Kamerabuehne Jibarm 2000

 

An Filmsets müssen für viele Drehsituationen vorübergehende Konstruktionen und Lösungen gefunden werden. Hier gibt es eine Reihe von praktischen Hilfsmitteln, die das Leben an Filmsets erheblich erleichtern können.

Kamerabühne ist zunächst einmal eine Berufsbezeichnung für jene Personen im Filmteam,welche bei Dollyfahrten, Kranfahrten, der Arbeit mit Remote-Control-Heads als Spezialisten deren bedienung beherrschen. Zugleich aber gibt es auch spezialisiertes Equipment für genau diese und andere Aufgaben, die man Kamerabühnenequipment oder kurz Grip nennt.

Darunter sind eine Reihe praktischer Helfer, einige "Nice to haves" und echte "Life-Safer". Und genau dieses vielfältige Equipment betrachten wir in diesem Bereich des Movie-College etwas genauer.

 

Aufgaben der Kamerabühne

Wenn die Kamera stets nur auf dem Schwenkkopf eines Stativs ruhen würde, wäre dieser Beruf vermutlich nie entstanden. Stattdessen hat sich die Kamera vieler schwerer, physikalischer Fesseln entledigt, begann zu fahren, zu rotieren und durch die Lüfte zu schweben. Und weil all diese verschiedenen Bewegungen stets mit gar nicht unkompliziertem Gerät und vor allem viel Know-How und Feingefühl gehandhabt werden wollen, bedarf es eines Fachmanns/ einer Fachfrau.

Kamerabühne, auch Drehbühne genannt, heißt der Job.

Wenn Schienen gelegt werden, Dollyfahrten, Kranfahrten, Remote-Control-Heads ins Spiel kommen, ist der Kamera-Bühnen-Mann/die Kamera-Bühnen-Frau gefragt. Technische Geschicklichkeit gepaart mit Fingerspitzengefühl sind wichtige Voraussetzungen in diesem Job. Immer mehr spielen auch Computerkenntnisse eine Rolle.

Der richtige Aufbau, die Beachtung aller relevanten Sicherheitsvorschriften und sensible Steuerung erfordern viel Erfahrung. So ein Kamerakran, ja, auch schon ein Jib-Arm, stellt bei unsachgemäßer Nutzung eine große Gefahrenquelle dar. Der korrekte Aufbau und Abgleich der Gewichte wollen gekonnt sein.

Außerdem ist die Berechnung des Bewegungsradius und die optimale Aufstellposition etwa bei Kränen nicht ganz einfach. Das Anfahren, das gleichmäßige Fahren und sanfte Anhalten des Dollys unter präziser Einhaltung aller Weg- und Zeitkomponenten bedeuten oft Höchstkonzentration.

Kamerabühnenleute haben in der Regel viel Erfahrung und genügend Autorität, an so einem Filmset auch alle notwendigen Sicherheitsregelungen durchzusetzen.

 

Fahrtaufnahmen

Die Kamera wird sorgsam per Saugstativ auf der Kühlerhaube montiert. Sie muss ausgerichtet, verzurrt und gesichert werden. Ein Job für die Kamerabühne. Fahrtaufnahmen werden häufig auch mit einem Tieflader gemacht, einem Anhänger mit sehr tiefer, flacher Ladefläche, auf der außer dem Spielfahrzeug auch noch Kamera, etwas Licht und zwei bis drei Personen Platz finden. Auch hier ist der Kamera-Bühnen-Mann gefordert.

Die modernen Produktionsweisen und die Steuerung via Computer, die heute selbst in Dollys und Schwenkköpfen eingebaut sind, haben den Beruf der Kamerabühne verändert, aber nicht überflüssig gemacht. Der Dolly muss präzise auf Tempo von Schwenk und Schauspielern synchronisiert und möglichst ruhig angefahren, geschoben und punktgenau angehalten werden.

 

Schienen legen...

Wenn Schienen verlegt werden, gilt es, diese möglichst waagerecht zu verleget. Damit man dies auch bei ungleichmäßigen Böden hinbekommt, helfen unter anderem Holzklötzchen, Bierdeckel und auch Apple-Boxes, oder auf Deutsch "Bühnenkisten". Manchmal, wenn man etwas größere Höhenunterschiede überbrücken muss, oder vielleicht einfach nur einen höheren Kamerastandpunkt braucht helfen transportable kleine Plattformen, so genannte Praktikabel.

Damit der Kameradolly nicht über das Ende der Schienen hinaus geschoben wird, befestigt man an den Enden jeweils Uniklemmen, die verhindern, dass der Dolly versehentlich von den Schienen rollt.

Für die Befestigung von unterschiedlichsten Aufbauten am Filmset sind Spanngurte, Klemmen etc. sehr hilfreich. Spanngurte mit Ratsche aber auch Sicherungsseile aus Stahl, Karabinerhaken, all diese kleinen Helfer gehören in das Grundequipment von Kamerabühnenleuten.