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Disney's Eine Weihnachtsgeschichte

von Robert Zemeckis

Kinostart: 05. November 2009

Ein Haus am Ende der Welt

Daten

OT: A Christmas Carol 
96 Min., Animationsfilm, USA 2009 
Regie: Robert Zemeckis 
Drehbuch: Robert Zemeckis
Musik: Alan Silvestri 
Produzent: Jack Rapke, Steve Starkey, Robert Zemeckis  
Darsteller: Jim Carrey, Gary Oldman Collin Flirth

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Läuft man durch die Geschäfte und Straßen fällt einem auf, dass sich ein wenig Weihnachtsstimmung breitmacht. Lebkuchenmänner und Schoko-Nikoläuse in den Supermärkten, Plastiktannen und künstlicher Schnee in den Auslagen, Weihnachtsdekorationen und Glühwein in den Strassen. Es gibt keinen Zweifel: die "ruhige und besinnliche Zeit" steht wieder einmal vor der Tür. Das merken wir auch, wenn wir einen Blick in das Kinoprogramm werfen, denn aus dem Hause Disney kommt dieses Jahr die Neuverfilmung des Klassikers "Eine Weihnachtsgeschichte" nach Charles Dickens. Doch leider hat der Film mit Ruhe und Besinnlichkeit herzlich wenig am Hut, angefangen damit, dass das Spektakel als Animationsfilm in 3D in die Kinos kommt, über die absolut überladenen und oft sinnlos eingesetzten Effekte unter denen die Geschichte mehr leidet als profitiert. Doch alles der Reihe nach.

Es begann mit einem Trailer. Voller Vorfreude starrte man auf die Bildschirme, ist das real? Ist das animiert? Doch animiert, aber es sieht echt gut aus. Detailreiche Bilder, gute Animationen und ein Staraufgebot sondergleichen. Doch wie so oft bei Trailern versprechen sie Dinge, die der Film nicht halten kann.

Die Geschichte ist bekannt: Der alte, missgelaunte Geizhals Ebenezer Scrooge (Jim Carrey) hält nicht viel von Weihnachten. Er schnauzt seinen Angestellten (Gary Oldman) an und verjagt seinen eigenen Neffen (Collin Flirth) aus seinem Büro. In der Nacht vor Weihnachten wird er von dem Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Marley heimgesucht. Dieser prophezeit ihm ein schreckliche Zukunft als umherirrender Geist, falls er seine Einstellung zum Leben nicht ändert. Im Zuge dessen wird Ebenezer in der selben Nacht von den drei Geistern der Weihnacht heimgesucht, die ihn auffordern sich zu ändern, bevor es zu spät ist.

Die Geschichte ist gut, die Umsetzung leider nicht. Denn wie schon bei Polarexpress oder Beowulf kommt die digitale Technik eben nicht ganz an echte Schauspieler ran. Trotz neuester Motion Capturing Technologie und detailreichen Texturen, bei denen man sogar Poren und Pickel sieht. Auch wenn Scrooge teilweise wirklich wie Jim Carry aussehen und sich bewegen kann, ist er es doch nicht und die Bewegungen wirken zum Teil immer noch "falsch". Der Versuch so fotorealistisch zu sein schreckt eher ab als, dass er lobenswert wäre.

Auch erzähltechnisch ist man von Regisseur Robert Zemeckis besseres gewöhnt. Der Macher von "Forrest Gump" und der "Zurück in die Zukunft" Reihe weiß eigentlich wie man das Publikum verzaubert, schafft es bei der Weihnachtsgeschichte jedoch nicht. Der Stoff weicht teilweise stark vom Original ab. Die Entwicklung des Protagonisten beispielsweise, geht etwas gar schnell. Während in der klassischer Variante der Weihnachtsgeschichte Ebenezer sich bis zu letzt vehement weigert Weihnachten anzunehmen und erst beim Erblicken seines eigenes Grabes die Augen geöffnet werden, kippt der Protagonist in dieser Fassung bereits beim ersten Anblick seiner Vergangenheit. Er wird sofort von der Lebenslust der Kinder mitgenommen die ihm gezeigt werden, obwohl er keine 10 Minuten davor als absoluter Greisgram und Kinderhasser dargestellt wird. Lieber Herr Zemeckis, das scheint dann doch ein wenig unglaubwürdig.

Prinzipiell steht Disney auch immer für kinderfreundliche Filme, leider scheint dies hier nicht berücksichtigt worden zu sein. Es wird teilweise versucht in Form künstlerischer Metaphern Charakterzüge des Protagonisten zu erzählen, die auch für einen geschulten Geist nicht einfach zu verstehen sind. Generell erscheint die Erzählweise etwas holprig und konfus. Es wäre für einen solchen Film wünschenswert gewesen, auf charmante Art und Weise einfach zu bleiben. Auch die Darstellung der Geister und bestimmter anderer Szenen erscheinen etwas extrem. Der Film wird teilweise recht düster und Angst einflößend, was vor allem für die Kinder ungeeignet erscheint.

Vielleicht wäre der Film mit realen Schauspielern oder als stilisierte Variante die bewusst die Animation als künstlerische Abstraktion begreift besser gelungen.

   

Gesehen von Ronald Ernst

 
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