Werbung QRCODE 2000

 

Seid Ihr auch genervt von all den Popups und Werbefeuerwerken im Internet? Keine Sorge, es kann und wird schlimmer kommen,- bald schon werden sie auch Eure TV Screens zumüllen...

 

Bisher sind sie noch ganz vorsichtig zaghaft, tauchen regelmäßig bei bestimmten Sendern unten rechts in der Ecke unseres Samsung Flatscreens auf. Kleine Werbebanner die eher auf andere Sendungen oder Streamingdienste verweisen. Noch sind sie so klein, dass sie nicht nerven. noch.

 

Denn die nächste große Werberevolution steht schon in den Startlöchern. In den USA machen sich erste Fernsehsender daran, neue Werbeeinnahmen durch so genannte "Shopable TV" Einblendungen zu generieren. NBCUniversal wird der erste Sender sein, der seinen Zuschauern künftig mitten im laufenden Programm Werbung über den Bildschirm legen wird. Diese wird, ganz im Sinne moderner intelligenter Bildschirmführung QR Codes einblenden mit deren Hilfe die Zuschauer per Handy oder Tablet sofort auf eine Bestellseite weitergeleitet werden.

 

Die Vermarkter dieses neuen Systems sprechen natürlich von kostbaren Einkaufsmomenten für die Zuschauer und nicht von drögen Verkaufs-Overlays, die es eigentlich sind. Letzlich geht es darum, letzte Schutzzonen des Privaten einzureißen und den Kaufimpuls sofort zu einem Kauf umzuwandeln. Dabei sollen die Handelsplattformen auch Partnerschaften mit bestimmten Sendungen oder Sendeplätzen eingehen, man kennt das von den Privatsendern, wo gerne mal eine Brauerei oder eine Käsemarke den abendlichen Spielfilm "widmet".

 

In bedrohlich naher Zukunft werden alle Arten von Produkten und Vermarktern Zugriff auf unsere Bildschirme bekommen und versuchen, die Ausrichtung und Inhalte der Sendungen mit passenden Produktplatzierungen zu verknüpfen. Im Gegensatz zu den Popupfenstern am Computer,- oder Mobile Display werden diese aber vermutlich kein kleines X zum Schließen in der oberen rechten Ecke haben...

 

Als ob die Flut der Werbeschaltungen, der verknüpften, Personenbezogenen Angebote, Kaufempfehlungen und Adds nicht schon so massiv ist, dass sich immer mehr User in Abomodelle flüchten, wo sie von Werbeschaltungen befreit sind. ARD und ZDF sind, wenn auch per Zwangsabgabe, solche Abomodelle. Filme die dort laufen, sind werbefrei und dauern, oh Wunder, auch gerne mal 30-40 Minuten weniger, als die Ausstrahlung des gleichen Films auf einem der Privatsender. Und auch die Streamindienste wie Amazon Prime oder Netflix profitieren von der Abkehr der Zuschauer von werbeverseuchten Sendeformen, doch auch hier stehen naheliegende Verknüpfungen von Werbung und Programm vor der Tür. Was liegt näher für Amazon, als die angebotenen Produkte auch im Hauseigenen Streamingdienst zu bewerben?

 

Durch die immer größeren Angebote an Bewegtbildinhalten wird der Kampf um die Aufmerksamkeit der Zuschauer immer größer. Ja Kampf, denn es geht um viel Geld. Irgendwie müssen die Medienkonzerne sich finanzieren und,- für ihre Aktionäre und Investoren Gewinne einfahren. Mit den "Shopable TV" Einblendungen beginnt eine neue Ära des Werbewahnsinns, deren Außmaße wir alle erleben und erleiden werden. Denn im Gegensatz zu den einigermaßen systemoffenen PCs mit Internetbrowsern bei denen Plugins helfen, Werbeadds zu reduzieren, gibt es bei Fernsehgeräten keine derartigen Eingriffsmöglichkeiten. Da poppt auf, was aufpoppen soll, vielleicht ist dann gar nicht mehr der Gruselfilm, den man schaut, beängstigend, sondern der eigentliche Horror sind die vielen Werbefenster für Fertiggerichte und Schokoriegel über dem Bild... Lasst es Euch schmecken!