Festplatten in ext 4000 

 

Mentaler Stacheldraht

Es bleibt eine Schande, dass Apple und Microsoft sich mit verschiedenen Dateisystemen gegenseitig abschotten. Viele Anwender verwenden sowohl MAC als auch WIndows-Rechner und sie möchten mit beiden Systemen auf ihre Daten zugreifen können. Wie kann man Festplatten für beide Welten nutzen? Früher musste alles mühsam transferiert werden, heute steht zumindest ein Dateisystem zur Verfügung, welches von beiden Betriegssystemen, Windows und MAC OS genutzt werden kann: exFAT. Dieses von Microsoft eingeführte System wurde aber eigentlich gar nicht für Festplatten, sondern für Speichersticks und SSDs entwickelt. exFAT bedeutet "Extended File Allocation Table".

Übrigens können auch Linux Rechner auf exFat Speichermedien zugreifen. Also ein immerhin recht kompatibles Dateisystem. Lange Zeit bedurfte es einer Lizenz von Microsoft, um exFAT zu verwenden. Seit 2019 ist der Patentschutz abgelaufen, wodurch die Verwendung für andere Firmen kostenfrei möglich geworden ist.

 

Lösung mit kleinen Einschränkungen

Leider ist dies nicht unbedingt das zuverlässigste Dateisystem, aber immerhin kann man damit von unterschiedlichen  Computersystemen aus auf die Daten zugreifen. Allerdings gibt es dennoch einige Einschränkungen. Während man am MAC problemlos mehrere Partitionen anlegen kann, etwa bei einer großen Festplatte und diese auch einwandfrei angezeigt werden, mag Windows nur die erste von mehreren Partitionen erkennen.

Also Essig mit intelligenter Ordnungsstruktur. Die Platte darf nur eine exFAT Partition besitzen, damit Windows auf alle Daten zugreifen kann. Die Formatierung sollte man mit dem MAC vornehmen (siehe unten), das Festplattendienstprogramm erledigt den Job schnell und zuverlässig. Besonders positiv an dem Format- die maximale Größe für eine einzelne Datei beträgt 512 Terabyte, die kriegt man vermutlich nicht allzu schnell voll.

Arbeitet man mit vielen kleinen Dateien, ist exFAT nicht so effizient, was den Speicherplatz angeht. Die Standard-Clustergröße beträgt 128KB, was bedeutet, dass auch kleinere Dateien immer mindestens 128 KB Platz auf dem Speichermedium verbrauchen.

Was die Geschwindigkeit angeht, so ist exFat für kleinere Laufwerke gut, für größere wäre NTFS, das Windows- Dateisystem besser. Aber das ist dann eben leider nicht kompatibel für alle Systeme. Außerdem erlaubt exFAT im Gegensatz zu NTFS keine Datenkomprimierung.

Ganz wichtig: Datenträger mit exFAT Formatierung müssen immer sehr sorgfältig getrennt (abgemeldet) werden, sonst kann des zu Schäden kommen.

 

Formatieren

Bei macOS muss man das „Festplattendienstprogramm“ starten und für die entsprechende Festplatte „löschen mit exFAT“ wählen. Übrigens hat Apple auch hier nicht vergessen, Erschwernisse einzubauen,- ExFAT kann nicht für die Time Machine Sicherungen verwendet werden.

Unter WINDOWS reicht der Rechtsklick mit der Maus auf das entsprechende Laufwerk, dann den Menüpunkt "Formatieren" wählen und exFAT im Kontextmenü auswählen. Allerdings ist es nicht wirklich empfehlenswert, Datenträger, die auch auf einem MAC laufen sollen, unter WIndows zu formatieren. Es kann sein, dass WIndows sonst Blockgrößen einteilt, die von macOS nicht erkannt werden.

Man sieht also,- es bleibt trotz allem schwierig zwischen den beiden Computerwelten...