MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

 

The Jungle Book

Daten

96 Min., USA 2016

REGIE: Jon Favreau
DREHBUCH: Justin Marks
PRODUZENTEN: Jon Favreau, Brigham Taylor
KAMERA: Bill Pope
SCHNITT:Mark Livolsi
MUSIK: John Debney

DARSTELLER: Neel Sethi, Ritesh Rajan
SPRECHER: (OV) Ben Kingsley, Bill Murray, Idris Elba, Christopher Walken, Scarlett Johansson, Lupita Nyong'o, etc. / (Deutsche Version) Armin Rohde, Joachim Król, Ben Becker, Heike Makatsch, Jessica Schwarz etc.

Foto: Walt Disney Studios Presse

 

Regie: Jon Favreau
Kinostart: 14.04.2016

Disney großes Dschungelbuch kommt nun auch als Realfilm in die deutschen Kinos!

Inhalt:

Der junge Mogli wächst im Dschungel bei den Wölfen Raksha und Akela auf, zu denen der Panther Baghira ihn als Baby gebracht hatte, nachdem er ihn alleine im Dschungel fand. Bei einer harten und lang anhaltenden Dürre entdeckt der Tiger Shir Khan den Jungen unter den Wölfen und will ihn töten. Doch das Rudel lässt das nicht zu. Mogli entscheidet jedoch, dass es zu gefährlich für die Wölfe ist, wenn er dort bleibt. Deswegen lässt er sich von Baghira zum nächsten Menschen-Dorf bringen. Auf dem Weg begegnet er nicht nur der gefährlichen Schlange Kaa, dem monströsen Affen King Louie, sondern auch dem gutmütigen Bären Balu...

Der Film ist ein Remake des gleichnamigen Zeichentrickfilms aus dem Jahr 1967. Er basiert auf den Erzählungen des Dschungelbuchs von Rudyard Kipling.

 

Kritik:

Die Geschichte wurde für den Film natürlich wesentlich abgewandelt, ist im Grunde jedoch gleich. Im Gegensatz zum Zeichentrickfilm gibt es jedoch keine musikalischen Einlagen, bei denen alle Tiere im Takt tanzen oder ähnliches. "Probiers mal mit Gemütlichkeit" fehlt natürlich trotzdem nicht. Die Charaktere sind die gleichen wie im Zeichentrickfilm, nur ist die Schlange Kaa nun eine Frau, in der OV gesprochen von Scarlett Johansson (in der deutschen Version von Jessica Schwarz), was jedoch nichts an der Geschichte ändert, außer vielleicht, dass Kaa nicht ganz so tölpelhaft dargestellt wird.

In dem Film sind nur zwei Darsteller real: Mogli und sein Vater. Die anderen Tiere wurde alle mit CGI erschaffen. Das sieht man leider ab und zu, gerade Balu erinnert nicht an einen echten Bären, sondern eher an "Paddington der Bär" aus dem gleichnamigen Film. Natürlich sind seine Haare, wie bei Disney Standard, in ihrer Zerzaustheit sehr genau definiert und detailliert - wie ein echter Bär sieht er trotzdem oder gerade deswegen trotzdem nicht aus. Außerdem ist er nicht so grau, wie Balu im Zeichentrickfilm, aber da kann man drüber hinweg sehen. Besonders toll haben sie die Augen der Schlange Kaa umgesetzt. Im Original war der hyptonische Blick mit Spiralen auf der Iris dargestellt und das wurde meiner Meinung nach sehr gut gelöst.

Neel Sethi als Mogli war außerdem eine sehr gute Besetzung, wenn man bedenkt, dass man ihn nicht total mit Computerprogrammen entworfen hat. Der Junge spielt sehr natürlich und ausgelassen eine Rolle, auf die sicherlich viele mit Argwohn schauen werden. Natürlich wurde der Film nur in Sets und nicht im Wahren Dschungel gedreht, aber ich war sehr beeindruckt, wie er ohne Probleme barfuß durch den Wald lief. Zumal spielte er ja eigentlich nur gegen die Wand, ohne jemals tatsächlich Balu oder Baghira dabei zu haben. Das lässt er sich für (nicht nur Kinderdarsteller, sondern auch) Debütanten nicht anmerken.

Dass Disney unglaublich gut mit CGI und Motion Capturing umgehen kann, ist natürlich bekannt. Deswegen überrascht auch hier nicht, wie detailgetreu "The Jungle Book" stets ist. Besonders beeindruckend sind die kleinen Pollen und Insekten, die durch die Luft fliegen. Leider wurde das bei schnellen Szenen, bei denen sich Protagonist und Kamera gleichzeitig bewegten, durch den 3D-Effekt ein wenig zerstört, weil nichts so recht im Fokus war und alles unscharf und mit dem Auge nicht recht greifbar war. Gerade am Anfang gab es damit große Probleme. Ein zwei Continuity-Fehler hatten sich außerdem eingeschlichen (Der Dreck an Moglis Kilt verschwindet auf magische Weise und die Bienenstiche sind auch von einem zum anderen Shot weg), aber das tut der Geschichte keinen Abbruch und ist höchstens ein lustiges, kleines Detail, auf das man achten kann.


Nicht zuletzt ist der Film natürlich auch sehr lustig und mit sehr viel Herz ausgestatten. Man wird einige Momente direkt aus dem Zeichentrickfilm wieder erkennen und kann sich sicherlich sehr darüber freuen. Der Film ist Dschungelbuch-Fans wärmestens zu empfehlen. Er versucht nicht krampfhaft, die alte Geschichte exakt nachzuerzählen, sondern erfindet sie neu und setzt dabei alles ein, was die Technologie zu bieten hat. Auch für Kinder oder Menschen, die noch nicht das Vergnügen hatten, den ersten Film anzusehen, wird dieser Film eine helle Freude sein! Der Film wird voraussichtlich ein eine Freigabe ab 6 Jahren haben.

 

Gesehen von Theresa Koehnsen

 

Neu im Shop

Kameraworkshop Banner 8 23 4000

Dokumentarfilm Kurs 4000 small

Weitere neue Artikel

Im Sommer soll der Film on air gehen, der Trailer der ersten Ki gestützten Romantic Love-Story macht einem eher ein wenig Angst...

Tongeschichte: In den 90er Jahren kamen mit professionellen miniaturisierten DAT Geräten wahre Meisterwerke der Ingenieurskunst auf den Markt

Wir haben mit Regisseur Victor Kossakovsky über das dokumentarische Arbeiten und seinen Film "Architekton" gesprochen

Der amerikanische Hersteller produziert seit Jahrzehnten hochwertige Profi-Funkstrecken und sogar Soundrecorder, die den Funkempfang gleich eingebaut haben

Ein neues, medienübergreifendes Genre schickt sich an, auch das Kino zu erobern. Was steckt dahinter?

Was bedeutet es für die Bildsprache, wenn die Kamera senkrecht von Oben nach unten filmt?

Beeindruckende Aufnahmen an ganz besonderen Orten einfangen,- die besten Tipps für Naturfilmer und Naturfotografen

Ausgelaufene Batterien machen immer wieder Geräte oder Fernbedienungen unbrauchbar. Wir zeigen Euch, wie man sie wieder instand setzt

Wer eine inszenierte Szene im Vornherein planen möchte, kann dies in Form eines Floorplans tun. Wir erklären Euch, wie das funktioniert

Wie kam es, dass so ein kleines Filmland wie Dänemark in den Achtziger,- und Neunzigerjahren so mutig und radikal war?

Warum Hotels schon immer die Fantasie von Drehbuchautor*Innen angeregt haben und welche Welt-Klassiker in Hotels spielten...

Das Selbsterlebte in Form von Filmen zu verarbeiten verlangt Filmemacher*Innen manchmal sehr viel ab