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Die wundersame Welt der Waschkraft

Regie: Hans-Christian Schmid

Kinostart: 7. Mai

Mord und Margeritas

Daten

96 Min. Deutschland 2009

Regie: Hans-Christian Schmid, Drehbuch: Hans-Christian Schmid, Kamera: Bogumił Godfrejów Schnitt: Dody Dorn, Michael McCusker, Kostüm: Catherine Martin, Darsteller: Nicole Kidman, Hugh Jackman, David Wenham, Bryan Brown, Jack Thompson, David Gulpilil, Brandon Walters                               

Frage: Woher kommt die saubere Wäsche führender Berliner Hotels? Die Antwort: aus Polen. Die deutsche Wäscherei "Fliegel" fährt die schmutzige Wäsche in die polnische Kleinstadt Gryfino, wo sie von dort ansässigen Arbeitskräften sortiert, gewaschen, getrocknet, gebügelt und gefaltet wird. Spätestens 24 Stunden später kommt die saubere Wäsche in Berlin an.
Hans-Christian Schmid und sein Kameramann Bogumił Godfrejów haben zwei Angestellte der Wäscherei und ihre Familien begeleitet. Der Film zeigt ihren Alltag und die Protagonisten erzählen von ihren Hoffungen und Ängsten.
Beata hat drei Kinder und ist seit einiger Zeit mit ihrem Nachbarn zusammen, der in dem Kraftwerk neben der Wäscherei arbeitet, die den Dampf, den die Wäscherei nutzt, als Abfallprodukt hat. Sie sehen sich nur selten, da sie beide Schicht arbeiten. Sie träumen davon, gemeinsam ein Haus zu bauen. Beatas Mutter plant nach England zu gehen, um dort für eine Weile zu arbeiten.
Monika ist frisch verheiratet. Sie hat zwei Töchter. Ihre erwachsene Tochter hat gerade ihren Job bei "Fliegel" gekündigt und träumt davon, einen Kosmetiksalon zu eröffnen.

Dieser Dokumentarfilm lebt von der Nähe zu den Protagonisten. Er kommt ohne Kommentar aus. Die Protagonisten erzählen die Geschichte in einem "So ist es halt" - Ton und fordern kein Mitleid. Die Bilder mit denen der Kameramann Bogumił Godfrejów, der erkennbar an der Filmhochschule in Lodz studiert hat und für Schmid schon das vierte Mal als Kameramann arbeitet, das Geschehen einfängt sind nah am Geschehen und zum Teil poetisch. Leider hat die Geschichte nicht genügend Inhalt für Spielfilmlänge. Eine Länge von 45 Minuten hätte auch gereicht. Denn ab diesem Zeitpunkt fängt man an ungeduldig auf seinem Kinosessel herumzurutschen, weil nichts Neues mehr passiert. Dass die Arbeit in Polen schlecht bezahlt wird und viele junge Leute in die reicheren Nachbarländer abwandern ist irgendwann klar. Das Leben der Protagonisten unterliegt einer Stagnation aber um dies zu zeigen, muss man den Film nicht unnötig in die Länge ziehen. Und eines wird noch deutlich: Die polnischen Arbeiter haben dieselben Wünsche wie die deutsche arbeitende Gesellschaft: mehr Zeit mit der Familie, ein eigenes Haus, eine gute Zukunft für die Kinder und vielleicht ein neues Auto.

 

Gesehen von Mareike Dobewall

 
© 1999-2009
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Quelle: Movie-College (www.movie-college.de)

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