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Rendezvous

 

Rendezvous

Daten

 

Rendezvous

D, 108 Min

REGIE: Alexander Schüler
DARSTELLER: Lisa Martinek, Anika Mauer, Tim Lang, Sven Walser

 

 

Regie: Alexander Schüler

 

Filmstart: 27. April 2006

 

Zwei Paare, die sich eines Abends mehr oder weniger zufällig in der Wohnung des einen zusammenfinden, stellen beim gemeinsamen Essen fest, dass sie sich wechselseitig mit dem Partner des anderen betrügen. Es folgt ein haarsträubendes Feuerwerk aus gegenseitigen Sticheleien, unter-und oberschwelligen Anspielungen, Provokationen und Beleidigungen, das sich zwischen den Protagonisten abspielt.

Wie Insekten, denen ein Aggressionshormon injiziert und gleichzeitig das Hirn betäubt wurde, bewegen sich die kurzsichtigen und befangenen Personen auf engstem Raum zusammengepfercht in der Wohnung und der Zuschauer beobachtet das morbide Treiben aus der Distanz eines Forschers, der von oben in ein Terrarium blickt.

Obwohl nahezu die gesamte Provokation auf verbaler oder sogar non-verbaler Ebene stattfindet, sind die Spannungen zwischen den vier Menschen in unangenehmster Weise spürbar. Die Echtheit dieses absurden Kammerspiels wird unterstrichen durch den Einsatz der wackligen Amateur-Video-Kamera, sowie durch die kalt-sterile Ausstattung und Beleuchtung.

Was das Fatale an dieser Abendsituation ist?...Dass jeder der Protagonisten genaugenommen jederzeit die Wohnung verlassen und aus diesem Albtraum hinausspazieren könnte, wenn er nicht verstrickt wäre in eine Mischung aus Komplexbeladenheit, momentaner Dummheit, Schuldgefühlen und dem Gefühl, verraten worden zu sein. Kurz, man muss sagen, dass "Rendezvous" einen genauen Blick auf den modernen, westlichen Geldmenschen wirft, der im Grunde nichts ist, als ein Jäger und Sammler, ein primatenhaftes, egoistisches und brutales Wesen, das im Widerstreit mit seines Gleichen liegt. Es wäre in der Tat ein Film, der fantastische Komik zu bieten hätte. Hat er auch. Bis zum letzten Drittel. Ab diesem Zeitpunkt läuft alles in unrealistischem Maße aus dem Ruder, das Ganze wird unglaubwürdig und mit erhobenen Zeigefinger tadelnd. Das tötet bedauerlicherweise alle Ambivalenz und löst die bis dahin gut gehaltene Distanz des Machers auf. Für Liebhaber absurder Komik ist jedenfalls der Anfang ein toller Leckerbissen!

 

Gesehen von Jérôme Gemander

 

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