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Er gehörte zu den Filmarchitekten-Legenden der Bavaria-Film in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland, seine Arbeiten waren in der ganzen Welt zu sehen, gewannen viele Auszeichnungen und für "Cabaret" erhielten er und seine Kollegen sogar den Oscar für Ausstattung. (Art Direction: Rolf Zehetbauer, Jurgen Kiebach; Set Decoration: Herbert Strabel).

Geboren am 13. Februar 1929 in München wollte Rolf Zehetbauer nach dem zweiten Weltkrieg eigentlich Architekt werden und lernte bei einem Baupraktikum als 18 Jähriger die Bavaria Film kennen. Er begann 1947 bei dem damals zweitgrößten Filmstudio Deutschlands, der Bavaria Film, als Ausstattungsassistent unter anderem mit dem Filmarchitekten Ernst Helmut Albrecht, bei einzelnen Produktionen auch mit Robert Herlth zu arbeiten. Das waren große Namen im Szenenbild, Leute die schon bei großen Stummfilmen die Ausstattung gemacht hatten. Er wurde dann 1951 bereits zum Szenenbildner und 1963 zum Chefbühnenbildner der Bavaria. Sein Name ist seitdem untrennbar mit der Bavaria Atelier verbunden.

Für eines der großen Experimente des Deutschen Fernsehens, die Scifi-Serie "Raumpatrouille Raumschiff Orion" aus dem Jahre 1966 benutzte er nicht zuletzt aus Geldmangel, zahlreiche zweckentfremdete Alltagsgegenstände. Badewanneneinläufe aus Italien, Bügeleisen und Bleistiftspitzer wurden so feste Bestandteile der noch in Schwarzweiß produzierten Serie.

Obwohl es nach dem Oscar für "Cabaret" zahlreiche Angebote aus Hollywood und auch aus England gab, wollte Zehetbauer lieber in München bleiben und dort an heimischen und internationalen Produktionen arbeiten. Er galt als bescheidener und sehr teamorientierter Mensch. Er arbeitete mit internationalen Regisseuren wie Bob Fosse, Ronald Neame, Jack Arnold, Robert Aldrich, Ingmar Bergman und Gerard Oury, besonders häufig aber auch mit deutschen Regisseuren wie Wolfgang Petersen und Rainer Werner Fassbinder.

Für die Produktion "Das Schlangenei" (Regie: Ingmar Bergmann) ließ er auf dem Bavaria-Gelände die gebogene Berliner Straße nachbauen,- ein historisches Filmset welches auch später noch von anderen Produktionen verwendet wurde.

Das Originalmodell welches Zehetbauer für "Das Boot" entwarf ist noch heute wichtiger Bestandteil der Bavaria-Filmtour.

Am 23. Januar 2022 ist Rolf Zehetbauer im Alter von 92 Jahren in München verstorben. Die Liste seiner Arbeiten ist sehr lang, hier nur eine kleine Auswahl:

 

Deutsche Kinofilme

"Königin Luise" Regie: Wolfgang Liebeneiner, 1957

"Scampolo", Regie: Alfred Weidenmann, mit Romy Schneider 1958

"Nachts, wenn der Teufel kam", Regie: Robert Siodmak, mit Mario Adorf, 1958

"Menschen im Hotel", Regie: Gottfried Reinhardt, 1959

"Ein Mann geht durch die Wand", Regie: Ladislao Vajda, 1959

"Er kanns nicht lassen", Regie: Axel von Ambesser, 1962

"Das Boot", Regie: Wolfgang Petersen, 1981

„Lili Marleen“, Regie: Rainer Werner Fassbinder, 1981

„Die Sehnsucht der Veronika Voss“ , Regie: Rainer Werner Fassbinder, 1982

„Querelle“, Regie: Rainer Werner Fassbinder, 1982

"Die Unendliche Geschichte" Regie: Wolfgang Petersen, 1984

"Schlafes Bruder" Regie: Josef Vilsmeier, 1992

"Comedian Harmoinists" Regie: Josef Vilsmeier, 1997


 

Internationale Produktionen

"The Last Escape", Regie: Walter Grauman, 1970

"Cabaret", Regie: Bob Fosse 1972, mit Liza Minelli, Michale York, Helmut Griem und Fritz Wepper

"Die Akte Odessa", Regie: Ronald Neame, 1974

"Das Schlangenei" , Regie: Ingmar Bergman, 1977

"Luther", Regie: Eric Till , 2003

 

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