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Vitus

 

Vitus

Daten

Vitus

122 Min., CH 2006

REGIE: Fredi M. Murer
DREHBUCH: Peter Luisi, Fredi M. Murer, Lukas B. Suter
KAMERA: Pio Corradi
SCHNITT: Myriam Flury
MUSIK: Mario Beretta
KOSTÜME: Linda Bass

DARSTELLER: Bruno Ganz, Fabrizio Borsani, Teo Gheorghiu, Julika Jenkins, Urs Jucker

 Links zum Film

Offizielle Website

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Regie: Fredi M. Murer

 

Kinostart: 21. Dezember 2006

 

Mit "Der Untergang" wurde Bruno Ganz dem deutschen Kulturgut einverleibt; mit "Vitus" wird man wieder daran erinnert, dass die Schweizer nicht nur Kräuterbonbons, sondern auch den Schauspieler für sich reklamieren dürfen. Hier gibt er den wortkargen, herzensguten Großvater aus den Schweizer Bergen, der nie nach Erfolg und Anerkennung strebte und dafür die Sprache des Herzens spricht. So viel Nettigkeit kann schnell zu viel werden, und in der Tat wirkt die Figur des Großvaters (auch in der Besetzungsliste ist nur vom prototypischen "Großvater" die Rede), als hätten die drei Autoren einfach ihre positiven Kindheitserinnerungen in einen großen Topf geworfen.

Sei's drum, schließlich folgt der Film in erster Linie dem Enkel Vitus, einem hochbegabten Wunderkind. Während der Vater aufgrund seiner Erfindungsgabe der Firmenleitung entgegenstrebt, kümmert sich die Mutter um die musikalische Karriere des Sprösslings. Denn, das wird den beiden von allen Seiten klar gemacht: so eine Begabung muss früh gefördert werden. Dass damit ein sechsjähriges Kind überfordert ist verwundert nicht, und so boykottiert Vitus sämtliche Versuche, aus ihm den neuen Wunderpianisten zu machen. Als letzten Ausweg stürzt er sich vom Balkon. Im Krankenhaus sind die Eltern entsetzt: durch den Unfall scheint Vitus' Begabung verschwunden zu sein, er ist eben plötzlich "normal". Nur der Großvater kommt hinter das Geheimnis, und bevor Vitus bereit ist, zu seiner Begabung zu stehen, helfen die beiden nicht nur dem Berufsleben des Vaters auf die Sprünge, sondern erfüllen sich auch den Kindheitstraum vom Fliegen.

"Vitus" war mit 180.000 Besuchern ein Sensationserfolg in der Schweiz und ist einer der wenigen Schweizer Filme, die den Sprung über die Grenze schaffen (-> Filmland Schweiz). Gründe, warum der Film hier kein Erfolg werden könnte, gibt es eigentlich nicht, zumal "Vitus" nicht nur im untertitelten Original, sondern auch in deutscher Synchronfassung ins Kino kommt. Sollten Sie die Möglichkeit haben, die Originalfassung zu sehen, sollten Sie das unbedingt tun -  der deutsche Trailer lässt nämlich Böses ahnen...

Insgesamt ist "Vitus" ein Film für die ganze Familie, schließlich geht es um eine typische(Über-) Durchschnittsfamilie mit Vater, Mutter, Kind und Großvater, in dem die menschlichen Schwächen und Probleme aller Beteiligten verhandelt werden. Da der Film kurz vor Weihnachten ins Kino kommt, verwundert es nicht wirklich, dass es zu einem für alle positiven Happy Ending kommt. Na dann: viel Vergnügen bei der familiären Adventsbesinnung in Dolby Digital.

 

Gesehen von Johannes Prokop

 

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