Zugegeben, das klingt nicht allzu aussagekräftig, gemeint sein will damit „Zentrum Digitalisierung Bayern" und ebensolches, bisher vermutlich erst einmal ein Büro und eine Webseite und ein ordentliches Budget, unter anderem für viele neue Professuren stecken hinter der kryptischen Abkürzung.
Das Event bestand vor allem aus der Begrüßung durch die Staatsministerin Aigner, einem Diskussionspanel und einer Fachausstellung im Innenbereich der Fakultät für Informatik der TU in Garching.
Die wichtigste Botschaft,- der Freistaat investiert in die Zukunft und dabei vor allem in die Lehre und Forschung industrieller Digitalisierung. Bayern sei ein Paradies für die Digitalisierung verkündete Frau Aigner und tatsächlich sind die Budgets die da zur Verfügung stehen werden, nicht klein.
Ungewöhnlich war, dass bei den zu fördernden Technologien, Medien in der Diskussion zumindest, keine Rolle spielten. Das Wort Film kam nicht vor und der nicht minder wichtige Game-Bereich wurde lediglich in einem Halbsatz von einem der Panel-Sprecher, Dr. Till Reuter, erwähnt, als er vermeldete, in der digitalen Medizintechnik bei robotergestützten Operationen kämen zum Teil Techniken aus dem Game Bereich zum Einsatz.
Es sind also eher Technologien wie Maschinenbau, Robotik oder Steuerung, die hier in dem Förderprogramm angesprochen werden, Schnittstellen hin zum Bewegtbild sind zumindest momentan nicht erkennbar. Die wenigen anwesenden Vertreter der Medienbranche wie etwa die Kanzlerin der HFF, Ingrid Baumgartner-Schmidt, die Game-Referentin des FFF Bayern, Michaela Haberlander, der Arri-Geschäftsführer, Franz Kraus oder der Autor dieses Artikels, Mathias Allary (Prof. Studiengang Film, einer privaten Hochschule in München), fanden ihre Kernbranche wenig bis gar nicht repräsentiert.
Das ist irgendwie verständlich auf einem Campus, wo Informatik und Mathematik im Vordergrund stehen und gleichzeitig vielleicht ein zu enger Fokus. Vielleicht waren sich die Panel-Teilnehmer als sie über geplante Erweiterungen der Datennetze sprachen, auch nicht bewusst, dass bereits heute der überwiegende Traffic im Internet weltweit von Videos verursacht wird. Die Tendenz, klassisches Fernsehen mehr und mehr durch Streaming Angebote a la Netflix abzulösen, wird dieses Thema nur verschärfen.
Man darf gespannt sein, ob das neu geschaffene Zentrum Digitalisierung Berührungspunkte, auch zu den Medien schaffen wird.