MC18 NOV17x2

Social Media Icons Shop 55

Kinosaal Rot 4000

 

Regie: Marcus C. M. Schmidt, Christoph Gampl, Brigitte Kramer, Marc Meyer, Uwe Nagel

FREEDOM2SPEAK V2.0 hatte seine Anfänge auf der Berlinale letzten Jahres, als die USA kurz davor stand den Krieg gegen den Irak zu beginnen. Die drohenden Auseinandersetzungen wurden überall zum Gesprächsthema und so begannen fünf deutsche Regisseure ohne richtigen Plan, vor allem Prominente um ihre Meinung zu bitten. Interviews wurden geführt und "Speaker-Corners" eingerichtet, wo jeder frei seine Meinung äußern konnte. Und die Menschen taten es. George Clooney, Minnie Driver, Heino Ferch, Volker Schlöndorf ... alle gaben sie Statements ab, äußerten Hoffnungen und diskutierten. Da so ein Interesse zu bestehen schien, wurde das Projekt in Istanbul und in Cannes auf den Filmfestivals fortgesetzt.

Insgesamt entstanden rund fünfzig Stunden Filmmaterial, aus denen dann die besten Statements (man war erstaunt über sachliche Meinungen und Schlussfolgerungen mancher Filmschaffender) ausgesucht und mit Archivmaterial aus den Nachrichten, kleinen Animationen, ironischen Filmchen und Reden von Politikern zusammen geschnitten wurden. Es ist eindeutig zu erkennen, welche Meinung die Mehrheit hatte und dass die Regisseure wohl damit übereinstimmten: No War! Die Gegenseite war nicht sehr oft vertreten und wenn dann so ausgesucht oder platziert, dass man darüber lachen musste. (u.a. der britische Regisseur Alan Parker: "Germany shouldn't worry, Great Britain will take care of it!") Aber dies kann man den Regisseuren nicht übel nehmen. Es sollte keine Reportage werden, wo beide Meinungen sachlich präsentiert werden, sondern vielmehr ein leicht ironisches Statement gegen den Krieg und im gewissen Sinne auch gegen die USA. So berichteten Kinder als Nachrichtensprecher in ihrer kindlichen Art von einer amerikanischen Bombe die "aus Versehen" einen Kindergarten traf. Es machte einen traurig, aber die direkte Art und die Themen, die die Kinder interessierten, wie zum Beispiel was den Kuscheltieren passiert ist, ließen einen doch auch Lächeln. Reden von Bush wurden anders zusammen geschnitten, so dass die "wahren Intentionen" des Präsidenten bekannt wurden: Öl und Macht. Die Karten, die die USA als Beweis vorlegten und mit kleinen Pfeilen versahen um die UN von der Existenz von Massenvernichtungswaffen zu überzeugen, waren plötzlich nicht mehr Karten vom Irak, sondern von Berlin, vom Potsdamer Platz. Als Publikum sah man kaum einen Unterschied und merkte wie leicht man eigentlich jeden ‚Scheiß' in den Nachrichten und der von Politikern kommt, glaubt. Die Berichterstattung von CNN und Co. wurde vorgeführt. Man ging sogar soweit davon zu sprechen, dass der teuerste Spielfilm am Abend die Nachrichten seien. Editing ist Macht, waren sich die Regisseure einig und wenn die Nachrichten das Medium Film benutzen um die Menschen zu manipulieren, warum sollte man dann nicht mit den gleichen Waffen arbeiten um genau das Gegenteil zu tun. Ein gelungener Dokumentationsfilm über die Macht der Medien in den heutigen Zeiten.

 

Gesehen von Kathrin Metzner

 

Banner K Kreativtraining pur 5000

Weihnacht Banner Fenster Kugeln Gutscheine

Weitere neue Artikel

Auf dem FOFS 2025 teilte der Regisseur Willy Fair seine Geheimnisse mit uns, wie sein preisgekrönter Film "Death's Peak" entstand.

Der Film "Jumah" erzählt von Xingyue, die sich in Zentralchina als Außenseiterin fühlt. Wir hatten beim FOFS 2025 Gelegenheit mit den beiden Regisseurinnen zu sprechen

Nicht immer braucht es ein hohes Budget um an der Kinokasse viel Geld einzuspielen. Welches waren erfolgreiche Low-Budget Filme?

Kurzfilme auf Filmfestivals einreichen ist gar nicht so einfach,- wie kann man seine Chancen verbessern?

Sie gehören untrennbar zur Ikonographie des Horrors: Zombies. Die Rückkehr der – nicht mehr ganz so frischen – Toten ist ein popkultureller Dauerbrenner.

Adobe baut seine Firefly KI zu einem Produktionszentrum aus und erfüllt damit viele Wünsche...

Wie KI den Filmbereich verändert, wurde auf einem Panel der Medientage 2025 mit Yoko Higuchi-Zitzmann und Max Wiedemann diskutiert.

Viele frühe Horrorfilme sind verschollen oder zerstört, doch einer der frühesten Horrorfilme, Edisons "Frankenstein" ist noch erhalten

An Profisets will man mit wenigen, leistungsstarken Akkus arbeiten. Wie es gelingt, alle Geräte von einem Akku aus zu versorgen...

Wie es kam, dass die frühen Filmemacher, den Horrorfilm entdeckten und wie daraus eine kommerzielle Erfolgsgeschichte wurde...

Kaum zu glauben, aber es gab nicht nur in den USA und England eine Phase, in der man massiv gegen Horrorfilme ankämpfte...

Der Film erzählt über die tschechoslowakische Künstlerin Perla. Wir hatten Gelegenheit mit Alexandra Makarová (Regie) und Simon Schwarz (Cast) zu sprechen

Man kennt VFX aus aufwändigen Effekten, doch viel häufiger werden einfach unnötige Fehler korrigiert...

HMI, LED und Fluoreszenz. Welche Scheinwerfer sind sinnvoll, welche weiterhin brauchbar, und welche gehören aussortiert?

Seit der Wirtschaftsdienst Bloomberg gemeldet hat, dass Arri seine Optionen inklusive Verkauf prüft, brodelt die Gerüchteküche

Sie sind eng, hängen an wenigen Drahtseilen, führen Fremde schicksalhaft zusammen und bieten eine Menge Zuspitzungsmöglichkeiten- deshalb liebt sie das Kino

Wer auf den einschlägigen China-Plattformen Produkte direkt bestellt, kann für wenige Euros ganze Funkstrecken beziehen. Doch taugen die was?

Actioncams sind für rauhe Aufnahmebedingungen gebaut,- nur der Ton wird vernachlässigt. Wie kann man den Ton verbessern?