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Ich durfte den Film im Rahmen der Berlinale Sektion „Lola at Berlin“ sichten. Es werden in dieser Sektion Filme gezeigt, die zum deutschen Filmpreis vorausgewählt sind. Diese werden im Rahmen des European Film Market präsentiert.

Jan (Anton Spieker) und Jule (Mala Emde) wollen beide Richtung Atlantik. Als Jan von seiner Mitfahrgelegenheit im Stich gelassen wird, begegnet er Jule auf einer Raststätte mit ihrem 303-Oldtimer-Wohnmobil. Eigentlich soll diese Zweckgemeinschaft nur von Berlin bis nach Köln anhalten. Doch mit der Zeit wärmt sich die Stimmung auf und sie führen ausführliche Diskussionen über ihre unterschiedlichen Weltbilder. Jan glaubt daran, dass der Mensch von Grund auf Kapitalist und Egoist ist, während Jule an einen emphatischen Grundkern glaubt. Und ist Monogamie eigentlich ein völlig in die Jahre gekommenes Model? Kann sich der Mensch aussuchen, in wen er sich verliebt? Die beiden finden immer mehr Gefallen aneinander und so kommt es, dass die beiden ihre Reise gemeinsam fortsetzen. Jan ist auf dem Weg zu seinem leiblichen Vater in Spanien, den er das erste Mal in seinem Leben treffen will. Jule will zu ihrem Freund nach Portugal, von dem sie ein Kind in ihrem Bauch trägt. Trotz ihren Unterschieden merken beide mit der Zeit, dass sie aufpassen müssen, sich nicht in den anderen zu verlieben…

 

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An der Idee zu dem Film hatte Regisseur Hans Weingartner schon seit Jahren gearbeitet. Nun hat er letztes Jahr diese tolle Roadmanze herausgebracht. Stolze 145 Minuten dauert der Film, was bei diesem Thema sicherlich den Zuschauer leicht in die Langeweile hätte treiben können. Das trifft nicht ein. Teilweise entwickelt sich die Romance ein wenig zum Kitsch, was aber den Film nicht großartig schadet. Mala Emde erzählte nach der Vorschau, wie der Cast zur Figur Jan verlief. Sie war auf dem Weg zum Flughafen, als sie Weingartner anrief und meinte: „Ich habe den perfekten Mann.“ So musste sie auf der Rückbank des Taxis zusammen mit Anton Spieker etwas improvisieren und so standen die beiden fest. Für das Drehbuch holte sich Weingartner noch Silke Eggert mit ins Boot, um der Stimme der Jule noch mehr Glaubhaftigkeit zu geben. Nach einem langen Cast und sechs Wochen Probe standen für beide Hauptrollen super passende Schauspieler. Der Soundtrack passt zur Handlung, hätte aber ein wenig Abwechslung vertragen können.

Alles in allem einer der besten deutschen Filme, die ich in letzter Zeit sehen durfte.

(Gesehen von Caspar Dietrich)

 

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