MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

 

 

Regie: Joel Schuhmacher, USA 2004

Paris im Jahre 1870: Die beliebte und prunkvolle Opera populaire bekommt zwei neue Direktoren und einen Mäzen. Sie müssen allerdings feststellen, dass die Oper von einem mysteriösen Phantom (Gerard Butler) "mitverwaltet" wird: Es fordert Geldsummen und gibt den Ablauf der Inszenierungen vor. Falls seine Forderungen nicht erfüllt werden, widerfährt den Ungehorsamen Unglück. Die Brisanz der Situation wird schnell klar als der Star des Abends, die zickige La Carlotta (Minnie Driver), nur knapp einer scheinbar von selbst herabstürzenden Requisite entkommt. Empört verlässt sie die Oper. Die Direktoren entscheiden sich nach Beratung mit Mme Giry (Miranda Richardson), der Ballettleiterin, die junge begabte Christine (Emmy Rossum) als Hauptfigur einzusetzen und damit der Forderung des Phantoms nachzukommen. Christine verzaubert das Publikum und wird zum Highlight. Der neue Mäzen Graf Raoul Vicompte de Chagny (Patrick Wilson) erkennt in ihr seine alte Kindheitsliebe wieder. Mit seiner Liebe stellt er sich aber in den Weg des Phantoms. Denn das Phantom ist der heimliche Lehrer von Christine, getrieben von seiner Liebe zu ihr. Christine selbst ist nun hin- und hergerissen zwischen ihrem Lehrer und Raoul. Eifersucht, Besessenheit und Leidenschaft spitzen die Lage immer mehr zu, denn das gerissene Phantom kann sich allen Fallen entziehen und versetzt die Operncrew in lebensgefährliche Situationen...

Wer die Verfilmungen von "Jesus Christ Superstar" oder "Evita" gesehen hat wird diesen Stil auch im "Phantom der Oper" wiederfinden. Gedreht wurde in den Pinewood Studios unter der Regie von Joel Schumacher ("Nicht auflegen!", "8mm - 8 Millimeter", "Batman & Robin"). An 3D-Kulissen hat man nicht gespart, aber auch die reale Kulisse wurde sehr detailliert gebaut. Der Aufwand für Kostüme rundet die Produktion sauber ab. Dadurch entstand ein Bild wie aus einem Traum. Man orientierte sich nicht hundertprozentig an den originalen Kulissen und Kostümen der damaligen Zeit, sondern versuchte den Film und die Handlung zu unterstützen. Der Film enthält gegenüber der Theater-Variante durchaus einen Zusatznutzen, kann das Musical aber keinesfalls ersetzen.

Wer die Musik von Andrew Lloyd Webber mag, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen, jedoch daran denken, dass die deutsche Version auch auf deutsch von den Synchronstimmen Uwe Kröger (als Phantom), Jana Werner (als Christine) und Carsten Lepper (Raoul) gesungen wird - sehr gut, aber eben auf deutsch. Da man an den deutschen Text, aber auch an den Rhythmus der Musik gebunden ist, funktioniert die Synchronisation leider nicht gut - zu Lasten des Realitätseindrucks. Die Schauspieler singen - bis auf Minnie Driver - den englischen Originalton selbst.

Für diejenigen, die das Musical nicht gesehen haben, erzählt der Film die Geschichte spannend und ohne Längen. Suchen Sie sich ein Kino mit gutem Sound und bequemen Sitzen (143 Minuten), damit die Musik wirken kann, die extra für den Film in den Abbey Road Studios aufgenommen wurde.

 

Gesehen von Daniel Betz

 

Neu im Shop

Kameraworkshop Banner 8 23 4000

Dokumentarfilm Kurs 4000 small

Weitere neue Artikel

Tongeschichte: In den 90er Jahren kamen mit professionellen miniaturisierten DAT Geräten wahre Meisterwerke der Ingenieurskunst auf den Markt

Wir haben mit Regisseur Victor Kossakovsky über das dokumentarische Arbeiten und seinen Film "Architekton" gesprochen

Der amerikanische Hersteller produziert seit Jahrzehnten hochwertige Profi-Funkstrecken und sogar Soundrecorder, die den Funkempfang gleich eingebaut haben

Ein neues, medienübergreifendes Genre schickt sich an, auch das Kino zu erobern. Was steckt dahinter?

Was bedeutet es für die Bildsprache, wenn die Kamera senkrecht von Oben nach unten filmt?

Beeindruckende Aufnahmen an ganz besonderen Orten einfangen,- die besten Tipps für Naturfilmer und Naturfotografen

Ausgelaufene Batterien machen immer wieder Geräte oder Fernbedienungen unbrauchbar. Wir zeigen Euch, wie man sie wieder instand setzt

Wer eine inszenierte Szene im Vornherein planen möchte, kann dies in Form eines Floorplans tun. Wir erklären Euch, wie das funktioniert

Wie kam es, dass so ein kleines Filmland wie Dänemark in den Achtziger,- und Neunzigerjahren so mutig und radikal war?

Warum Hotels schon immer die Fantasie von Drehbuchautor*Innen angeregt haben und welche Welt-Klassiker in Hotels spielten...

Das Selbsterlebte in Form von Filmen zu verarbeiten verlangt Filmemacher*Innen manchmal sehr viel ab

Zu den heute gängigen Schauspiel Methoden gehört die Meisner Methode. Was steckt dahinter, was kann man damit bewirken?