MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

 Kinosaal Rot 4000

Regie: Hur Jin-Ho, Japan/Korea/VR China 2001

Die Handlung des Films ist trivial: Er verliebt sich in sie und wird wegen einem anderen sitzen gelassen. Dennoch schafft der Regisseur Hur Jin-Ho es in dem Film, nur mit dem Rascheln eines Bambushain im Wind oder dem Rauschen eines Flusses, den Zuschauer gefangen zu nehmen. Während viele Filme Freiheit und Gefangenschaft nur erzählen, zeigt dieser Film sie in beeindruckenden Bildern und Tönen, vermittelt Gefühle. Und wenn man am Schluss des Films nicht weiß, ob man weinen oder lachen soll, dann merkt man, dass Film weit mehr sein kann und sollte, als ein gutes Drehbuch und dessen technisch perfekte Umsetzung.

Überhaupt sind Festivals eine phantastische Gelegenheit, andere Kulturen, andere Länder verhältnismäßig preiswert zu erleben. Dadurch, dass Film von den Konflikten einer Gesellschaft lebt, erfährt man in Ihnen Sorgen, Hoffnungen, Träume und subjektive Realität eines anderen Menschen in einem anderen Kulturkreis. Amerikanische Filme nehmen in diesem Kulturlehrgang eine Sonderrolle ein: Der Einfluss, den die CocaCola- und Mc Donald's-Weltmacht auf Europa hat, ist kaum zu leugnen...

 

Gesehen von Dominik Leiner

 

2. Meinung

 

Die zwei Hauptcharaktere dieser Liebesgeschichte sind der Tontechniker Sang-woo (Ji-Tae Yoo) und die Radiomoderatorin Eunsu (Young-Ae Lee). Sangwoo zeichnet die Geräusche der Natur auf, er versucht sie in ihrer Reinheit und Vollkommenheit festzuhalten. Eunsu begleitet ihn dabei und verwendet die Aufnahmen für ihre Sendungen. Im laufe ihrer gemeinsamen Arbeit kommen sich die beiden langsam näher und verlieben sich ineinander. Doch nach einiger Zeit wird die Liebe Einseitig. Eunsu sucht Abwechslung und wendet sich immer mehr von Sang-woo ab. Dieser aber glaubt fest an ihre Liebe.

Auf sehr ruhige und behutsame weise nähert sich der Regisseur Jin-Ho Hur den Hauptcharakteren. Dabei spielen Geräusche und Töne eine sehr wichtige Rolle. Ob nun das ruhige Rauschen des Bambuswaldes, der durchdringend prasselnde Regen oder das leise Summen einer Melodie, auf bemerkenswerter Weise stellt er die Gefühlswelt der Liebenden auf der Tonebene dar. Sein Film erzählt den Kreislauf der Liebe, von ihrer Entstehung bis zu ihrem Verschwinden. So wie sich die Jahrezeiten ändern so ändert sich auch die Liebe der beiden Darsteller. Sie leben von den kleine Gefühlen und entdecken darüber das ganz Große. Ein wirklich sehr schöner Film, der eine wunderbar einfache Geschichte eindrucksvoll erzählt.

 

Gesehen von Michael Metz

Neu im Shop

Kameraworkshop Banner 8 23 4000

Dokumentarfilm Kurs 4000 small

Weitere neue Artikel

Wer beim Bearbeiten von Videos in Premiere Pro richtig Zeit sparen möchte, kann dies mit Shortcuts äußerst komfortabel tun...

Im Sommer soll der Film on air gehen, der Trailer der ersten Ki gestützten Romantic Love-Story macht einem eher ein wenig Angst...

Tongeschichte: In den 90er Jahren kamen mit professionellen miniaturisierten DAT Geräten wahre Meisterwerke der Ingenieurskunst auf den Markt

Wir haben mit Regisseur Victor Kossakovsky über das dokumentarische Arbeiten und seinen Film "Architekton" gesprochen

Der amerikanische Hersteller produziert seit Jahrzehnten hochwertige Profi-Funkstrecken und sogar Soundrecorder, die den Funkempfang gleich eingebaut haben

Ein neues, medienübergreifendes Genre schickt sich an, auch das Kino zu erobern. Was steckt dahinter?

Was bedeutet es für die Bildsprache, wenn die Kamera senkrecht von Oben nach unten filmt?

Beeindruckende Aufnahmen an ganz besonderen Orten einfangen,- die besten Tipps für Naturfilmer und Naturfotografen

Ausgelaufene Batterien machen immer wieder Geräte oder Fernbedienungen unbrauchbar. Wir zeigen Euch, wie man sie wieder instand setzt

Wer eine inszenierte Szene im Vornherein planen möchte, kann dies in Form eines Floorplans tun. Wir erklären Euch, wie das funktioniert

Wie kam es, dass so ein kleines Filmland wie Dänemark in den Achtziger,- und Neunzigerjahren so mutig und radikal war?

Warum Hotels schon immer die Fantasie von Drehbuchautor*Innen angeregt haben und welche Welt-Klassiker in Hotels spielten...