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Arri D21

Auch, wenn die D21 von Arri keine 4K anbot, so gehörte sie wegen ihrer vielen filmtypischen Ausstattungsmerkmale zu den beliebtesten Kandidaten für frühe digitale Kinematographie.

 

Eigentlich erwartete man sich die rasche Weiterentwicklung digitaler Kino-Kameras eher von Herstellern außerhalb des klassischen Kamerabaus - schließlich verdienten diese längere Zeit noch außerordentlich gut mit ihren Super-16- und 35mm-Kameras, Scannern etc. Solange das Drehen auf Film noch hervorragend lief, wollte man sich schließlich nicht Konkurrenz im eigenen Hause schaffen. Doch kaum ging es mit dem analogen Film zu Ende, hat Arri als Platzhirsch des Kamerabaus mit seiner Alexa und Amira nachgelegt und viele Schwächen der D21 beseitigt. Es war sicher auch der Druck der anderen Hersteller, jene aus dem klassischen Videolager, wie Sony, Panasonic, Ikegami, JVC etc., sowie von Newcomern wie RED, DELSA oder P & S, welcher die "Alten" dazu zwang, in den neuen Jagdgründen mitzujagen.

 

D21

Arri hatte seinen HD-Klassiker, die D20, in einer verbesserten Variante herausgebracht, als D21. Vor allem die Signalverarbeitung wurde (bei identischem Sensor aus der D20) verbessert. Nun können Daten nicht nur als RAW-Daten direkt vom Kamerasensor, sondern auch in Standard HD als 2K-Signal ausgegeben werden. Das ermöglicht die Wahl, das Signal sowohl linear als auch logarithmisch auszugeben, sowohl über HD SDI als auch optional über Glasfaserkabel. Auch die Bildfrequenzen sind in einem weiten Bereich wählbar. Und das in 4:4:4. Insgesamt hat sich die Farbsättigung und die Schärfe verbessert. Besonders geschätzt werden natürlich der optische Sucher, und das aus den Filmkameras bekannte Spiegelreflex-System mit rotierender Umlaufblende, welches keinen Zweifel über die tatsächliche Schärfe des Bildes offen lässt - eine Sicherheit, die viele andere HD-Kameras vermissen lassen. Der Kamerachip hat das 35mm-Bildformat und erlaubt damit auch die Verwendung anamorphischer Cinemascope-Optiken. Außerdem ist ein Großteil des Arri-Zubehörs, wie etwa Kompendien etc., an der D21 verwendbar.

 

Sony F35

Sony F 35

Die F35 bemüht sich durch zahlreiche, filmtypische Funktionalitäten, das Herz von Kino-Kameraleuten zu erobern.

 

Sony hat lange Jahre HD-Videokameras hergestellt, die Kameraleuten die vom Film kamen, den Übergang zu Video extrem erschwert haben. Kameras, deren Lüfter so laut wie ein alter Kühlschrank waren, Kameras, die ungeheure Hitze entwickelten und an denen man das notwendige Filmzubehör kaum anbringen konnte. Inzwischen ist mit der F35 eine Kamera heraus, die zeigt, dass auch Sony-Entwickler lernfähig sind und zuhören können, wenn Kameraleute ihr Leid klagen. Bereits die F23 zeigte in diese Richtung und erlaubte die Verwendung von Filmzubehör.

Die Kamera besitzt einen Super-35-CCD-Sensor, also einen progressiv arbeitenden Chip, dessen Abbildungsgröße der eines Super-35-Filmbildes entspricht. Um die bei solchen Auflösungen notwendige Präzision zu erzielen, setzen die HD-Kamerahersteller immer mehr statt auf Drei-Chip-Kameras auf Ein-Chip-Systeme, bei denen in diesem Fall benachbarte Photodioden jeweils per Filter für R, G und B sensibilisiert wurden. Das Ergebnis ist ein natives RGB-Signal.

Andere Ein-Chip-Systeme arbeiten mit jeweils viel sensibilisierten Photodioden, von denen zwei für Grün sensibel sind, weil hier die menschliche Wahrnehmung besonders feinfühlig ist. Um aus diesen zweizeiligen Quadraten Pixelinformationen zu gewinnen, sind Algorithmen erforderlich, Interpolationsprozesse, die an der Bildqualität bereits nagen. Bei der F35 sind also nebeneinander jeweils 1920 rot-, 1920 grün- und 1920 blau-sensibilisierte Dioden in jeder Zeile vorhanden.

Besonders kinofreundlich zeigt sich der Objektiv-Mount der Kamera: Es können PL-Mount Objektive verwendet werden, der Standard bei Filmkameras. Die Auflösung beträgt 1920x1080, also echtes HD, die Farbtiefe kann in 4:4:4 oder 4:2:2 ausgegeben werden. Die Kamera soll ca. 180.000 Euro kosten.

 

RED

Red

Preiswerte Alternative mit teilweise noch im Experimentierstadium befindlichem Workflow: die RED

 

Der Kamerahersteller mit ungewöhnlichem Marketing und erfolgreichem Ersteinstieg in den Markt hat nach der Einführung seiner RED neue Kameravarianten angekündigt. Eine kleine Kamera mit 3K Auflösung und 3/4-Zoll-Chip (also nicht das 35mm-Bildformat, Produktname: Scarlet) und fest angebautem Zoomobjektiv soll ab 2009 auch das untere Preissegment aufmischen.

Die RED Epic dagegen hat in 5K-Auflösung die Größe eines Super-35-Filmbildes als Chip und ist damit im High-End angesiedelt.

 

SI-2K

P&S aus München bietet mit der SI-2K eine kompakte HD-Kamera an, die mit einem 2/3-Zoll-CMOS-Chip ausgestattet ist. Sie ist modular konstruiert und kann mit verschiedenen Rekorderteilen kombiniert werden. Man kann also wahlweise auf Festplatte oder CF-Karten aufnehmen. Alle gängigen HD-Formate sind damit aufzeichenbar.

 

Flash-Speicher Standard

Alle Kamerahersteller haben inzwischen bandlose Speicher verbaut - die fallenden Speicherpreise und die vielen Vorteile des file-basierten Drehens zeigten Wirkung. Sony ist mit seinen SxS-Karten unterwegs und Panasonic weiterhin mit den P2-Karten, die bis 64-GB-Ausführung zu haben sind. Das Monopol, nur von Panasonic P2-Karten zu erhalten, wurde zeitweise aufgebrochen, Fuji und Hitachi boten ebenfalls Speicherkarten an. Inzwischen haben beide Hersteller teilweise auch Lösungen mit SD-Karten im Angebot.

 

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