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Die 13 jährige Caterina (Alice Teghil) zieht mit ihren Eltern aus irgendeinem italienischen Provinznest nach Rom. Und plötzlich verändert sich ihr ganzes Leben.

Ist Pubertät auch sonst schon schwierig genug, kommen unzählige Sinnfragen vor allem die nach der richtigen Clique hinzu. Ist die Tochter des bekannten linksgerichteten Denkers, die ihr Alkohol eintrichtert, ihr sodann ein selbst gemachtes Tatoo verpasst, die Richtige oder das verwöhnte Töchterchen eines rechtsgerichteten Politikers?

Und wo bleibt sie selbst ohne sich in irgendwelchen Modeerscheinungen zu verlieren. Und was macht man mit den hilflosen Annäherungsversuchen ebenfalls mit der Pubertät überforderter Jungs? Und wie entgeht man der peinlichen Nähe des eigenen Vaters wenn man mit Freunden zusammen ist?

Die Eltern, die eigentlich Antworten auf diese Fragen haben sollten, haben nicht einmal Antworten auf ihre eigenen Lebenskrisen. Caterinas Vater, der in bester Tradition italienischer Filmhelden mit gespielter Aufmüpfigkeit und künstlicher Erregtheit gegen die Ungerechtigkeit der Welt anstürmt, übersieht die Nöte der Tochter gänzlich.

Ein einfühlsamer, autenthischer Film in dem Gesellschaftsstrukturen von leichter Hand entlarvt und Lebenslügen der Erwachsenenwelt über ein Lächeln aufgedeckt werden. Wie toll sind die pseudovergeistigten Erwachsenen, die Hinterlektuellen wirklich, wie ernst zu nehmen die verantwortlichen Politiker?

Der Film atmet, hat lebendige Figuren, ein schönes Erzähltempo, eine abwechslungsreiche Dramaturgie und eine funktionierende Geschichte. Die Kamera ist häufig bewegt, gibt der Bildsprache ihren Fluss auch die Ein- und Ausstiege in die Szenen sind hervorragend gelöst.

Wer noch mit seiner Pubertät zu kämpfen hat oder die eigenen Kämpfe der Jugend noch nicht ins Unbewusste verdrängt hat, wird an dem Film seine Freude haben.

 

Gesehen von Mathias Allary

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