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The Revenant

Daten

156 Min., USA 2015

REGIE: Alejandro González Iñárritu
DREHBUCH: Mark L. Smith, Alenjandro G. Iñárritu
KAMERA: Emmanuel Lubezki
SCHNITT: Stephen Mirrione
MUSIK:Bryce Dessner, Alva Noto,
Ryuichi Sakamoto

DARSTELLER: Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Domhnall Gleeson, Will Poulter,...

Foto: FilmPressKit

Regie: Alejandro González Iñárritu
Kinostart: 07.01.2016

Im neusten Film mit Leonardo DiCaprio dreht sich alles um Rache und das nackte Überleben. Dafür wurden der Regisseur, der Hauptdarsteller und der Kameramann bereits mit drei Golden Globes ausgezeichnet – und können auch mit Oscars rechnen.

 

Inhalt

Der Trapper Glass ist mit seinem Mischlingssohn Hawk als Guide bei der Rocky Mountain Fur Company angestellt. Sie ziehen durch die Weiten der USA, um Tiere zu fangen und deren Felle später weiterzuverkaufen. Als die Arbeiter am Lagerplatz von Indianer angegriffen werden, müssen sie unter schweren Verlusten mit ihrem Boot auf den nahgelegenen Fluss fliehen. Glass rät den Männern, über Land weiter zu gehen, da sie auf dem Fluss leichte Beute für die ansässigen Indianer seien. Bereits zu diesem Zeitpunkt entstehen einige Spannung zwischen den Arbeitern der Company und dem Trapper.

 

Sie ziehen über Land weiter, bis Glass von einer Grizzlybärin angegriffen und lebensbedrohlich verletzt wird. Als man ihn am Rande eines Berges nicht mehr weiter tragen kann, bleiben sein Sohn und zwei weitere Männer mit ihm zurück. In einer verheerenden Entwicklung der Geschehnisse wird jedoch Glass’ Sohn getötet und Glass zum Sterben zurückgelassen. Unerwartet überlebt Glass jedoch und begibt sich auf den schweren und gefährlichen Weg durch die amerikanische Schneewelt, um sich zu rächen...

 

Kritik

Wenn man den Film einmal geschaut hat, ist nicht schwer zu verstehen, warum der Film mit so vielen Golden Globes ausgezeichnet wurde und auch erwarten kann, den einen oder anderen Oscar abzustauben (Vielleicht diesmal sogar für Leonardo DiCaprio?).

 

Der Film hat viele gute Seiten, das Beste ist aber bei weitem die Kameraarbeit. Größtenteils wird per Hand gefilmt und die meiste Zeit in Großaufnahme auf einen der Charaktere. Das gibt dem Film zusammen mit langen Takes und sehr flexiblen (bis zu 360° Grad) Drehungen unglaublich viel Nähe und Unmittelbarkeit. Man hat das Gefühl, direkt dabei zu sein, wenn Glass’ Atem rasselnd die ganze Kinoleinwand beschlägt oder im Kampf die Bluttropfen auf das Bild spritzen. Der Zuschauer wird so direkt ins Geschehen geholt und erlebt so geradezu hautnah, was passiert. Auch durch sehr realistische Kulissen (gefilmt in der kanadischen und später argentinischen Wildnis) und wunderschöne Landschaftsaufnahmen kann der Film überzeugen. Weniger konnte man aber auch wohl vom zweifachen Oscarpreisträger Emmanuel Lubezki nicht erwarten, der zusammen mit Regisseur González Iñárritu (ebenfalls zweifacher Oscarpreisträger) schon allein in Bezug auf die Kameraarbeit ein Meisterwerk geschaffen hat.

 

Der Film hat relativ wenig Dialog, vor allem für DiCaprio, sodass sich die schauspielerische Leistung auf das Nonverbale konzentriert. Umso beeindruckender ist seine Leistung, man kauft ihm die Rolle nicht nur ab, man hat gar keine Zeit an seiner Echtheit zu zweifeln, so gruselig realistisch spielt er sie. Auch die anderen Schauspieler liefern gute Arbeit ab. Man versteht die Argumentation hinter der Handlung des Antagonisten (gespielt von Tom Hardy) und die Zwickmühle, in der sich der Major Henry befindet, als er Glass zurücklassen muss. Besonders positiv überraschaschend ist die Leistung von Will Poulter (Maze Runner; Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte) als junger, naiver, gewissenhafter Arbeiter.

 

Fazit: Regisseur González Iñárritu ist mit Kameramann Emmanuel Lubezki und Leonardo DiCaprio ein Kunstwerk der Meisterklasse gelungen, das sicherlich in Zukunft als Wegweiser für Survival-Filme gelten wird.

 

Gesehen von Theresa Koehnsen.

 

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