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Me and my sister

 

Me and my sister

 

Regie: Alexandra Leclère

Hach, tut das gut! Wenn man während des Filmfests im Kino sitzt und Filme nach dem Fließbandprinzip durchlaufen lässt und dann eine herzerfrischend lockere französische Komödie wie "Les soeurs fachées" mitbekommt.

Die Geschichte ist nicht sehr innovativ- eher französische "Klassik": die zwei Schwestern Louise und Martine haben eine schwere Kindheit auf  dem Land hinter sich. Während die herzliche, zupackende Louise in der Provinz geblieben ist und als Kosmetikerin arbeitet, versucht die verhärmte, arrogante Martine, in der Pariser Oberschicht das Trauma mit Champagner und geistreichem bzw. sinnentleertem Gerede zu verdrängen.

Louise hat auf sehr romantische Weise einen neuen Mann kennengelernt und darüber ein Buch geschrieben. Sie kommt zu einem Termin mit einem Verleger nach Paris und hängt davor ein paar Tage daran, um die Schwester zu besuchen, die gar nicht so begeistert ist. Da prallen zwei äußerst unterschiedliche Lebensentwürfe aufeinander, Reibereien bleiben nicht aus. Und während Louise mit ihrer naiv-herzlichen Art die Männer der High Society im Sturm erobert, werden die Frauen immer giftiger. Als Martine erkennt, dass ihr Leben aus einem großen Gebilde aus unterdrückten Gefühlen und einem Haufen Lügen besteht, kommt es zum großen Krach. Doch Blut ist dicker als Wasser, und eine schlimme Kindheit auf dem Land schweißt zusammen.

Das Timing passt perfekt bei dieser Komödie. Es ist ja keine neue Erkenntnis, dass das Schwierigste ist, einen Film locker und leicht wirken zu lassen- und dieser Film ist sehr, sehr locker, ohne dass dabei die ernsten Untertöne lächerlich erscheinen. Isabelle Huppert und Catherine Frot liefern eine geniale Schauspielerleistung ab. Wieder ein Beispiel dafür, welchen Stellenwert gutes Casting für einen Film hat.

 

Gesehen von Johannes Prokop

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