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The Great Happiness Space

 

The Great Happiness Space

Daten

The Great Happiness Space

USA, United Kingdom 2006

REGIE: Jake Clennell
KAMERA: Jake Clennell
SCHNITT: Hisayo Kushida, Hideyasu Hattori
MUSIK: TRobert Coyni

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Offizielle Website

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Internationales Programm

Regie: Jake Clennell

Schon der Titel "The Great Happiness Space" trägt viel von der enormen Vielschichtigkeit des Films in sich, dem er als Namen dient. Er bezeichnet topografisch zum einen den Großraum Osaka, die wirtschaftlich erfolgreichste Region Japans, in welcher die Menschen aus dem ganzen Land zusammenkommen um ihr Glück zu suchen. Konkreter ist damit Raykos Café gemeint, ein Ort an dem sich alles ums Glück dreht, das Glück der zahlenden Kundschaft und das Glück jener, deren Beruf es ist glücklich zu machen, zumindest für eine Nacht. Raykos Café ist ein Host Club, also ein Etablissement, in dem junge Damen dafür bezahlen von einem attraktiven Host unterhalten zu werden. Sie zahlen für ein paar Stunden Glück. Womit eine weitere, eher metaphysische Deutung des Titel zutage tritt, "The Great Happiness Space" ist nämlich auch eine Ware, ein Traumreich, das zu verkaufen der eigentlich Beruf eins Host ist. Oder wie Issei , der Besitzer von Raykos Café und nach all den Jahren immer noch Nummer 1 unter den Hosts, es ausdrückt: er ist wie Peter Pan der seine Kunden ins Nimmerland führt.

Doch in einer Welt, die sich auf Schein gründet, ist eben nichts so wie es Scheint. Und so macht sich der Film mit beeindruckender Konsequenz und erzählerischem Können daran, Schicht um Schicht abzutragen von der Inszenierung der smarten Jungs und feschen Mädels, die zusammen ein tolle Zeit haben. Und mit jeder Stufe, die er hinabsteigt, verfinstert sich das Bild, gerät der Zuschauer tiefer in ein Netz von Abhängigkeiten, Lügen und Einsamkeit, dass ihm manchmal der Atem stockt. Trotz allem geht dabei nie der Bezug zu den Menschen verloren, die Menschlichkeit als solche zu zeigen. Und wenn am Ende einer langen, harten Nacht das Grüppchen bildhübscher, junger Männer völlig erschöpft, müde und betrunken ins Licht des längst begonnenen neuen Tages wankt, sich gegenseitig stützend, Taxi, Moped oder gar Fahrrad besteigt, bleibt immer noch ein wenig Hoffnung, dass alle im Raykos Café irgendwann ihre Ecke im großen Glück finden werden.

 

Gesehen von Georg Göttlich

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