch ein wenig Sicherheitsabstand bis zum Treffer. Diesen schmalen Abstand muss die Kamera verbergen. Keinen Zentimeter mehr. Aus dem Zusammensacken des Getroffenen, seinem Kopf zur Seite zucken etc. schließt der Zuschauer darauf, dass der Schlag tatsächlich getroffen hat.

     

    Die meisten Zuschauer meinen, die große Kunst bei solchen Kämpfen läge allein darin, möglichst eindrucksvolle Schläge darzustellen. Voraussetzung ist auch eine hohe Geschwindigkeit der Schläge, um das Auge zu überlisten. Auf diese Weise wird knapp daneben geschlagen oder getreten, ohne dass sich die Darsteller berühren. Das ist oftmals viel  schwieriger als jemanden wirklich zu verletzen!

     

    Das präzise Markieren und Einhalten von Positionen und genaues Proben ist essenziell. Doch das ist nur die halbe Miete. Auch wenn es merkwürdig klingt: Die Glaubwürdigkeit des Geschehens geht ganz stark von dem aus, der getroffen wird. Die Reaktion auf die Schläge/Tritte bringt den Realismus stärker zur Geltung als die Schläge selbst. Das Wegreißen des Kopfes, Nachhintenstürzen oder gar Filmblut-Spucken im exakt richtigen Moment, ohne auch nur im geringsten berührt worden zu sein, wollen gekonnt sein. Wenn das Opfer seine Rolle nicht überzeugend transportiert, wirkt selbst der tollste Schläger, als prügele er lediglich gegen Schaumstoff.

     

  • Leitmotiv

    Franta Lichtung Nebel Set 500

  • Nebel und Rauch

    An Filmsets kann Dunst oder Nebel rasch eine gewisse Atmosphäre zaubern. Wir schauen genauer auf die Möglichkeiten...

  • Nodal-Heads

    SchwenkpunktMachen Hydroköpfe bei Vertikalschwenks wirklich grobe Fehler? Probleme? Nodal,- und Kurbelköpfe arbeiten hier etwas anders...

  • Regie & Kamera

    Berufe

    Immo Rentz und Mathias Allary

    Kameramann (Jörg Widmer) und Regisseur (Mathias Allary) bei Dreharbeiten zu “Liebe Leben Tod"

    Die schlechte Nachricht zuerst: Regie ist kein geschützter Beruf. Jeder kann sich Filmregisseur nennen, wenn man ihn Filme machen lässt. Beim Berufsbild Kameramann/-frau ist das zwar ähnlich, aber im Spielfilmbereich kann niemand seine Unfähigkeiten an der Kamera so leicht kaschieren, Fehler werden hier sofort sichtbar. Regieschwächen aber werden oft genug durch Eigenregie der Schauspieler und hochbegabte Regiekameraleute ausgeglichen. Es hat schon viele Filme gegeben, bei denen von der Regie außer: „Kamera ab, Ton ab und Bitte“ kaum weitere Äußerungen zum Gelingen des Filmes beigetragen haben.

     

    Die gute Nachricht: Die Mehrzahl der Regisseure verfügt über ordentliches bis hervorragendes Wissen um Kameratechnik und Bildgestaltung. Während die vorgenannten „ahnungslosen“ Regisseure ihre Kameraleute “einfach machen lassen”, wollen die gut ausgebildeten natürlich auch beim Bild mitgestalten. Wie also kann so eine produktive Zusammenarbeit zwischen Regie und Kamera aussehen?

     

    Begriffsbestimmung

    Der/die Kameramann/-frau ist u. a. zuständig für das Licht, den kreativen Einsatz des Aufnahmemediums (Filmmaterial/Video), die richtige Belichtung, die Bildkomposition, für die Kadrage der Bilder und die Bewegungen der Kamera. Der/die Regisseur/in ist zuständig für die Schauspielführung und die künstlerische Kontrolle aller gestalterischen Elemente. Die Regie ist also verantwortlich für den Film in seiner Gesamtheit. Dazu gehören auch die Bilder. Es handelt sich also um eine gemeinsame Anstrengung von Kamera und Regie. Kurzum: Zwei handwerklich-künstlerische Persönlichkeiten, die gemeinsam sich überschneidende Arbeitsbereiche haben, arbeiten beim Film zusammen.

     

    Die Arbeit mit Kameraleuten

    Zunächst einmal hängt der Beitrag der Regie zum Bild von deren Fähigkeiten in diesem Bereich ab. Es gibt Regisseure, die ihre Vorstellungen gar nicht mitteilen können oder wollen, die den Kameraleuten sagen: Nun mach mal! Vielen fehlt schlicht und einfach das Fachwissen oder die Erfahrung, um in diesem Bereich mitreden zu können. Das Wissen um die Bildaufnahme, wie man damit umgeht und wie man sich darüber abspricht, gehört zu den Basis-Werkzeugen der Regisseure. Andere wollen stets nur ihre eigene Vorstellung umgesetzt wissen und lassen Ideen und Konzepte des Kameramanns gar nicht erst zu. Manche würden am liebsten selbst die Kamera in die Hand nehmen und alles alleine machen. Damit verschenken Sie die Chance, etwas von den Fähigkeiten eines anderen zu lernen. Leider gibt es auch Regisseure, die über Bildgestaltung reden, ohne irgendeine Ahnung davon zu haben. So eine Arbeit ist dann besonders hart für die Kameraleute. Manchmal haben die Regisseure selbst von der Schauspielführung keine Ahnung und die Kameraleute geben diese, getarnt als Positionsanweisungen gleich mit. Auch wenn man auf Pressefotos merkwürdigerweise die Regisseure häufig an der Kamera sieht, haben sie da eigentlich gar nicht viel zu suchen. Wenn der Kameramann ausnahmsweise mal sagt "Schau mal durch, wie findest du das?", dann ist das in Ordnung. Wenn aber der Regisseur ständig auf dem Dolly mitfährt, dann stimmt irgend etwas nicht. Viele lösen den daraus resultierenden Konflikt mit einer Videoausspiegelung. Dann kleben dieselben Regisseure vor dem Monitor und haben noch immer keinen Schimmer von der Wirklichkeit vor der Kamera.

     

    Wie sag ich's?

    Die ideale Zusammenarbeit basiert auf gegenseitigem Vertrauen. Darauf basieren alle hervorragenden Filme und das erklärt auch, warum Regisseure oft mit den selben Kameraleuten zusammenarbeiten. So hat etwa Bernardo Bertolucci meistens mit dem Kameramann Vittorio Storaro, Ingmar Bermann mit dem Kameramann Sven Nykvist oder Tom Tykwer mit Kameramann Frank Griebe gedreht. Regisseure, die nicht begreifen, dass ein Film als Teamwork einiger Kreativer entsteht, haben Wesentliches nicht begriffen. Kompetente, erfahrene Regisseure aber besprechen alle gestalterischen Mittel, von der Wahl der Brennweite über Bildkomposition, Kamerabewegungen und Licht. Der Schlüssel zur vertrauensvollen Zusammenarbeit liegt im Gespräch. Leider gibt es auch Regisseure, die sich nicht vermitteln (können oder wollen). Sie erwarten quasi von der Kamera seherische Fähigkeiten. Dabei kann man im Dialog vielfältige Mittel verwenden. Ob mal mit Fotos, Beispielen aus der Malerei, Grafik oder einfach anderen Filmen arbeitet, selbst wenn einem das Fachvokabular gänzlich fehlt, kann man sich trotzdem verständigen. Man sollte stets die Auffassungen des anderen respektieren und prüfen, die eigenen Ideen durch Überzeugungsarbeit zu vermitteln versuchen. Dass es dabei auch zu unterschiedlichen Haltungen kommt, ist selbstverständlich, der Dialog dient dann dazu, sich abzustimmen. Wenn gleichwertige Kreative zusammentreffen, helfen die Argumente, die man aufwendet, um den anderen zu überzeugen, ganz nebenbei, seine Vision von dem Film zu vervollkommnen.

     

    Zusammenhänge

    Dreharbeiten zu "Franta"

    Innerhalb eines Teams gibt es mehrere Gruppen, die enger zusammen arbeiten. Der Kameramann etwa ist auf engsten Dialog mit Licht, Kamerabühne und Kameraassistenz angewiesen. Auch zwischen Kamera und Regie sollte ein enger Zusammenhalt bestehen, damit eine gemeinsame optische Vision im Film ihren Niederschlag findet. Allerdings sollten die wichtigsten Gespräche vorab stattgefunden haben, vor Drehbeginn. Kamera und Regie sollten engste Vertraute während der Dreharbeiten sein, ihre Arbeitsbereiche sind unmittelbar miteinander verzahnt. Eine besonders schwierige Situation entsteht, wenn der Regisseur falsche oder schlechte Bildideen erzwingt und der Kameramann um den Irrweg weiß. Doch auch der umgekehrte Fall, eine technisch vielleicht einwandfreie, für den Stoff aber falsche Bildgestaltung, kann Regisseure (vorausgesetzt sie wissen, was sie tun) in große Konflikte bringen. Doch kaum etwas ist schlimmer für laufende Dreharbeiten, als wenn Kamera und Regie vor versammeltem Team über die Bildgestaltung streiten. In diesen Fällen ist es hilfreich, wenn es ebenso kreative Redakteure oder Produzenten gibt, die mit starkem Engagement erspüren, was für das Projekt richtig ist. Gemeinsam mit ihnen lassen sich viele, selbst scheinbar unversöhnliche Gegensätze wieder aufheben.

     

    Fazit

    Ein erfahrener Regisseur weiß, welchen Effekt welche Optik hat und spürt ob das Licht die gewünschte Stimmung transportiert. Es ist eine Gratwanderung, seine Visionen zu vermitteln, die Ideen anderer zuzulassen. Wichtig bleibt vor allem die künstlerische Kontrolle und die produktive Art, seine Vorstellungen mit denen der anderen Kreativen im Team sichtbar zu machen. Denn was immer auch die Gründe sein werden, warum ein Film misslang (das schlechte Drehbuch, die unprofessionelle Produktion, die schlechten Schauspieler), letztlich wird jeder sagen, es lag an der Regie.

     

  • Requisite

    Mittelalter2 Ausstattung 500

    Damit ein Filmset auch glaubwürdig und belebt aussieht, arbeiten Requisiteure daran, es mit den optimalen Objekten und Möbeln zu gestalten

  • Robby Müller ist tot

    Der holländische Kameramann ist 78 jährig nach längerer schwerer Krankheit gestorben

  • Schmuddel-Look

     

    Der Look und die Farbe

    Look1

    Jochen Striebeck in „Midsommar Stories" - Monochromer Bildeindruck durch Kamerafilter und Gegenfilterung

    Der „Look“ eines Filmes hat immer auch mit der Wiedergabe der Farben zu tun. Manchmal werden künstlerische Entscheidungen für einen bestimmten Hersteller aufgrund der Farbbalance getroffen. Je nach Filmsujet passen unterschiedliche Farbstellungen besser zu einer Produktion. Ein amerikanisches Road-Movie verlangt eher nach den kräftigen amerikanischen Blau- und Rottönen, ein historischer Film über die Nachkriegszeit eher nach entsättigten, fast schwarzweißen Farben.

     

    Auch, wenn nur noch selten auf analogem Film gedreht wird, so sind die Prinzipien dahinter auch heute für das digitale Grading weiterhin die Basis. Bis zum Jahrtausendwechsel stellte Kodak Eastman seine Filmmaterialien noch in zwei unterschiedlichen Farbstellungen her. Eine in den USA für den amerikanischen Markt für wärmere Hauttöne und die andere in Frankreich für den europäischen Markt mit etwas neutralerer Abstimmung. Da praktisch alle Farbfilmmaterialien auf Kodak-Eastman-Patenten beruhen, also sehr ähnlich aufgebaut sind, und alternative Farbmaterialien wie Orwo oder Agfa vom Kinofilmmarkt verschwunden sind, sind die Gestaltungsmöglichkeiten durch die reine Materialwahl begrenzt. Will man heute eine Geschichte in der Zeit des Kalten Krieges in Osteuropa spielen lassen, so stehen die Farbmaterialien, die den Look der damaligen lokalen Filmproduktionen erzeugten, gar nicht mehr zur Verfügung. Wie kann man es heute schaffen, die Aufnahmen nicht zu bunt, zu aktuell aussehen zu lassen? Welche Möglichkeiten bieten sich heute an, dennoch einen „Schmuddel-Look“ herzustellen.

     

    Kamerafilter und Optiken

    Look2

    Farbigkeit moderner Farbfilme widerspricht der tristen Location 

    Will man den Aufnahmen einen leichten Sepia-Touch geben, so wie bei alten Fotografien,färbt ein „Chocolate“-Filter die Bilder etwas bräunlich ein. Zusätzlich kann man mit leichten Diffusor-Filtern (Weichzeichnern) die Kontraste etwas abschwächen.

     

    Auch die Wahl der Optiken kann einen entsprechenden Look unterstützen. Objektive, die etwas weicher abbilden, etwa die älteren Cooke-Festoptiken, reduzieren die Farbintensität und helfen damit, die Aufnahmen etwas älter aussehen zu lassen.

     

    Ausstattung und Kostüme

    Die Kostüme, die Dekorationen und die Requisiten sollten möglichst farbreduziert sein. Grau-, Grün oder Brauntöne bieten sich an. Farbige Kleidungsstücke sollten entfärbt werden, oder in schwarzem Tee eingeweicht werden („geteet“.)

     

    Oldschool-Verfahren: Das Filmmaterial

    Kaum mehr gebräuchlich und doch sind diese Verfahren der Ursprung heutiger digitaler Farbkorrektur: Da sollte man frühzeitig mit den Lichtbestimmern des Kopierwerks sprechen und sich beraten lassen. Wenn nicht die hohen Kontraste und Brillanz modernster Materialien gewünscht werden, so gibt es auch spezielle Pastell-Materialien (Fuji). Materialien mit höherer Empfindlichkeit weisen etwas größeres Filmkorn auf und sehen damit eher so aus wie Farbmaterialien früherer Jahre. Auch die gezielte Kombination zwischen Aufnahmefilm (Negativ) und dem Kopiermaterial (Positiv) hilft, die Farbigkeit zu steuern. Möglichkeiten, die Gradation des Materials weicher zu machen, bietet auch die sogenannte Vorbelichtung des Filmmaterials.

     

    Kopierwerk

    Die Möglichkeiten der Farbbeeinflussung im Kopierwerk schwanken je nach Aufwand deutlich in den Kosten. Die Lichtbestimmung ist die günstigste Variante, sie muss ohnehin gemacht werden, ganz gleich ob natürliche oder veränderte Farbigkeit gewünscht wird. Die Gestaltungsmöglichkeiten in Richtung „Schmuddel-Look“ sind allerdings begrenzt.

     

    Eine deutlich die Produktionskosten erhöhende Variante ist die sogenannte Bleichbadüberbrückung. Diese kann sowohl bereits bei der Entwicklung der Negative (Aufnahmefilm) als auch bei der Herstellung der Kopie (Positivfilm) vorgenommen werden. Dabei handelt es sich um eine Beeinflussung des chemischen Entwicklungsprozesses, um die Farben stumpfer und verblasster aussehen zu lassen. Das Bleichbad (besteht aus: Wasser, Ammonium-Eisen, Ammoniumbromid und Mercaptotriazol) erfolgt normalerweise nach der Farbentwicklung. Ein Bleichbad wandelt entwickeltes, metallisches Silber in leichtlösliches Silbersalz, welches danach im Fixierbad mit anschließender Wässerung aus der Schicht entfernt werden.

    • Entwickeln im Farbentwickler mit Kupplerlösung

    • Stoppen der Entwicklung (10 sec)

    • Bleichen

    • Fixieren (3 - 5 min)

    • Wässern

     

    Die Farben werden weniger grell, wirken gedeckter, als wäre Schwarz beigemischt und haben einen rauen Charakter.

     

    Look3

    An der optischen Bank werden Schwarzweiß- und Farbintermed übereinander kopiertl  

    Das dritte und teuerste Verfahren im Kopierwerk arbeitet mit der optischen Bank (z. B. Oxberry). Dabei dürfen nur Systeme mit präzisestem Bildstand zum Einsatz kommen, da ein und dasselbe Filmbild übereinander kopiert wird. Hier sind Erfahrungen aus dem Videobereich (Bildmischer) auf die Kopiertechnik übertragen worden. Von dem auf Farbnegativ gedrehten Film wird sowohl ein schwarzweißes Zwischenpositiv auf Separation-Material, als auch ein farbiges Intermed Positiv hergestellt. In einem weiteren Arbeitsschritt werden beide Materialien auf ein Negativmaterial kopiert. Je nach Anteil des schwarzweißen und des farbigen Materials kann man von reinem Schwarzweiß bis zu farbigem Eindruck alle Zwischenstufen wählen. Ein zur Hälfte schwarzweißer und zur Hälfte farbiger Anteil erzeugt einen sehr überzeugenden historische Eindruck. Auch in Form von Blenden kann man stufenlos zwischen Schwarzweiß und Farbe hin- und herwechseln. Allein schon wegen der Kosten der Intermed- Materialien ist dieser Prozess sehr kostspielig. Er erlaubt aber auch die größten Gestaltungsmöglichkeiten.

     

    Farbkorrektur, Video

    Wurde auf Video gedreht oder der Film abgetastet oder gescant, so bietet die elektronische Farbkorrektur mit den bekannten Werkzeugen noch viel stärkere Möglichkeiten der Farbsteuerung. Sie bietet programmierbare Einzelszenenkorrektur.

     

    Entsättigung, Kontrastteuerung und selektive Beeinflussung der Farbsättigung sind heutzutage Standard. Weiß- und Schwarzwert (ab wann etwas als Grau oder Schwarz gilt), die Gradation (wo der mittlere Grauwert liegt), die Farborte (wo die Veränderungen greifen sollen, ob in dunklen (Shadows), mittleren (Midtones) oder hellen (Highlights) Bildbereichen) können justiert werden. Für die Farbanteile kann man die Sättigung (Saturation, Chroma) und den Farbwinkel (Hue) einstellen.

     

    So ziemlich alles, was man mit einem ordentlichen Grafikprogramm am Computer an Fotos beeinflussen kann, lässt sich auch an modernen Videoprozessoren (z. B. DaVinci Renaissance, Quantel, Pogle Platinum, Kopernikus,) einstellen. Doch auch preiswertere oder sogar kostenlose Systeme, die auf PC-Basis laufen, wie Apple Final Cut, Avid Xpress oder Premiere bringen mächtige Werkzeuge mit , mit denen ein Schmuddel-Look auf Video-Ebene realisierbar ist.

     

  • Schnee

    Kunstschnee auf MauerOft will das reale Wetter einfach nicht mit dem Winter-Drehbuch mitspielen,-wie SFX Leute den Dreh retten können...

  • Symbole: Türen

    Fenster Tuer Symbolik 1000In Filmen können Türen helfen, innere Befindlichkeiten der Filmfiguren und die Story besser zu erzählen

  • Verkantete Kamera

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  • Virtual Reality

    Kamera Workshop Kameras 2 500Das Drehen in Virtual Reality bringt viele Herausforderungen mit sich, technische und vor allem auch gestalterische. 

  • VR Filme drehen - Cinematic VR

    Auf dieser Seite finden Sie die Online Ergänzungen zum VR Buch, auf die Sie in der Print,- und e-book Version in verschiedenen Kapiteln hingewiesen werden.

  • Wind

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