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TOY STORY 3 von Lee Unkrich Kinostart: 29 Juli 2010
Was für ein spektakuläres 3-D Filmerlebnis, bei dem man in die fantastischen Welten der unglaublich lebendigen Kinderspielzeuge eintaucht! Seit dem ersten „Toy Story“ vor 15 Jahren, gibt es immer noch unzählige junge oder jung gebliebene Fans der Toy Story Helden, die sich den Gang ins Kino zu Teil 3 nicht entgehen lassen sollten. Wieder einmal haben Disney und Pixar gute Arbeit geleistet und den kreativen Lee Unkrich, der bei dem ersten Toy Story Streifen als Cutter und beim zweiten auch als Ko-Regisseur mitarbeitete, nun als Regisseur eingesetzt. „Der Film handelt von Veränderung. Es geht darum, die unvermeidlichen Wechsel des Lebens zu akzeptieren“, meint Unkrich zu seinem Animationsfilm, über die bezaubernde und abenteuerliche Geschichte mit dem uns altbekannten Sheriff „Woody“ und Space-Ranger „Buzz“. Natürlich hatten die Spielzeuge von Andy, darunter Woody, Buzz Lightyear, Dinosaurier Rex, das Ehepaar Naseweis und deren Freunde, immer ein schönes Leben bei ihm. Aber seit Andy kein Kind mehr ist, und die Spielsachen in seiner Spielzeugkiste deshalb auch seit sehr langer Zeit nicht mehr von ihm angerührt wurden, beginnen sich die kleinen Freunde ernsthafte Sorgen um ihre Existenz machen. Denn der Umzug ins College steht für den nun erwachsenen Andy vor der Tür und seine Mutter verlangt von ihm, sein Zimmer auszuräumen und alten Kram wegzuschaffen. Hat Andy sie noch alle liebt und wird sie deshalb auf dem Dachboden stellen, oder sind sie ihm egal sodass er sie in den Müll werden wird? Die Ungewissheit ruft Panik in der Spielzeuggruppe hervor. Im Glauben, Andy würde sie alle einfach entsorgen wollen, schmuggeln sie sich vollen Enttäuschung in den „Sunnyside-Kindergarten“ – Karton im Auto der Mutter, den sie als Spende bei dem nächstgelegenen Kindergarten abgeben möchte. Dies ist ihre einzige Rettung vor der Müllkippe meinen alle, außer Woody! Er weiß, dass Andy nicht die Absicht hat, sie wegzuwerfen und sträubt sich gegen die Fluchtaktion seiner Freunde. Schlussendlich landen aber doch alle im vermeindlichen Spielzeugparadies Sunnyside. Mit ungeahnter Freundlichkeit werden sie dort von den Spielzeugen des Kindergartens empfangen, im Besonderen von deren Anführer Lotso, einem großen pinken Teddy. Die blonde Barbie aus Woodys Gruppe, dem realen Modell „Great Shape Barbie“ nachempfunden, verliebt sich in Ken. Die Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit, so scheint es. Doch nach einiger Zeit muss nicht nur Barbie herausfinden, wie einige der Sunnyside-Toys wirklich ticken. Denn nicht alle Kinder im Haus sind alt genug, um mit den Spielsachen richtig und vorsichtig umzugehen…da werden Puppen bemalt, Arme oder Beine verdreht und die ein oder andere Actionfigur herum geschmissen. Statt Spielparadies, Kindergartenhölle! So beginnen Woody, Buzz und Co. für ihre Freiheit, zurück zu Andy, zu kämpfen. Viele neue Charaktere bereichern diese humorvolle Geschichte, auch wenn man die alt bekannten Figuren, wie Woody, Buzz, Jessie, Specki aber auch Ehepaar Naseweis und Slinky sehr wertschätzt und lieb gewonnen hat. Der Teddy Lotso, Ken, Stretch das lila Oktopusweibchen, das unheimliche Big Baby oder das ehrliche Plappertelefon sind einige der neuen Spielzeuge, die die Computeranimatoren von Pixar für diesen Film neu entwickelt haben. Wenn man sich vorstellt, dass es seit dem ersten Toy Story-Film 1995 einige Fortschritte in der Computertechnik und –animation gegeben hat, muss man sehr positiv bewerten, wie gut man den Look der vorausgegangenen Filme trotz neuer Technik beibehalten konnte. „ Alle klassischen Toy Story-Figuren sollten sich so bewegen und verhalten wie in den früheren Filmen“, erklärt dazu der Regisseur. Man könnte alle drei Teile ansehen, ohne eine wirklich merkbare Veränderung der Animationen festzustellen, bravo! Denk man an den nun zusätzlichen 3D Effekt, ist dies nur das i-Tüpfelchen bei diesem Film, aber natürlich ein schöner Luxus und großer Spaß für die Kleinen! Dieser Toy Story-Streifen ist wirklich ein schönes, buntes und lustiges Erlebnis, dank den unglaublich vielen Storyboards (92854), 302 Charakteren und netten Lachern, die in diesem Film verarbeitet wurden. Außerdem enthält die Geschichte die ein oder andere Moral und sinnhafte Situation, woraus Kinder sicherlich lernen können und sich Erwachsene gleichermaßen wiedererkennen.Die perfekte und zugleich recht schlichte Optik des Films verschafft dem Zuschauer ein wahres Vergnügen. Natürlich, wie es für einen Kinderfilm üblich ist, sind die Elemente Ton und Musik genau für Kinderohren abgestimmt. So kann man sich also ruhig zurücklehnen und gespannt die Abenteuer der Toys verfolgen. In diesem Sinne an alle Kinder: Bis zur Unendlichkeit, und noch viel weiter!
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