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Regie: Hans Petter Moland

Binh lebt in seiner eigenen Verwandtschaft in Vietnam wie ein Aussätziger. Seine Mutter musste aus Scham wegziehen, weil sie einen amerikanischen Soldaten geheiratet hatte und mit ihm Binh bekam. Sein Vater, ein GI während des Vietnam Krieges, verschwand einfach ohne jegliche Spur und kehrte niemals zu seiner Frau und seinem kleinen Sohn zurück. Als Binh aus seinem ‚Zuhause' rausfliegt, zieht er los seine Eltern und damit seine wahre Identität zu suchen. In ‚der großen Stadt' findet er seine Mutter, die unter sklavenartigen Umständen in einem reichen Haushalt arbeitet. Mit ihr lebt sein kleiner Stiefbruder, dessen Vater der reiche Hausherr ist. Binh fängt an ihrer Seite  zu arbeiten. Nach einem tragischen Unfall muss er jedoch mit seinem kleinen Bruder Pam fliehen. Er entscheidet sich mit ihm die lange, beschwerliche Reise in die USA anzutreten. Von einem gekenterten Flüchtlingsboot an einem Strand gerettet, landen die Brüder in einem Auffangcamp in Malaysia. Mit Hilfe der jungen Chinesin Mai gelingt es ihnen jedoch zu fliehen und erneut versuchen sie, nur mit einem alten Bild von seinem Vater und einer Adresse in Texas, mit einem Schiff in die USA zu gelangen. Auf der harten Überfahrt, zusammengepfercht im Rumpf des Schiffes, ohne genügend Wasser und Nahrung stirbt Pam in den Armen seines Bruders. Schließlich erreichen Binh und Mai, zwischen denen sich ein dünnes Band der Liebe geknüpft hat, New York, wo sie allerdings erst noch ihre ‚Überfahrtskosten' abarbeiten müssen. Mai endet als Prostituierte, Binh als Aushilfe in einem chinesischen Restaurant. Als ihre Liebe an den neuen Lebensumständen zerbricht,  und Binh erkennt, dass das Leben im ‚beautiful country Amerika' nicht viel besser ist als das in Vietnam, bechliest er endlich die Suche nach seinem Vater fortzusetzen. Er flieht erneut aus der Unterdrückung und macht sich auf den Weg nach Texas. Nach langer Suche findet er seinen blinden Vater und schließlich auch sein Glück als ‚Cowboy' auf einer Farm, wo er für den Besitzer an der Seite seines Vaters arbeitet.

Nachdem beide Länder, Vietnam und die USA, von ihren schönsten und schlimmsten Seiten gezeigt wurden, fragt man sich, welches Land ist eigentlich im Titel gemeint. Amerika? Das Land der Träume, wo Binh unbedingt hin will, weil er sich da ein besseres Leben erhofft, weil da sein Vater wohnt? Oder Vietnam? Seine Heimat, wo er seine Wurzeln hat? In beiden Ländern wird Binh aber nie zu Hause sein. Er ist vielmehr eine Verbindung, die von beiden Seiten nicht akzeptiert und die nirgendwo eine Heimat finden wird, was sich schließlich zum tragischen Thema des Filmes entwickelt.

Der Film besticht durch seine Bilder, die beide Länder in all ihren Kontrasten portraitieren. Die Handlung ist sehr lang, wird aber nie langweilig, weil man sich mit den Charakteren verbunden fühlt und mit ihnen mit leidet. Einzig der Schnitt ist etwas unregelmäßig. Öfters hat man das Gefühl, dass etwas fehlt, dass dem Zuschauer Bilder vorenthalten wurden, oder dass man sie einfach heraus kürzte. Man braucht manchmal einen Moment, um die Handlung zu rekapitulieren und mit dem neu gesehenen zusammen zu fügen, wodurch der Fluss der Geschichte unterbrochen wird.

Im Mittelpunkt steht das Schicksal eines heimatlosen Menschen, der sich trotz allen Widrigkeiten immer wieder aufrafft und sein Ziel verfolgt und am Ende vielleicht eine Art Glück im Unglück findet. So etwas bekommt man so nicht oft, gar nicht und überhaupt viel zu selten zu sehen. Ob nun in Amerika oder Vietnam, es könnte überall so sein. Toller Film!

 

gesehen von Kathrin Metzner

 

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