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Der wichtigste Magnet für Streamer sind natürlich Original-Serien, in diesem Bereich kämpfen die Anbieter hart um die Zuschauergunst. Serien wie "Emily in Paris" und "Sex Education" werden da schnell zu "must see" Angeboten. Doch auch der klassische Kinofilm wird von den Kund*Innen gesucht. Welcher Streaming Dienst bietet Filmfans die meisten Kinotitel? Die Hoffnung, dass Streaming-Dienste alle großartigen Filme, die jemals gedreht wurden, archivieren und zugänglich machen, wird sich nicht erfüllen. Dafür sind die Streamer viel zu Gewinnorientiert. Gerade wer sich für Filmgeschichte interessiert, wird bei den Streamern selten fündig. So manche Videothek hatte da mehr zu bieten, als die Streamingdienste.

Andererseits haben die Streamingdienste viele Filmrechte hinzugekauft, um ihre Bibliothek zu erweitern. So hat etwa Amazon Prime für 8,5 Milliarden US Dollar 2022 den MGM Bestand gekauft.

Wenn man nun, ohne die Qualität des Angebots zu vergleichen, die Anzahl der Kinofilmtitel miteinander vergleicht, offenbart sich, dass:

 

  • Amazon Prime mit nahezu 12.000 Titeln (Stand Januar 2024) rund drei Mal so viele Filme wie die Konkurrenz abrufbar vorhält
  • Netflix  hat nur ein Drittel (4000 Titel, Stand Januar 2024)
  • Peacock hat auch nur ein Drittel (4000 Titel, Stand Januar 2024). Peacock ist ein amerikanischer Anbieter hinter dem NBC-Universal steckt, in Europa kann man ihn nur per VPN sehen. Dort findet man Filme von Universal Pictures, Focus Features-Filme, DreamWorks und Illumination.
  • Disney hat rund 4500 Titel im Angebot.
  • MAX (erhältlich als eines der Sky-Pakete) kann etwas über 2000 Titel verzeichnen.
  • Apple TV hat verschwindend wenige Kino-Filme im Angebot, 2024 sind das weniger als 100 Filme.

 

Qualitative Unterschiede

Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, die reinen Zahlen können natürlich auch mittelmäßige bis schlechte Filme umfassen. Den Begriff "Trash" wollen wir an dieser Stelle nicht bemühen. Bezieht man qualitative Erwägungen in den Vergleich mit ein, so verschiebt sich die Perspektive ein wenig.

 

  • Hier kann MAX punkten, denn die Anzahl an Filmen, die auf IMDB mindestens 300 Mal mit 7,5+ bewertet sind, ist mit fast 500 Titeln am höchsten.
  • An zweiter Stelle folgt darauf Amazon Prime mit leicht über 400 Titeln dieser Bewertungskategorie.
  • Auf dem dritten Platz folgt hier Netflix mit etwas unter 400 gut bewerteten Titeln.
  • Disney kann hier etwas weniger als 200 Titel dieser Bewertungsstufe anbieten.

 

All dies ist eine Momentaufnahme, Anfang des Jahres 2024. Die Zahlenverhältnisse können sich ändern, doch die Tendenz ist recht gut erkennbar. Nicht ganz unwichtig ist auch, ob man diese Filme im Paketpreis enthalten anschauen kann, oder ob man für viele Titel, wie etwa bei Amazon Prime extra bezahlen muss. Schwierig ist der direkte Vergleich der Anbieter vor allem dadurch, dass sie unterschiedliche Titel anbieten. Wer einen bestimmten Film sucht, wird nicht immer bei einem Anbieter fündig. Und oft genug auch gar nicht. Da ist die gute, alte DVD oder BluRay Sammlung oft besser sortiert.

Inzwischen stellen Branchenkenner eine gewisse Renaissance der DVD fest. Viele Titel, die es auf DVD gab, finden sich bei keinem der Streaming-Anbieter. Die Kosten für eine einzelne DVD sind oft genau so hoch, wie die Miete (man darf den Film 48 Stunden lang anschauen) oder der Kauf (unbegrenzte Berechtigung den Film anzuschauen) eines Films bei Amazon Prime. Selbst die Kosten für BluRay oder auch die HD BluRay sind überschaubar. Wer also kein Platzproblem hat und noch einen DVD Player besitzt, sollte seine DVDs besser nicht in den Karton unten vor der Haustür stellen.

 

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