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Regie: Luc Schaedler, Schweiz 2005, 35 mm, 97 Min.

Beginn der 1930er Jahre: der junge Mönch Gendun Choephel wendet sich enttäuscht vom buddhistischen Klosterleben ab. Er möchte verstehen, weshalb die tibetische Obrigkeit das Land derart radikal abschottet. Also verlässt er die Heimat und reist nach Indien. Die neue Umgebung fördert die geistige Befreiung, in seinen Texten spricht er sich für ein modernes Tibet aus. Erst wenige Jahre vor seinem Tod kehrt der Dissident in sein Geburtsland zurück - und wird sofort in Haft genommen. Ist das als friedliebende und tolerant geltende Tibet nur ein Trugbild?

Luc Schaedler, der in den 1980ern durch Asien reiste, verfolgt 50 Jahre später Gendun Choephel auf seiner Reise nach Indien. Dabei wechseln sich atemberaubende Bilder der Landschaft Tibets mit Interviews charismatischer Zeitgenossen Choephels ab. Eingestreute Archivbilder zur Zeit der chinesischen Besetzung Tibets sowie Originalbilder und -texte, die Choephel auf seiner Reise anfertigte, versetzen den Zuschauer in die Vergangenheit und lassen ihn Choephel auf seiner Reise begleiten.

Ein durchwegs sehenswerter Film, der in ruhigen klaren Einstellungen den Ausnahmemönch Gendun Choephel portraitiert und gleichzeitig dem Zuschauer die andere Seite Tibets näher bringt. Luc Schaedler geht humorvoll mit den clichehaften Vorstellungen um, die manch einer von tibetanischen Mönchen haben mag und entlässt den Zuschauer auch etwas nachdenklich wieder in die Gegenwart.

 

gesehen von Alexander Truxa

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