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Mit den passenden Zahnkranz-Adaptern lassen sich Fotoobjektive auch für Filmzwecke verwenden

 

Foto und Cine Objektive

Viele Foto-Objektive lassen sich durch zusätzliche Zahnkränze auch für Videozwecke verwenden. Dabei empfehlen sich vor allem Manuelle Fokus Objektive, bei denen der Schärfering mechanisch mit der Linsengruppe verbunden ist. Wo liegen die Unterschiede? Cine-Objektive sind stets teurer als vergleichbare Foto-Objektive. Sie sind in der Regel so konstruiert, dass alle Brennweiten eines Festoptiken-Sets die gleiche Baugröße aufweisen, egal ob Tele, Normal oder Weitwinkelbereich. Auch die Ringe für das Einstellen der Schärfe befinden sich bei diesen Cine-Objektiven an der gleichen Stelle. Das hat den großen Vorteil, dass man am Filmset keine unnötige Zeit beim Objektivwechsel verliert. Das Zahnrad des Follow-Fokus (Industriestandard Industriestandard Mod 0.8) oder einer Motorsteuerung befindet sich bei jedem der verwendeten Objektive an der gleichen Stelle und auch die Mattebox / Kompendium muss nicht neu justiert werden, weil jedes Objektiv gleich lang ist.

Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Foto,- und Cine Objektiven ist die sogenannte Schnecke,- die Mechanik welche die Drehung am Schärfering des Objektivs auf die Verwschiebung der Linsengruppen übersetzt. Bei Fotoobjektiven ist das häufig nur eine Drittel Drehung zwischen dem kürzesten Abstand und Unendlich. Bei Cine-Objektiven aber ist es fast eine 360 Grad Drehung, wodurch man die Abstände zum Aufnahmeobjekt feiner, differenzierter einstellen kann. Es kommen noch weitere Unterschiede dazu, etwa das Pumpen beim Fokussieren ist bei Cine-Objektiven besonders reduziert oder völlig eliminiert.

Aber Cine-Objektive sind teuer, deshalb kann es durchaus Sinn machen, preiswertere Fotoobjektive zu verwenden. Damit man auch diese mit einem Follow-Fokus oder Funkschärfe mit Motorsteuerung fokussieren kann, müssen sie mit Zahnkränzen ausgestattet werden. Hierfür gibt es verschiedene Anbieter und deren Angebote haben unterschiedliche Eigenschaften, haben Vor,- und Nachteile.

 

Verschiedene Zahnkränze

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Mechanische Nikkor Objektive mit verschiedenen Zahnkränzen

 

Eigentlich sollte man meinen, es sei völlig egal, welchen man verwendet, Hauptsache er hat die richtige Mod 0.8 Zahnung für das Zahnrad am Follow Fokus. Doch das ist leider etwas komplexer. Da gibt es beispielsweise von DJI Ronin, Walimex, Edelkrone und anderen Anbietern einen "Zahnkranz Follow Focus" für Objektive mit 52-86 Millimeter Durchmesser, also einer, der für praktisch alle Fotoobjektive passt. Das klingt natürlich bestechend und funktioniert ein wenig wie verstellbare Kabelschellen oder Kabelbinder. Durch Verstellen einer Schraubschnecke kann man den Zahnkranz um das jeweilige Objektiv festspannen. Soweit so gut, allerdings hat man dann immer um den Zahnkranz auch noch den nicht verwendeten Zahnkranz überhängen, der auch gerne mal beim Fokussieren mit den Rods oder der Mechanik des Follow-Fokus kollidiert. Der Durchmesser des Schärferings des Objektivs bestimmt automatisch auch die Größe des Zahnkranzes mit. Unterschiedliche Durchmesser führen auch zu unterschiedlichen Zahnkrankabständen, im Zweifel muss bei jedem Objektivwechsel der Follow Fokus neu justiert werden. Außerdem ist der Zahnkranz an der Stelle der EInstellschraube nicht exakt rund.

Interessanter sind da schon Zahnkränze mit Abstandshaltern, mit denen man ganz gleich, welchen Durchmesser das Objektiv hat, auf einen einheitlichen Außendurchmesser des Zahnkranzes adaptieren kann. Dies ist der Fall etwa beim "EBTOOLS Focus Gear Ring", beim "Pomya Ringsatz" und anderen ähnlichen Produkten. Hier steht nichts über, man spannt einen vorgegebenen Zahnkranzdurchmesser (Durchmesser z.B. 110 mm) mit Hilfe einer Feststellschraube auf dem Schärfering des Objektivs fest. Dabei gibt es unterschiedliche Adapter, je nach Durchmesser des Objektivrings. So zum Beispiel für 55-65 mm.

 

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Zahnkranz mit Abstandshaltern und einem Außendurchmesser vom 110 Millimetern

 

Eine weitere Variante, die allerdings weniger individuell anpassbar ist, stellen Zahnkränze aus Gummi dar, die man allerdings genau passend bestellen muss. Diese heißen bei der deutschen Marke Better Fokus "Follow Focus Gear Ring", Small Rig oder auch von Tilta und es gibt sie für 57-59 mm, 60-62mm, 63-65mm,66-68mm, 69-71mm,72-74mm, 75-77mm, 78-80mm, 81-83mm, 84-86mm und 87-89mm. Durch das Gummimaterial ist eben doch eine gewisse Toleranz gegeben und der Ring sitzt sehr fest auf dem Objektiv. Ähnlich wie bei den verstellbaren Zahnkränzen ist der Durchmesser vom Zahnkranz nur um die Materialstärke des Zahnkranzes größer und damit natürlich viel kleiner, als jene mit einem Abstandshalter. Das verringert die Auflösung der Drehbewegung des Follow Fokus. Andererseits gibt es bei den Gummi-Zahnkränzen keine Unterbrechung, keine Verschraubung oder überstehende Zahnung, welche dann irgendwo gegenstoßen könnten.

 

Durchmesser ermitteln

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Zahnkranz aus Gummi zum direkten Aufstecken auf den Schärfering

 

Für die Zahnkränze, die nicht verstellbar sind, ist es wichtig, den genauen Durchmesser des Schärferings vom Objektiv zu ermitteln. Wichtig: der Gewindedurchmesser an der Frontlinse des Objektivs ist nicht identisch mit dem Durchmesser des Schärferings! Man muss ich schon die Mühe machen, selbst nachzumessen. Dabei hilft ein wenig die Mathematik. Man muss nur mit einem Bandmaß den Umfang des Objektivs ausmessen und den Wert durch 3,16 Teilen. So erhält man den Durchmesser des Schärfenrings. Die Ringe lassen sich manche Hersteller fürstlich bezahlen, sie wissen, dass man damit Fotoobjektive enorm aufwerten kann und wollen daran mitverdienen. Der Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall.

 

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