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Osterei 4000

 

Nein wir denken gerade nicht an all die Familien,- Tier,- und Unterhaltungsfilme a la "Chicken Run", "Hop - Osterhase oder Superstar" (Tim Hill, USA 2010) oder "Peter Hase" (Peter Rabbit, Regie: Will Gluck, USA / AUS 2018) die während der Ostertage typischerweise über die Bildschirme gejagt werden.

Auch einen TV-Programmüberblick über Festtage geben wir an dieser Stelle nicht. Es geht um mehr, es geht um jene Filme, welche inhaltlich direkt mit dem Osterfest und seinem Ursprung zusammenhängen. Vermutlich ist auch die Bezeichnung Osterfilme nur eine von vielen Möglichkeiten. Bibelfilme, Jesusfilme etc. wären weitere.

 

Bibel & Co

Die Filmgeschichte kennt zahlreiche Bibelverfilmungen, Sandalenfilme, Historienschinken, die das immer gleiche Thema in unterschiedlichsten Facetten erzählt haben. Bereits die Gebrüder Lumiere produzierten 1897 eine 13 Minuten lange Verfilmung des Lebens Christi. Frühe italienische Monumentalfilme entdeckten das Sujet, welches dann später von Hollywood gewinnmaximierend aufgegriffen wurde. Noah, Exodus sind nur ein paar Beispiele. Regisseur Cecil B. De Mille galt als Spezialist für dieses Thema.

 

Beispiele:

"Das Gewand" (Henry Koster, USA 1953)

"Die zehn Gebote" (Cecil B. DeMille, USA 1956)

"König der Könige" (Nicholas Ray, USA 1961)

"Die größte Geschichte aller Zeiten" (George Stevens, USA 1965)

"Der Messias" (Roberto Rosselini 1975)

"Auferstanden" (Regie:Kevin Reynolds, 2016)

 

Provokante Variationen

Ostereier

Und was haben bunte Eier mit der Jesusgeschichte zu tun...?

 

In den Jahren der Studentenrevolten, der sexuellen Befreiung und allgemeinen Infragestellung tradierter Werte entstanden Filme, in denen die Jesusgeschichte gänzlich anders erzählt wurde. Ein Film aus den 70er Jahren zeigte den Kreuzweg mitten in einer belebten deutschen Großstadt von heute.

 

Beispiele:

"Das Erste Evangelium Matthäus" (Regie: Pier Paolo Pasolini, Italien/Frankreich 1964)
"Die letzte Versuchung Christi" (Regie: Martin Scorsese, USA 1988)

Und natürlich darf hier Monty Pythons "Leben des Brian" nicht unerwähnt bleiben, welcher in den 80 er Jahren kräftig die Gemüter bewegte.

"Das Leben des Brian" (Regie: Terry Jones, Großbritannien 1979)

 

Und eigentlich sollte man angenommen haben, dass nach derart respektlos entlarvendem Umgang mit dem Thema keine weitere ernstgemeinte Verfilmung würde bestehen können. Doch weit gefehlt...

 

Wiederauferstehung eines Genres

Ostereier Scheinwerfer

Renaissance der Bibelverfilmungen im neuen Jahrhundert

 

Lange Jahre war es dann zwar eher ruhig, bis man sich Anfang des neuen Jahrhunderts wieder von Neuem der Jesusgeschichte zuwandte.

 

Jesus von Montreal (Regie: Denys Arcand 1989)

Die "Chroniken von Narnia" etwa feierten, modern und schlau verpackt, das Comeback des Erlösers.

Die Hüter des Lichts (Regie: Peter Ramsey, 2013)

"Die Passion - Live" Fernsehevent auf RTL 2022

 

"Die Passion Christi" (Mel Gibson, USA 2004). Gibson steckte 30 Million USD eigenes Geld in den Film und schaffte es 2004 mit "Passion Christi" fast eine Milliarde Dollar einzunehmen, nicht zuletzt durch den PR-Trick, eine Diskussion darum zu entfachen, ob der Film antisemitisch sei. Kritischere Geister nennen den Film einfach nur brutal und einem ultra-konservativem Katholizismus verhaftet. Weshalb er aramäisch gesprochene Teile nicht untertitelte, steht hier.

Ostern 2016 kommt "Auferstanden" in die Kinos, in welchem die Kreuzigungsgeschichte und Wiederauferstehung Jesus aufwändig als Recherchestory erzählt werden. Zwei Monate darauf startet "Der junge Messias".

Die Beispiele zeigen, dass mit diesen Stoffen noch immer gutes Geld zu verdienen ist.

 

Sicht der Dinge

Wie absurd es in der Welt der "Sandalenfilme" zugeht, haben die Coen-Brüder in "Hail Cesar" geschildert. George Clooney stolpert als hochbezahlter Hollywoodschauspieler, der von einer seltsamen terroristischen Gruppe entführt wird, durch den Film.

 

Produktionshaus Kirche

Es ist allgemein wenig bekannt, aber die Kirchen versuchen ihre jeweiligen Botschaften durchaus medial unter das Volk zu streuen. Unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkriegs gab es von der Kirche organisierte Wanderkinos, die entsprechende Filmtitel verbreiteten.

Während man sich in den 50er und 60er Jahren vornehmlich darauf konzentrierte, existierende Filme moralisch einzuordnen und Empfehlungen auszusprechen, kam dann später der Wunsch hinzu, aktiv Medienprodukte zu produzieren. In Deutschland etwa sorgen die Tellux (katholisch) sowie die Eikon (evangelisch), beides konfessionelle Produktionsfirmen für entsprechende Inhalte in den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Das in Hamburg ansässige Bibel-TV vermittelt, durch Spenden finanziert, klare Botschaften rund um die Uhr. Und auch die Produzenten von so mancher Hollywood-Adaption bringen kirchliche Absichten in ihre Produktionen mit ein.

 

Beispiel:

"Jesus Christ Superstar" (Regie: Norman Jewison, USA 1973)

 

Rest

Und dann sind da noch die Filme, die zwar Ostern im Titel tragen, aber sonst nicht wirklich etwas mit dem Event zu tun haben.

"Osterspaziergang" (Regie: Charles Walters, USA 1948)

"Fröhliche Ostern" (Regie: Georges Lautner, F 1984)
"Rohe Ostern" (Regie: Michael Gutmann, Deutschland 1995)

"Hop – Osterhase oder Superstar" (Regie: Tim Hill, 2011)

"Polnische Ostern" (Regie: Jakob Ziemnicki, 2011)

"Peter Hase" (Regie: Will Gluck, 2018)

"Die Häschenschule – Jagd nach dem Goldenen Ei" (Regie: Ute Münchow-Pohl)

 

 

Feiertagsverbote

Unsere kleine Aufzählung ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Vielzahl von Verfilmungen. So alt die Geschichte dahinter auch ist, sie wird wohl noch weitere Jahrtausende die Menschheit auch medial beschäftigen. Übrigens gibt es auch eine Liste an Filmen, die etwa am Karfreitag und Ostern für Kinoaufführungen gesperrt sind. In Deutschland umfasst sie über 700 Titel.

Darunter sind allerdings nicht nur naheliegende Titel, wie "Das Leben de Brian", in welchem die Jesusgeschichte ironisiert wird, die "Rocky Horror Picture Show" oder etwa Sexfilme, sondern auch völlig harmlose Familienfilme wie "Mary Poppins", "Heidi in den Bergen" oder "Charley`s Tante".

Dies hat aber dann nicht mit deren Inhalt zu tun, sondern mit einer deutschen Unsitte. Filme müssen nämlich der "Freiwilligen Selbstkontrolle" (FSK) vorgelegt werden, wenn man sie auf "Feiertagstauglichkeit" prüfen lassen will. Und das ist sehr teuer. Diese Kosten möchte nicht jeder Verleiher oder Produzent tragen. Deshalb landen alle Filme, für die dieses Geld nicht ausgegeben wurde, automatisch auf der Sperrliste. Absurd zwar, aber eine Ausgeburt übergründlicher FSK Bürokratie...

Im Fernsehen und auf Streaming Portalen dürfen die Filme aber trotzdem gezeigt werden.

 

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