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DVD-Infos DVD-Besprechung Filmkritik
Bilder

+++ Front groß+++

+++ Aufgeklappt groß +++

DVD - Infos
Dauer: 103 min  
Freigabe: FSK 12
Release: 2011
Sprache: Deutsch / Türkisch
Ton: DD 5.1 / Dolby Stereo
Untertitel: Deutsch, Türkisch
Bildformat: 1:1,85
Ländercode: 0
Extras: Making of (Yusuf - Trilogie)

Making of (Bal)

Trailer

Booklet

Disc Type: DVD-9
DVD-Besprechung
Die Yusuf Trilogie kommt in einem edel gestaltetem Digipack, welches die 3 DVDs beinhaltet. Die Bildqualität enstpricht qualitativ der DVD Norm. Auch die Tonqualität ist ordentlich und es ist neben Stereo auch 5.1-Sound geboten. Neben dem Trailer zu dem Film Bal ist noch ein 10 Seitiges Booklet dabei, welches Bilder und allerlei Informationen über die Yusuf-Trilogie beinhaltet. Außerdem ist noch ein sehr informatives Making Of enthalten über die Yusuf-Trilogie, welches auf die beiden DVDs von „Ei“ und „Milch“ aufgeteilt worden ist, sowie ein ebenso interessantes Making Of Bal (Honig), dass man auf der DVD des Filmes „Honig“ vorfindet.
Filmkritik
Die Yusuf-Trilogie

 

In dieser Filmtrilogie bringt der türkische Regisseur Semih Kaplanog(lu das Schicksal des Protagonisten Yusuf auf die Leinwand. Dabei werden anhand dreier Ausschnitte - sie entsprechen den einzelnen Filmen - entscheidende Wendepunkte im Leben Yusufs geschildert. Die Reihenfolge der Filme ist dabei umgekehrt chronologisch. Die Trilogie sei in diesem Review als Ganzes betrachtet.

Yumurta - Ei

Im ersten Film, „Yumurta“, erfährt Yusuf, ein in Istanbul ansässiger Dichter, vom Tod seiner Mutter und kehrt zur Beerdigung in sein Heimatdorf zurück. Dort lernt er das Mädchen Ayla kennen, die die letzten Jahre mit Yusufs Mutter zusammengelebt hatte. Sie erzählt ihm, dass seine Mutter von ihm als letzten Wunsch ein Tieropfer forderte. Pflichtbewusst begibt sich Yusuf zusammen mit Ayla auf den Weg zur Opferstätte.

Süt - Milch

In „Süt – Milch“ geht es um Yusuf als junger Mann. Zusammen mit seiner verwitweten Mutter hält er sich mit dem Verkauf von Milch auf dem Dorfmarkt über Wasser, während er seine Freizeit mit Gedichteschreiben verbringt. Als seine Mutter sich in den örtlichen Bahnhofsvorsteher verliebt und damit ein zweiter Mann in ihr Leben tritt, wird Yusufs Gefühlswelt durcheinandergeworfen. Dadurch verletzt, zieht Yusuf in Erwägung, zum Militär zu gehen. Für die Musterung fährt er in die Großstadt Izmir, wo er die ebenfalls literaturaffine Semra kennenlernt. Yusuf wird jedoch ausgemustert und kehrt wieder zurück in sein Heimatdorf.

 

Bal - Honig

Der dritte Film der Trilogie, der den Namen „Bal – Honig“ trägt, beschreibt Yusufs Leben als Kind in einem anatolischen Bergdorf. In der Grundschule hat Yusuf aufgrund seiner Scheu Probleme beim Vorlesen von Texten. Dass ihm das Rezitieren gegenüber seinem Vater Yakub keine Probleme bereitet, zeugt von der innigen Freundschaf, die die beiden miteinander verbindet. Oft begleitet Yusuf seinen Vater Yakub in den Wald, wo dieser Honig aus den Bienenwaben erntet. Doch als die Bienenschwärme aus der Gegend fernbleiben, ist Yakub gezwungen, entlegenere Regionen aufzusuchen. Doch eines Tages kommt er nicht zurück…

Warum die Trilogie auf Festivals erfolgreich lief und dabei zahlreiche Preise einstreichen konnte, sieht man sehr schnell. Die nordostanatolische Berglandschaft wird von einer selten gesehenen Seite gezeigt. Jede Aufnahme ist sorgsam ausgewählt und fast alle würden so als Bild aufs CD-Cover passen. Licht und Farben erzeugen einen sehr ästhetischen Eindruck. Kurzum, eine hervorragende Kameraarbeit. Zusammen mit dem Tonschnitt ergibt diese eine unglaubliche atmosphärische Dichte, die einen förmlich in die Landschaft mit hineinzieht. Bemerkenswert: Regisseur Semih Kaplanog(lu entschied sich dafür, in allen drei Filmen auf Musik und, weitesgehend, auch auf künstliche Beleuchtung zu verzichten. Auf jeden Fall Eine mutige Entscheidung.

Hervorzuheben ist die Leistung der Schauspieler, denen es in nicht unerheblichem Maße gelingt, zur melancholischen Stimmung beizutragen und zwar gleichsam in Yumurta, wie in Süt und Bal. Besonders hervorheben muss man aber den achtjährigen Bal-Hauptdarsteller Bora Altas,, der für sein Alter unglaublich professionell und abgeklärt spielt.

 

Dennoch hinterlassen die Filme nicht nur einen rein positiven Eindruck. Dies ist vor allem dem extrem langsamen Erzähltempo geschuldet. Minutenlange Aufnahmen, die so für die Handlung nicht wichtig sind, sollen zwar theoretisch für emotionale Spitzen sorgen, in der Praxis unterbrechen sie den Erzählfluss in erheblichem Maße und erzeugen unnötigen Leerlauf. Wenngleich das langsame Tempo der atmosphärischen Gestaltung gut tut, fällt der Zuschauer doch häufig in ein erzählerisches Vakuum, das seiner eigenen Phantasie einiges an Kreativarbeit abverlangt.

 

Alles in einem ist die Yusuf-Trilogie ein Werk mit den Qualitäten eines Gemäldes. Die Bildgestaltung ist hervorragend. Doch aufgrund seines niedrigen Erzähltempos, der gefühlten Statik und der dadurch fast meditativen Anmut ist der Film nicht Jedermanns Sache.

gesehen von Ferdinand Kainz

 

 
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Titel:   Yusuf-Trilogie
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Quelle: Movie-College (www.movie-college.de)

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